Jahresschluss-Pressegespräch des Weinbauverbandes Württemberg in Lauffen: Demonstrationen nicht ausgeschlossen
Wenn wir mit normalen
Mitteln nicht weiterkommen,
kann es sogar sein,
dass wir zu Demonstrationen
aufrufen müssen“, betonte
Hermann Hohl, Präsident
des Weinbauverbandes
Württemberg, beim Jahresschluss-
Pressegespräch des
Verbandes in Lauffen, um die
Bedeutung des EU-Anbaustopps
zu unterstreichen.
Drastisch war die Wortwahl
Hohls. Vom „Tod für unseren
traditionellen Weinbau“ sprach
er, sollte der EU-Anbaustopp,
wie im Gesamtpaket der EUWeinmarktreform
enthalten,
im Jahr 2015, spätestens 2018,
fallen. Die Industrialisierung
des Weinbaus auf maschinell
bearbeitbaren Großflächen
würde beginnen, so Hohl. „Das
kann nicht Ziel unserer Qualitätspolitik
sein“, unterstrich er.
Mit Argumenten unterstützt
wurde Hohl von Ulrich Maile,
dem Vorstandsvorsitzenden
der Lauffener Weingärtner. Das
Pressegespräch fand in der Genossenschaft
statt, die besonders
viele Trauben von Weingärtnern
verarbeitet, die terrassierte
Steillagen bewirtschaften.
Solche Lagen, die
extrem viel Arbeit machen, sehen
die heimischen Berufsstandsvertreter
als erstes verschwinden,
wenn in einigen
Jahren überall, wo es beliebt,
Weinbau in jedweder Größenordnung
erlaubt werden sollte.
Hermann Hohl berichtete von
den Gesprächen einer politischberufsständischen
Delegation
am 2. Dezember mit einem zuständigen
hohen Beamten der
EU-Kommission in Brüssel und
wiederholte seine dort vorgebrachten
Argumente (Seite 5).
Da der Kommissionsbeamte die
völlige Freigabe des Weinbaus
hartnäckig verteidigte, geht der
Weinbaupräsident davon aus,
dass „wir mit allen Mitteln
kämpfen müssen“. enz