Rebschutzdienst Heilbronn - Weinbauberatung
So ganz traut man der Sache mit den Eisheiligen noch nicht. Nach der Warmphase am 10. und 11. Mai wird es über das Wochenende und zur Monatsmitte hin wieder deutlich kühler. Bodenfrostgefahr ist nicht sicher auszuschließen, weshalb das Entfernen der Frostruten besonders in tieferen Lagen noch einige Tage geschoben werden sollte.
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Der Rebenaustrieb ist überwiegend gut, wenn auch Frostlagen bzw. letztjährige Hagelflächen teilweise Lücken zeigen. Der Frost am 17. April hat besonders den Trollinger in besseren Lagen doch etwas stärker getroffen als ursprünglich
angenommen. Trollinger war wohl gerade zu diesem Zeitpunkt und in diesen Lagen in einer sehr empfindlichen Entwicklungsphase.
Die Rebenentwicklung ist wie jedes Jahr zu Beginn der Rebenvegetation sehr unterschiedlich. So finden sich in tieferen Lagen bei Schwarzriesling, Burgundersorten und Riesling zwischen 1-3 Blättchen, während wenige Höhenmeter weiter oben bereits Triebe mit bis zu 7 Blättern zu finden sind.
Die Niederschlagsmengen um den 6. Mai lagen verbreitet um 10 Liter/m². Lokal wurden deutlich größere Regenmengen, teilweise sogar erste Hagelschäden im nordöstlichen Teil des Landkreises Ludwigsburg, gemeldet.
Temperaturen über 10° C, ausreichende Blattmasse und die Niederschläge führten sehr wahrscheinlich zur Primärinfektion durch Peronospora. Die Inkubationszeit dieser erst einmal unkritischen Primärinfektion endet ungefähr 8-10 Tage später. Somit sind grundsätzlich kritische Folgeinfektionen ab Mitte Mai möglich. Aus Sicht der Peronospora wäre somit eine erste Behandlung Mitte Mai notwendig, wenn zu dieser Zeit Infektionsbedingungen, sprich Wärme und Regen, gegeben sind. Bei Nachttemperaturen unter 10 °C bestehen grundsätzlich keine Gefahr von Sekundärinfektionen und die
Behandlung kann noch hinausgezögert werden. Allerdings ist für die Terminierung der ersten Spritzung auch die Pilzkrankheit Oidium zu berücksichtigen. Besonders in den bekannt empfindlichen Lagen und Sorten wie z.B. Trollinger, Portugieser und Lemberger sollte eine Erstbehandlung baldmöglichst erfolgen, wenn die Gescheine sichtbar sind.
Wichtige zeitgebundene Stockarbeiten sind jetzt das Ausbrechen überzähliger Triebe besonders im Stammkopfbereich und „Stämmleputzen“ von Hand, mechanisch mit Bürsten oder mit dem Mittel „Shark“ bei den Sorten Silvaner, Schwarzriesling, Chardonnay und alle Burgundersorten. Beim Abbrennen mit „Shark“ sollten die am längsten gewachsenen Triebe nicht länger als 15-20 cm sein. Für eine optimale Wirksamkeit sollte die Konzentration der Brühe bei 0,3 % liegen. Eine gute Benetzung, besonders auch an der Basis der Stockaustriebe, ist Voraussetzung.
Peronospora
Bei der Erstbehandlung genügt der Zusatz eines zugelassenen Kontaktfungizides. Wegen noch fehlender Blattmasse ist der Zusatz eines unterstützenden Blattdüngers auf Basis der Phosphorigen Säure noch nicht besonders empfehlenswert.
Oidium
Der Zusatz eines organischen Fungizides zum Netzschwefel (3,6 kg/ha) erlaubt einen Spritzabstand von 10 - 12 Tagen. Die frühe Anwendung eines organischen Mittels ist aber nur bei empfindlichen Sorten und bekannten Oidiumlagen sinnvoll. Für unempfindliche Sorten und unkritische Lagen kann der 1. Behandlungstermin auch noch hinausgeschoben werden und orientiert sich dann erst mal an Peronospora.
Heuwurm
Der Mottenflug hat Ende April begonnen. Eine Behandlung dieser 1. Generation des Traubenwicklers wird nicht empfohlen.
Erosion bei offenen Böden
Zur Verhinderung von Abschwemmungen bei Starkregen sollten besonders unbegrünte Anlagen, überwiegend sind dies ja Junganlagen, mit einer Strohschicht versehen werden. Diese muss gar nicht besonders dick sein; es muss lediglich verhindert werden, dass Regentropfen direkt auf Bodenteilchen aufschlagen. Stroh bremst die Aufschlagsenergie der Regentropfen und ist mit am besten geeignet, Abschwemmungen zu vermeiden
Umstrukturierungsanträge und gemeinsamer Antrag Pfropfreben- und Tropfschlauchrechnungen sofort nach erfolgter Pflanzung bzw. Installation ans Landwirtschaftsamt senden. Ebenso evtl. abgeänderte Flächenverzeichnisse, wenn sich gegenüber der Antragstellung etwas geändert hat. Wer seinen Gemeinsamen Antrag noch nicht abgegeben hat, kann dies nur noch bis 15. Mai erledigen.
Resistenzstrategie und Dokumentation von Pflanzenschutzmaßnahmen
Eine vernünftige Abwechslung einzelner Mittelgruppen ist besonders bei der Oidiumbehandlung von zentraler Bedeutung, um Resistenzproblemen vorzubeugen. Dazu gibt es Informationen im Internet, z.B. auch auf der Internetseite des Landwirtschaftsamtes Heilbronn.
Spritzen-TÜV
Achten Sie auf eine gültige Kontrollplakette am Pflanzenschutzgerät, damit es bei Fachrechtskontrollen nicht zu Beanstandungen kommt.
Mittelmenge
Bei der ersten Behandlung ist je nach Wuchshöhe der 1 bis 1,5-fache Basisaufwand ausreichend. Dies entspricht einer Berechnungsgrundlage von 400 - 600 Liter Brühe je ha. Die tatsächliche Wasseraufwandmenge je ha sollte bei max. 200 Liter/ha liegen.
Hinweise und Auflagen in den Gebrauchsanleitungen der Pflanzenschutzmittel, insbesondere zum Bienenschutz, sind immer zu beachten
LRA Heilbronn
angenommen. Trollinger war wohl gerade zu diesem Zeitpunkt und in diesen Lagen in einer sehr empfindlichen Entwicklungsphase.
Die Rebenentwicklung ist wie jedes Jahr zu Beginn der Rebenvegetation sehr unterschiedlich. So finden sich in tieferen Lagen bei Schwarzriesling, Burgundersorten und Riesling zwischen 1-3 Blättchen, während wenige Höhenmeter weiter oben bereits Triebe mit bis zu 7 Blättern zu finden sind.
Die Niederschlagsmengen um den 6. Mai lagen verbreitet um 10 Liter/m². Lokal wurden deutlich größere Regenmengen, teilweise sogar erste Hagelschäden im nordöstlichen Teil des Landkreises Ludwigsburg, gemeldet.
Temperaturen über 10° C, ausreichende Blattmasse und die Niederschläge führten sehr wahrscheinlich zur Primärinfektion durch Peronospora. Die Inkubationszeit dieser erst einmal unkritischen Primärinfektion endet ungefähr 8-10 Tage später. Somit sind grundsätzlich kritische Folgeinfektionen ab Mitte Mai möglich. Aus Sicht der Peronospora wäre somit eine erste Behandlung Mitte Mai notwendig, wenn zu dieser Zeit Infektionsbedingungen, sprich Wärme und Regen, gegeben sind. Bei Nachttemperaturen unter 10 °C bestehen grundsätzlich keine Gefahr von Sekundärinfektionen und die
Behandlung kann noch hinausgezögert werden. Allerdings ist für die Terminierung der ersten Spritzung auch die Pilzkrankheit Oidium zu berücksichtigen. Besonders in den bekannt empfindlichen Lagen und Sorten wie z.B. Trollinger, Portugieser und Lemberger sollte eine Erstbehandlung baldmöglichst erfolgen, wenn die Gescheine sichtbar sind.
Wichtige zeitgebundene Stockarbeiten sind jetzt das Ausbrechen überzähliger Triebe besonders im Stammkopfbereich und „Stämmleputzen“ von Hand, mechanisch mit Bürsten oder mit dem Mittel „Shark“ bei den Sorten Silvaner, Schwarzriesling, Chardonnay und alle Burgundersorten. Beim Abbrennen mit „Shark“ sollten die am längsten gewachsenen Triebe nicht länger als 15-20 cm sein. Für eine optimale Wirksamkeit sollte die Konzentration der Brühe bei 0,3 % liegen. Eine gute Benetzung, besonders auch an der Basis der Stockaustriebe, ist Voraussetzung.
Peronospora
Bei der Erstbehandlung genügt der Zusatz eines zugelassenen Kontaktfungizides. Wegen noch fehlender Blattmasse ist der Zusatz eines unterstützenden Blattdüngers auf Basis der Phosphorigen Säure noch nicht besonders empfehlenswert.
Oidium
Der Zusatz eines organischen Fungizides zum Netzschwefel (3,6 kg/ha) erlaubt einen Spritzabstand von 10 - 12 Tagen. Die frühe Anwendung eines organischen Mittels ist aber nur bei empfindlichen Sorten und bekannten Oidiumlagen sinnvoll. Für unempfindliche Sorten und unkritische Lagen kann der 1. Behandlungstermin auch noch hinausgeschoben werden und orientiert sich dann erst mal an Peronospora.
Heuwurm
Der Mottenflug hat Ende April begonnen. Eine Behandlung dieser 1. Generation des Traubenwicklers wird nicht empfohlen.
Erosion bei offenen Böden
Zur Verhinderung von Abschwemmungen bei Starkregen sollten besonders unbegrünte Anlagen, überwiegend sind dies ja Junganlagen, mit einer Strohschicht versehen werden. Diese muss gar nicht besonders dick sein; es muss lediglich verhindert werden, dass Regentropfen direkt auf Bodenteilchen aufschlagen. Stroh bremst die Aufschlagsenergie der Regentropfen und ist mit am besten geeignet, Abschwemmungen zu vermeiden
Umstrukturierungsanträge und gemeinsamer Antrag Pfropfreben- und Tropfschlauchrechnungen sofort nach erfolgter Pflanzung bzw. Installation ans Landwirtschaftsamt senden. Ebenso evtl. abgeänderte Flächenverzeichnisse, wenn sich gegenüber der Antragstellung etwas geändert hat. Wer seinen Gemeinsamen Antrag noch nicht abgegeben hat, kann dies nur noch bis 15. Mai erledigen.
Resistenzstrategie und Dokumentation von Pflanzenschutzmaßnahmen
Eine vernünftige Abwechslung einzelner Mittelgruppen ist besonders bei der Oidiumbehandlung von zentraler Bedeutung, um Resistenzproblemen vorzubeugen. Dazu gibt es Informationen im Internet, z.B. auch auf der Internetseite des Landwirtschaftsamtes Heilbronn.
Spritzen-TÜV
Achten Sie auf eine gültige Kontrollplakette am Pflanzenschutzgerät, damit es bei Fachrechtskontrollen nicht zu Beanstandungen kommt.
Mittelmenge
Bei der ersten Behandlung ist je nach Wuchshöhe der 1 bis 1,5-fache Basisaufwand ausreichend. Dies entspricht einer Berechnungsgrundlage von 400 - 600 Liter Brühe je ha. Die tatsächliche Wasseraufwandmenge je ha sollte bei max. 200 Liter/ha liegen.
Hinweise und Auflagen in den Gebrauchsanleitungen der Pflanzenschutzmittel, insbesondere zum Bienenschutz, sind immer zu beachten
LRA Heilbronn
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