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Prof. Vilem Kraus verstorben

Am 7. Juni 2013 verstarb Prof. Vilem Kraus im Alter von 89 Jahren.
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Wegen zahlreicher wissenschaftlicher Arbeiten im Bereich der Physiologie und Rebenzüchtung ist Herr Kraus weit über seine Heimat Tschechien hinaus bekannt. Bereits während seines Studiums (1949-1952) an den Universitäten Prag und Brünn beschäftigte sich Prof. Kraus mit den ‚Möglichkeiten der Hocherziehung’. Danach war er von 1955 bis 1964 an der Züchtungsstation in Velke Zernoseky beschäftigt, bevor er 1964 die Leitung der Abteilung Weinbau an der gartenbaulichen Fakultät der Universität Brno in Lednice übernahm und damit auch den Unterricht im Fach Weinbau. In Tschechien ist Prof. Kraus vor allem wegen seiner Peronospora und Oidium toleranten Sorten, wie Neronet und Rubinet und die Unterlagssorte K-1 bekannt. Neben Pilzresistenzen aus amerikanischen Wildformen benutzte er auch solche aus der asiatischen Wildform Vitis amurensis. Aus einer von Prof. Kraus durchgeführten Kreuzung von Zarya Severa (Vitis amurensis Abkömmling) und St. Laurent selektierte Prof. Helmut Becker in Geisenheim die Sorte Rondo. Durch die Kontakte der beiden Wissenschaftler wurden Erbgut der Peronospora resistenter asiatischer Wildformen in die deutsche Rebenzüchtung eingeführt, wie in den Sorten Rondo und Solaris. Im Gegenzug wurden auch Geisenheimer Sorten in Tschechien getestet. So auch der Zuchtstamm Gm 322 58, der wegen seiner guten Winterfrosttoleranz in Tschechien den Namen Hibernal erhielt und dort und anderen osteuropäischen Ländern zunehmend an Bedeutung gewinnt. Das wichtigste Anliegen von Prof. Kraus war sicherlich, die Verbesserung der Situation des Weinbaus in Tschechien. Prof. Kraus hat an zahlreichen Büchern und Filmen mitgearbeitet und bekam zahlreiche Auszeichnungen für seine wissenschaftlichen Arbeiten, wie die Medaille der OIV, die staatliche tschechische Wissenschafts-Medaille oder die Medaille des Tschechischen Weinbauverbands. Die Weinwissenschaft verliert mit Prof. Kraus einen großen Physiologen, Rebenzüchter und Visionär.
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