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Rebschutzhinweis der Weinbauberatung Heilbronn

Der Sommer nimmt Fahrt auf! Für die kommende Woche sind Höchstwerte gemeldet, die über der 30° Marke liegen. Zuvor kann jedoch die Gewitterneigung zunehmen. Relativ sicher scheinen sich die Wetterdienste bezüglich erwarteter Niederschläge, welche Donnerstagnacht beginnen und bis Freitagvormittag andauern sollen.

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Schwarzfleckensymptome (hier: Muskat-Trollinger 5.Standjahr)
Schwarzfleckensymptome (hier: Muskat-Trollinger 5.Standjahr)LRA HN
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Sollten sich die Niederschläge wie vorhergesagt über mehrere Stunden ausdehnen, bedeutet dies bei den momentanen Temperaturen sehr gute Infektionsbedingungen für Peronospora. Wie erwartet wurden vermehrt Ölflecken aus den heftigen Niederschlagsereignissen vom Monatswechsel gemeldet, welche auch auf der Blattunterseite einen weißen Pilzrasen zeigen.

 

Das lang ersehnte Wuchswetter ist eingetroffen und hat einen enormen Zuwachs bewirkt. Seit der vergangenen Woche sind vielerorts mindestens 3-4 Blätter zugewachsen. Startschwierigkeiten zeigen lediglich v.a. Lembergeranlagen in virusverseuchtem Gebiet. Wer seine Behandlung in der vergangenen Woche auf Montag oder Dienstag terminiert hatte und der Brühe war kein Mittel mit systemischer Wirkung zugesetzt, dem wird eine Behandlung noch vor den erwarteten Niederschlägen am Donnerstag empfohlen. Ansonsten sollte bei Spritzabständen ab ca. 8-10 Tagen, die Wetterprognosen verfolgt werden.

 

Aber auch in Bezug auf Oidium steigt momentan das Infektionsrisiko sehr stark an. Erster Oidiumbefall an Blättern wurde gemeldet. Die seither eher ungünstigen Entwicklungsbedingungen haben scheinbar doch gereicht um einen Befall möglich zu machen. In empfindlichen Sorten und gefährdeten Lagen ist ab jetzt höchste Aufmerksamkeit geboten. Im sich nun langsam öffnenden Mehltaufenster mit der erhöhten Anfälligkeit der Gescheine, sollten die Spritzabstände, je nach eingesetztem Mittel, bei maximal 10 Tagen liegen.

 

Im unteren Laubwandbereich vor allem bei jüngeren Anlagen, sowie Trollinger und Lemberger Ertragsanlagen, finden sich verstärkt Schwarzfleckensymptome in den basalen 3-4 Blättern (siehe Foto). Es zeigen sich typische chlorotische Aufhellungen mit einem schwarzen Punkt in der Mitte.


Peronospora
Es wird im Vorblütebereich zur vorbeugenden Bekämpfung der Peronospora der Einsatz eines Kontaktmittels in Verbindung mit einem systemischen Partner, zum Schutz des erwarteten Zuwachses, empfohlen. Hierzu eignet sich als Soloprodukt das Mittel Profiler (Mischreihenfolge beachten!) oder aber ein Kontaktfungizid (z.B. Folpan 80 WDG oder Delan) in Kombination mit dem neuzugelassenen Mittel Veriphos oder mit einem Blattdünger auf Basis der Phosphorigen Säure, der die natürliche Abwehrkraft gegen Peronospora und die Nährstoffversorgung verbessert. Ölflecke bitte weiterhin melden.


Oidium
Aufgrund des zunehmenden Infektionsdruckes wird der Einsatz eines organischen Oidiummittels solo oder in Kombination mit 3,6kg/ ha Netzschwefel empfohlen. Die Blüte nähert sich und zur Raubmilbenschonung sollte spätestens ab diesem Zeitpunkt auf den Einsatz von Netzschwefel verzichtet werden. Zum Einsatz kommen die Mittel Collis, Dynali, Luna experience, Talendo, Vegas oder Vivando. Aufgetretene Zeigertriebe oder erster Mehltaubefall bitte ebenfalls melden.


Chlorose
In bekannten Chloroseweinbergen kann mit einem eisenchelathaltigen Blattdünger der „Gelbsucht“ etwas vorgebeugt werden. Bezüglich der Mischbarkeit sind grundsätzlich die Anwendungshinweise auf den Packungen zu beachten.


Schwarzholzkrankheit
Der Flugbeginn der Überträgerzikade für die Schwarzholzkrankheit ist demnächst zu erwarten. Daher sollten nun keine Brennesseln an warmen Plätzen, wie z.B. Mauern, Böschungen oder am Wegrandbereich, mehr abgemäht oder gemulcht werden. Das Entfernen der Brennessel als Futterpflanze veranlasst diese Tiere in umliegende Weinberge zu fliegen.


Pflanzenschutz bei Tafeltrauben
Keltertraubenmittel sind keine Tafeltraubenmittel. Beachten sie hierzu die zugelassenen Mittel für die Erzeugung von Tafeltrauben oder Keltertrauben, die als Esstrauben in den Verkehr gebracht werden.
Mittelmenge Ausgehend von der momentanen zügigen Entwicklung ist in wüchsigen Anlagen der 2,5- bis 3-fache Basisaufwand zu verwenden.
Hinweise und Auflagen in den Gebrauchsanleitungen der Pflanzenschutzmittel, insbesondere zum Bienenschutz, sind immer zu beachten.

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