Rebschutzdienst Heilbronn - Weinbauberatung
Während der Rebblüte und zur Fußball EM würde man sich jetzt T-Shirt-Wetter wünschen. Aber immerhin: Der Schwabe Gomez traf in Lemberg gegen die Portugieser ins Schwarze. Da wird es einem wenigstens von innen heraus etwas wärmer. Zunächst kommt die kühle Luft aber noch über Holland zu uns. Hoffentlich ist dies kein schlechtes Omen.
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Welche Auswirkungen die niederen Temperaturen für die Befruchtungsrate und den Blütefortschritt haben, lässt sich noch nicht eindeutig beantworten. Durch die Blühverzögerung zieht sich die Entwicklung der Bestände wieder auseinander. Während in sehr frühen und bevorzugten Lagen die Beerchen bereits wachsen, gibt es auch nicht wenige Weinberge, die erst anfangen zu blühen. Innerhalb der Weinberge, selbst innerhalb der Rebstöcke, gibt es große Entwicklungsunterschiede. Dies erleichtert nicht gerade die Terminfindung für den Einsatz von Biowachstumsregulatoren.
Aus der Erfahrung der letzten Jahre darf die Verrieselungsgefahr bei ungünstigen Blühbedingungen nicht überbewertet werden. Deshalb wird zur Vermeidung sehr kompakter und damit fäulnisanfälliger Trauben auch bei diesen Bedingungen der Einsatz der Biowachstumsregulatoren GIBB 3, Berelex 40 SG oder Regalis besonders bei starkwüchsigen jüngeren Anlagen empfohlen, die seither schon durch besonders kompakte und dadurch früh faulende Trauben aufgefallen sind. Der richtige Termin liegt dort, wenn die Masse der Gescheine blüht und muss individuell festgelegt werden. Die speziellen Einsatzbedingungen der Produkte sind den Gebrauchsempfehlungen auf den Mittelpackungen zu entnehmen.
Bei Portugieser, Schwarzriesling und Grauburgunder darf es die volle Aufwandmenge sein; bei Riesling (Regalis) und Weißburgunder ist die Aufwandmenge gegenüber der Normalempfehlung eher etwas zu reduzieren. Grundsätzlich wird darauf hingewiesen, dass Wachstumsregulatoren zu einer Ertragsreduktion führen können. Auf der anderen Seite bedingt Fäulnisbefall einen höheren Leseaufwand und zwingt zum Verwerfen der Faulfraktion und führt dadurch ebenfalls zu Ertragsminderung.
Virusbefallene Bestände sind für die hiesigen Weinberge ein sehr ernst zu nehmendes Problem. Außer einer längeren Brachezeit gibt es derzeit kein geeignetes Gegenmittel, die virusübertragenden Nematoden im Boden vor der Wiederanpflanzung eines Weinbergs zu reduzieren. Nicht selten zeigen bereits wenige Jahre alte Weinberge wieder Schwachwuchs und müssen dadurch frühzeitig gerodet werden. Selten ist Virusbefall so stark und deutlich zu erkennen wie in diesem Jahr. Seither vermeintlich gesunde Stöcke zeichnen stark. Für die Erhaltungszüchtung und Edelreisgewinnung müssen solche Verhältnisse genutzt werden, um seither möglicherweise latent befallene Stöcke zu
eliminieren. Ebenso müssen Virusherde gedanklich festgehalten werden, um bei Neuanlagen die Entscheidungsgrundlage zu haben, ob eine Brache eingeplant werden soll oder nicht. Während und zum Ende der Blüte befindet sich das Rebsystem sowohl hinsichtlich Peronospora wie auch Oidium in einem sehr empfindlichen Stadium. Die Spritzabstände orientieren sich vorwiegend am Echten Mehltau und sollten möglichst nicht über 10-12 Tagen liegen. Nach der Blüte kann unmittelbar mit der Teilentblätterung der Traubenzone von Hand oder maschinell begonnen werden. Dies ist ein wichtiger Baustein zur Vermeidung späterer Fäulnis.
Peronospora
Der Infektionsdruck ist noch gering. Nur vereinzelt wurden Ölflecken gemeldet. Bei Behandlungen vor Regen genügen vorbeugend wirkende Kontaktfungiziden. Bei Spritzungen im Abstand von 1-2 Tagen nach Regenfällen und dabei vermuteten Peronosporainfektionen macht der Einsatz eines kurativ wirkenden Peronosporamittels Sinn. Zur Steigerung der natürlichen Abwehrkraft gegen Peronospora und zur Verbesserung der Nährstoffversorgung ist der Zusatz eines Blattdüngers mit Phosphoriger Säure (z.B. Phos 60, Basfoliar Aktiv, Phosfik oder Lebosol Magnesium Plus) bis Stadium Erbsengröße sinnvoll.
Oidium
Trotz gelegentlicher Regenfälle darf die Gefahr von Oidiuminfektionen zur Zeit nicht unterschätzt werden. Für Beerchen ist um die Zeit der Rebblüte die Gefahr am größten. Deshalb wird weiter ein organisches Oidiumfungizid der neueren Generation empfohlen. Zur Resistenzvorbeugung ist von Spritzung zu Spritzung der Wirkstoffwechsel zu beachten.
Pflanzenschutz bei Tafeltrauben
Auch wenn Sie es nicht mehr hören können: Wer aus Keltertraubenanlagen Esstrauben schneidet und vermarktet, muss unbedingt an die entsprechende Zulassung der Pflanzenschutzmittel für diesen Zweck denken. Dies gilt natürlich auch für
Tafeltraubennanlagen.
Rückrufaktion von Pflanzenschutzmitteln wegen Verunreinigung mit dem Wirkstoff Captan
Aktuelle Informationen zu den betroffenen Chargen und Produkten erhalten Sie vom Landhandel.
Schwarzholzkrankheit
Ab sofort sollten keine Brennesseln mehr abgemäht oder gemulcht werden. Dies soll verhindern, dass Schwarzholzkrankheit übertragende Zikaden nicht gezwungen werden, von der Brennessel in umliegende Weinberge zu fliegen.
Mittelmenge
Ausgehend von der momentanen Rebenentwicklung in wüchsigen Lagen und Sorten ist der 3 bis 3,5-fache Basisaufwand notwendig. Dies entspricht einer Berechnungsgrundlage von 1200 - 1400 Liter Brühe je ha. Die tatsächliche Wasseraufwandmenge je ha sollte bei max. 600 Liter/ha liegen.
Hinweise und Auflagen in den Gebrauchsanleitungen der Pflanzenschutzmittel, insbesondere zum Bienenschutz immer zu beachten
Aus der Erfahrung der letzten Jahre darf die Verrieselungsgefahr bei ungünstigen Blühbedingungen nicht überbewertet werden. Deshalb wird zur Vermeidung sehr kompakter und damit fäulnisanfälliger Trauben auch bei diesen Bedingungen der Einsatz der Biowachstumsregulatoren GIBB 3, Berelex 40 SG oder Regalis besonders bei starkwüchsigen jüngeren Anlagen empfohlen, die seither schon durch besonders kompakte und dadurch früh faulende Trauben aufgefallen sind. Der richtige Termin liegt dort, wenn die Masse der Gescheine blüht und muss individuell festgelegt werden. Die speziellen Einsatzbedingungen der Produkte sind den Gebrauchsempfehlungen auf den Mittelpackungen zu entnehmen.
Bei Portugieser, Schwarzriesling und Grauburgunder darf es die volle Aufwandmenge sein; bei Riesling (Regalis) und Weißburgunder ist die Aufwandmenge gegenüber der Normalempfehlung eher etwas zu reduzieren. Grundsätzlich wird darauf hingewiesen, dass Wachstumsregulatoren zu einer Ertragsreduktion führen können. Auf der anderen Seite bedingt Fäulnisbefall einen höheren Leseaufwand und zwingt zum Verwerfen der Faulfraktion und führt dadurch ebenfalls zu Ertragsminderung.
Virusbefallene Bestände sind für die hiesigen Weinberge ein sehr ernst zu nehmendes Problem. Außer einer längeren Brachezeit gibt es derzeit kein geeignetes Gegenmittel, die virusübertragenden Nematoden im Boden vor der Wiederanpflanzung eines Weinbergs zu reduzieren. Nicht selten zeigen bereits wenige Jahre alte Weinberge wieder Schwachwuchs und müssen dadurch frühzeitig gerodet werden. Selten ist Virusbefall so stark und deutlich zu erkennen wie in diesem Jahr. Seither vermeintlich gesunde Stöcke zeichnen stark. Für die Erhaltungszüchtung und Edelreisgewinnung müssen solche Verhältnisse genutzt werden, um seither möglicherweise latent befallene Stöcke zu
eliminieren. Ebenso müssen Virusherde gedanklich festgehalten werden, um bei Neuanlagen die Entscheidungsgrundlage zu haben, ob eine Brache eingeplant werden soll oder nicht. Während und zum Ende der Blüte befindet sich das Rebsystem sowohl hinsichtlich Peronospora wie auch Oidium in einem sehr empfindlichen Stadium. Die Spritzabstände orientieren sich vorwiegend am Echten Mehltau und sollten möglichst nicht über 10-12 Tagen liegen. Nach der Blüte kann unmittelbar mit der Teilentblätterung der Traubenzone von Hand oder maschinell begonnen werden. Dies ist ein wichtiger Baustein zur Vermeidung späterer Fäulnis.
Peronospora
Der Infektionsdruck ist noch gering. Nur vereinzelt wurden Ölflecken gemeldet. Bei Behandlungen vor Regen genügen vorbeugend wirkende Kontaktfungiziden. Bei Spritzungen im Abstand von 1-2 Tagen nach Regenfällen und dabei vermuteten Peronosporainfektionen macht der Einsatz eines kurativ wirkenden Peronosporamittels Sinn. Zur Steigerung der natürlichen Abwehrkraft gegen Peronospora und zur Verbesserung der Nährstoffversorgung ist der Zusatz eines Blattdüngers mit Phosphoriger Säure (z.B. Phos 60, Basfoliar Aktiv, Phosfik oder Lebosol Magnesium Plus) bis Stadium Erbsengröße sinnvoll.
Oidium
Trotz gelegentlicher Regenfälle darf die Gefahr von Oidiuminfektionen zur Zeit nicht unterschätzt werden. Für Beerchen ist um die Zeit der Rebblüte die Gefahr am größten. Deshalb wird weiter ein organisches Oidiumfungizid der neueren Generation empfohlen. Zur Resistenzvorbeugung ist von Spritzung zu Spritzung der Wirkstoffwechsel zu beachten.
Pflanzenschutz bei Tafeltrauben
Auch wenn Sie es nicht mehr hören können: Wer aus Keltertraubenanlagen Esstrauben schneidet und vermarktet, muss unbedingt an die entsprechende Zulassung der Pflanzenschutzmittel für diesen Zweck denken. Dies gilt natürlich auch für
Tafeltraubennanlagen.
Rückrufaktion von Pflanzenschutzmitteln wegen Verunreinigung mit dem Wirkstoff Captan
Aktuelle Informationen zu den betroffenen Chargen und Produkten erhalten Sie vom Landhandel.
Schwarzholzkrankheit
Ab sofort sollten keine Brennesseln mehr abgemäht oder gemulcht werden. Dies soll verhindern, dass Schwarzholzkrankheit übertragende Zikaden nicht gezwungen werden, von der Brennessel in umliegende Weinberge zu fliegen.
Mittelmenge
Ausgehend von der momentanen Rebenentwicklung in wüchsigen Lagen und Sorten ist der 3 bis 3,5-fache Basisaufwand notwendig. Dies entspricht einer Berechnungsgrundlage von 1200 - 1400 Liter Brühe je ha. Die tatsächliche Wasseraufwandmenge je ha sollte bei max. 600 Liter/ha liegen.
Hinweise und Auflagen in den Gebrauchsanleitungen der Pflanzenschutzmittel, insbesondere zum Bienenschutz immer zu beachten
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