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Rebschutzhinweis der Weinbauberatung Heilbronn

Die Rebentwicklung ist sorten- und lagenbedingt unterschiedlich. So finden sich in tieferen Lagen bei Schwarzriesling, Burgundersorten und Riesling zwischen 1-3 Blättchen. In höheren Lagen und frühen Sorten sind z.B. beim Lemberger, Trollinger und Cabernet Dorsa bereits 4-6 Blättchen zu finden. Längerfristige Wettertrends deuten auf keine Bodenfrostgefahr hin, jedoch sollte aus Sicherheitsgründen auf das Entfernen der Frostruten momentan noch bis Mitte Mai verzichtet werden.

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Hauptaugenmerk bei der Terminierung der ersten Pflanzenschutzmaßnahme sollte in diesem Jahr auf der Oidiumbekämpfung liegen. Aus diesem Grund muss unter Umständen eine Unterscheidung bei den Pflanzenschutzmaßnahmen in frühe Lagen/ Sorten und spätere Lagen/ Sorten erfolgen.
Aber auch die Peronospora sollte nicht ganz vergessen werden. Die Regenschauer am vergangenen Wochenende mit 20- 35L/m² führten in weit entwickelten Anlagen, v.a. beim Lemberger und 2-jährigen mit ausreichender Blattmasse sehr wahrscheinlich zur Primärinfektion durch Peronospora. Die Inkubationszeit dieser zunächst unkritischen Primärinfektion beträgt bei den erwarteten Maitemperaturen ca. 10 Tage. Das bedeutet, dass zur Vermeidung einer Sekundärinfektion durch Peronospora eine Pflanzenschutzmaßnahme nach Ablauf der Inkubationszeit aber spätestens vor vorhergesagten Niederschlägen erfolgen sollte.
In sehr frühen Lagen ist bis spätestens zum Wochenende z.B. bei den Sorten Lemberger, Trollinger und Cabernet Dorsa das 5-6-Blatt Stadium erreicht und die Gescheine gut sichtbar. Durch den starken, flächendeckenden Mehltaubefall im letzten Jahr, vor allem beim hochanfälligen Trollinger, sollte nach Christi Himmelfahrt in diesen gefährdeten Anlagen und Sorten ein erster Belag aufgebracht werden. Durch den Zusatz eines Peronospora-Kontaktfungizides wird durch diese Maßnahme eine mögliche Sekundärinfektion durch Peronospora abgedeckt.
Bei den späteren Lagen und Sorten kann bis nächste Woche mit der Pflanzenschutzmaßnahme gewartet werden. Kurz vor Pfingsten sollten voraussichtlich überwiegend 3 oder mehr Blättchen entfaltet sein. Aus Sicht beider Hauptpilzkrankheiten Peronospora und Oidium, wäre somit eine erste Behandlung in der Woche vor Pfingsten notwendig.


Peronospora
Bei der Erstbehandlung genügt der Zusatz eines zugelassenen Kontaktfungizides. Wegen fehlender Blattmasse ist der Zusatz eines unterstützenden Blattdüngers auf Basis der Phosphorigen Säure noch nicht empfehlenswert.


Oidium
Der Zusatz eines organischen Fungizides zum Netzschwefel (3,6kg/ha) erlaubt einen Spritzabstand von 10-12 Tagen. Sollte aufgrund des Entwicklungsunterschiedes die frühen Anlagen/Sorten vorgezogen werden und nach einer Woche bereits der zweite Termin in Verbindung mit den späten Lagen/ Sorten gesetzt werden, ist die momentane Wirkungsdauer des Netzschwefels von ca. einer Woche ausreichend. Aufgrund vorhandener Resistenzen bei Mitteln der Wirkstoffgruppe der Strobilurine werden diese wegen ungenügender Wirksamkeit gegen Oidium nicht mehr empfohlen. Der Einsatz der Mittel Topas, Systhane und Vento Power wird im Vorblütebereich bis zum Stadium Erbsengröße nicht empfohlen.


Resistenzstrategie und Dokumentation von Pflanzenschutzmitteln
Eine vernünftige Abwechslung einzelner Mittelgruppen ist besonders bei der Oidiumbehandlung von zentraler Bedeutung, um Resistenzproblemen vorzubeugen. Die aktuelle Liste der LVWO zur Antiresistenzstrategie mit Empfehlungen zur Anzahl Anwendungen einzelner Mittel, wird im Anhang mitgesendet. Für einen besseren Überblick wird empfohlen diese Liste im Pflanzenschutzmittelraum/- Schrank aufzuhängen und bei der Dokumentation der Pflanzenschutzmaßnahme die Wirkstoffkategorie/-ien zu vermerken.


Ausbrecharbeiten und Entfernen von Stockaustrieben
Mit Ausbrecharbeiten kann nun begonnen werden. Überzählige Triebe, insbesondere Doppelaugen, ungünstig nach innen wachsende Triebe, Schnabeltriebe oder Wasserschosse können in der nächsten Zeit noch mit vertretbarem Aufwand entfernt werden.
Beim Einsatz eines Abrennherbizides zur chemischen Entfernung von Stockaustrieben kann bei allen Burgundersorten inkl. Schwarzriesling, sowie Silvaner, Morio Muskat und Chardonnay das Mittel „Shark“ eingesetzt werden. Für den Einsatz im Riesling und Dornfelder ist das Mittel „Quickdown“ genehmigt. Zu Beachten: Trieblänge max. 15- 20cm, wegen Abdriftgefahr nicht bei Wind und starker Thermik arbeiten.


Umstrukturierung
Ausschlussfrist 15.05.13: Letzter Termin zur Beantragung der Auszahlung der Fördergelder im Rahmen der Umstrukturierung über den Gemeinsamen Antrag.


Mittelmenge
Bei der ersten Behandlung ist der 1-fache Basisaufwand ausreichend. Dies entspricht einer Berechnungsgrundlage von 400 Liter Brühe je ha. Die tatsächliche Wasseraufwandmenge sollte bei max. 150-200 Liter/ha liegen.
Hinweise und Auflagen in den Gebrauchsanleitungen der Pflanzenschutzmittel, insbesondere zum Bienenschutz, sind immer zu beachten.

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