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Die Kännchen-Affäre

Schöner kann ein Aprilscherz Ende Mai kaum sein. Die Damen und Herren der EU-Kommission entschließen sich zunächst dazu, ab 2014 offene Ölkännchen auf Gästetischen in Restaurants zu verbieten (wir berichten in Rebe & Wein 6/2013), um dann kurz nach Redaktionsschluss der aktuellen Rebe & Wein-Ausgabe die Meldung rauszuhauen: "Ätsch, bätsch, machen wir doch nicht!"

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Comugnero Silvana - Fotolia.com
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Es gibt sicher wichtigere Themen, die gerade einer dringenden Entscheidung bedürfen als die Abstimmung darüber, was sich Besucher von Gaststätten künftig über ihren Salat gießen dürfen oder besser gesagt, woraus selbiges gegossen werden darf oder eben auch nicht. Aber schön zu wissen, dass allgemeine Belustigung über einen derartigen Erlass in den öffentlichen Medien (nicht nur Focus, Bild und Co. überschlugen sich geradezu mit ihrer amüsierten Berichterstattung) einen solchen Beschluss zu Fall bringen kann.

In der Redaktion konnten wir jedenfalls nur vermuten, dass es sich bei der ganzen Aktion um einen verspäteten April-Scherz gehandelt haben muss. Bei dem Wetter da draußen kann man sich aber auch mal schnell im Monat vertun. Wir freuen uns schon auf die nächste Meldung aus Brüssel. Vielleicht dürfen Salz und Pfeffer ja dann nur noch in Originalsäcken auf den Tischen stehen, oder eben auch nicht. Wir sind gespannt!

 

Hintergrund der ganzen Aufregung: Mitte Mai wollte die EU-Kommission ein Verbot von wiederverwendbaren Ölivenöl-Kännchen in Restaurants ab 2014 durchsetzen. Fortan dürften nur noch Original-Einwegfläschchen verwendet werden. Offiziell sollte dadurch die Hygiene verbessert und die Gefahr von Ranzigwerden eingedämmt werden. Zudem könnten sich Verbraucher somit besser über Herkunft und Qualität des Olivenöls informieren. Vorrangig ging es aber um das Pushen von Qualitätsölen bestimmter Mitgliedsstaaten, die Absatzeinbußen durch Billigöle fürchten. Nach einigen Tagen des Spotts und Protestes zog EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos Ende Mai den Entschluss zurück. Scheinbar ohne zuvor seine eigenen  Leute zu informieren, denn die verkündeten weiter das Verbot und staunten plötzlich nicht schlecht. Wir übrigens auch!

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