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Rebschutzhinweis der Weinbauberatung Heilbronn

Nach einem schönen warmen Sonnentag am Dienstag folgt nun gleich wieder Regen und kein Ende. Das kühle Wetter bleibt uns wohl erst einmal erhalten und es ist mit kräftigen Niederschlägen zu rechnen.

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Die gute Nachricht ist, dass dadurch die Pilzkrankheiten Peronospora und Oidium in ihrer Entwicklung gebremst werden.
Die niedrigen Nachttemperaturen sollten eine Sporulation nicht möglich machen. Die Inkubationszeiten möglicher Sekundärinfektionen aus Ereignissen vor bzw. an Pfingsten, laufen sehr langsam ab. Erste Ölflecke aufgrund von Infektionen hieraus, zeigen sich voraussichtlich erst in der ersten Juni-Woche.
Die Bedingungen für Oidium sind, durch das mit Niederschlägen geprägte Wetter, weiterhin ungünstig.
Die Spritzabstände können aus heutiger Sicht und bei nasskalten Bedingungen, bei 10-14 Tagen liegen. In steilen Lagen können die Niederschlagsereignisse eine Befahrung stark erschweren und sich negativ auf die Bodenstruktur auswirken. Durch die kalten Witterungsbedingungen ist es momentan nicht notwendig hier Risiken einzugehen. Sollte sich eine Wetterberuhigung mit wärmeren Temperaturen einstellen, muss spätestens vor angekündigten Gewittern oder kräftigen Regenfällen ein Belag ausgebracht werden.


Peronospora
Bei Einhaltung der Spritzabstände können bei Behandlungen noch vorbeugende Kontaktmittel eingesetzt werden. Auf eine raubmilbenschonende Spritzfolge sollte geachtet werden. In weit entwickelten Anlagen mit genügend Blattmasse kann zur Steigerung der natürlichen Abwehrkraft gegen Peronospora und zur Verbesserung der Nährstoffversorgung zum Kontaktfungizid der Zusatz eines Präparates mit phosphoriger Säure zugesetzt werden, falls sich im Laufe der nächsten Woche wüchsigere Bedingungen einstellen sollten. Aufgetretene Ölflecke bitte der Weinbauberatung melden.


Oidium
Zur vorbeugenden Bekämpfung von Oidium wird der Spritzbrühe 3,6kg/ha Netzschwefel zugesetzt. In letztjährigen Befallsflächen sowie in empfindlichen Sorten wie z.B. Trollinger wird der Zusatz eines organischen Fungizides zum Netzschwefel empfohlen. Zum Einsatz kommen die Mittel Collis, Dynali, Luna experience, Talendo, Vegas oder Vivando. Aufgetretene Zeigertriebe bitte ebenfalls melden.


Chlorose
Wetterbedingt ist beim Einsetzten von wüchsigeren Bedingungen verstärkt mit Chlorose zu rechnen.
In bekannten Chloroseweinbergen kann mit einem eisenchelathaltigen Blattdünger der „Gelbsucht“ etwas vorgebeugt werden. Bezüglich der Mischbarkeit sind grundsätzlich die Anwendungshinweise auf den Packungen zu beachten.


Pflanzung von Neuanlagen
Aufgrund der anhaltenden wechselhaften Bedingungen mussten teilweise maschinelle Pflanzungen verschoben werden. Das Zeitfenster für Neupflanzungen ist zwar noch etwas offen, jedoch können die Witterungsverhältnisse eine Pflanzung von Hand notwendig machen. Hierbei ist darauf zu achten, dass nicht zu viel Pflanzerde in das Pflanzloch beigemischt wird. Dies erhöht die kühlen und nassen Bedingungen im Wurzelbereich der frisch entstehenden Rebwurzeln und kann hier zu Wuchsdepressionen durch gestörte Entwicklung der Feinwurzeln führen. Keinesfalls sollten Junganlagen bei nassen Bodenverhältnissen befahren werden.


Botrytis
Durch die lange Blattnässe zeigen diesjährig gepflanzte Reben, vor allem im Pflanzrohr, teilweise Blattbotrytis und Befall der Triebspitze. Gutes Abtrocknen hilft auch hier den Befall zu reduzieren. Bei sehr starkem Befall in Junganlagen kann im Pflanzrohr mit einem Botrytizid versucht werden hier ein Eindämmen zu erreichen. Diese Maßnahme ist nur in extremen Einzelfällen notwendig und sinnvoll. Auch in masten Beständen und empfindlichen Sorten, wie z.B. Lemberger, ist vereinzelt Blattbotrytisbefall zu sehen. Sollte die Wetterlage sich nicht deutlich verbessern kann hier bald gelegentlich auch Gescheinsbotrytis auftreten. Eine Behandlung wird hier nicht empfohlen. Hier hilft am besten „trockenes Wetter“.


Pflanzenschutz bei Tafeltrauben
Keltertraubenmittel sind keine Tafeltraubenmittel. Beachten sie hierzu die zugelassenen Mittel für die Erzeugung von Tafeltrauben oder Keltertrauben, die als Esstrauben in den Verkehr gebracht werden.


Mittelmenge
Die Mittelmenge beträgt 1,5- bis 2-facher Basisaufwand.
Hinweise und Auflagen in den Gebrauchsanleitungen der Pflanzenschutzmittel, insbesondere zum Bienenschutz, sind immer zu beachten.

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