Studierende ernten ersten Strohwein in Franken
Die Weinlese 2012 wirf bereits ihre Schatten auf das Jubiläumsjahr der Rebsorte Müller-Thurgau 2013 voraus. Dann feiert diese Rebsorte ihren 100. Geburtstag in Franken. Dies war für die Studierenden der Staatlichen Technikerschule für Weinbau und Kellerwirtschaft an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim ein willkommener Anlass ihr „Schülerprojekt“ ganz dieser Rebsorte zu widmen.
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Natürlich, sagten sich die Studierenden, hat es diese Rebsorte, die so wichtig für die Entwicklung des Fränkischen Weinbaus gewesen war und mit 28 Prozent der Rebfläche nach wie vor die meist verbreitete Sorte in Franken ist, zurecht verdient, auch mal neue Wege im Weinbau und in der Kellerwirtschaft zu gehen. Und so entwickelten sie gemeinsam mit ihren Lehrkräften ein Projekt mit fünf verschiedenen Weinen, die sie im Weinberg erzeugen, im Keller ausbauen und natürlich dann im Jahr 2013 erfolgreich vermarkten wollen.
Unter diesen Weinen ist auch ein sogenannter Strohwein. Besser bekannt in Italien auch als Vin Santo, Passito oder Recioto. Vollreife und absolut gesunde Trauben werden gelesen und dann auf Stroh- oder Schilfmatten zum Trocken ausgelegt. Heute macht man das auch in Steigen. Diese lagern dann bis in das neue Jahr hinein an einem gut belüfteten trockenen Platz. Die Trocknung sorgt dafür, dass die Trauben rosinenartig einschrumpeln und sich der Zucker konzentriert. Nach dem Pressen und der Gärung entsteht ein feiner edelsüßer Wein.
Wie Christian Deppisch, der fachliche Begleiter des Projektes im Weinbau berichtet, war das Jahr 2012 für das Projekt Strohwein besonders gut geeignet, da die verzögerte Blüte zu sehr lockeren Trauben geführt hat. Darin konnten sich sehr schöne goldgelbe Beeren entwickeln. Für den Weinbauversuchsbetrieb der LWG war es natürlich auch eine besondere Herausforderung, da jede einzelne Traube genauestens angeschaut und vorsichtig in die Steigen gelegt werden musste.
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