Rebschutzhinweis der Weinbauberatung Heilbronn
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Etwas zeitverzögert zeigt sich jetzt auch Peronosporabefall an den Trauben. Die Hochdruckwetterlage wirkt sich auf die Infektionsgefahr durch Peronospora positiv aus. Für den Echten Mehltau sind die Bedingungen jedoch ideal. Bei anfälligen Sorten und Lagen ist die nun rasant eintretende Vergrößerung der Beerenoberfläche zu beachten. Durch Aufreißen des Spritzbelages können hier, in der immer noch empfindlichen Phase, Infektionen durch Mehltau entstehen. Die Spritzabstände sollten 10 Tage (v.a. bei empfindlichen Sorten und Lagen) bis max. 12 Tage nicht überschreiten. Frühzeitiges Entblättern der Traubenzone nach der Blüte mindert das Risiko von Schäden durch Sonnenbrand und ermöglicht eine Verbesserung der Applikationsqualität beim Pflanzenschutz sowie eine bessere Durchlüftung der Traubenzone zur Fäulnisvermeidung. Hier kann bei roten Sorten stärker eingegriffen werden als bei weißen Rebsorten. Empfindliche Sorten nur einseitig, auf der zur Sonne abgewandten Seite, entblättern.
Peronospora
Bei trockener Witterung bis zum Spritztermin genügen Kontaktfungizide. Bei anstehenden Pflanzenschutzmaßnahmen in frisch verblühten Flächen, wird letztmalig der Zusatz eines Mittels mit Phosphoriger Säure (z.B. Veriphos) empfohlen. Kurative Mittel werden bei Behandlungen unmittelbar nach Regen notwendig. In stark befallen Flächen mit Peronospora muss unbedingt auf eine durchgängige Belagsbildung geachtet werden und durch Beobachtung der Wetterprognose auf jeden Fall unmittelbar vor vorhergesagten Niederschlägen (v.a. Gewitter), eine Behandlung durchgeführt werden.
Oidium
Die Beeren befinden sich immer noch in der hochanfälligen Phase. Hier wird weiterhin der Einsatz eines organischen Mittels der neueren Generation empfohlen (z.B. Luna experience, Collis, Dynali, Vegas, Talendo oder Vivando). Die Mittel Topas, Systhane sowie Vento Power werden erst ab dem Stadium Erbsengröße empfohlen. Strobilurine werden aus Resistenzgründen nicht mehr empfohlen. Letztjährige Befallsflächen sollten nun kritisch beobachtet werden. Mehltaubefall bitte der Beratung melden. Eventuelle Mitteleinschränkungen der jeweiligen Absatzorganisationen sind gesondert zu beachten.
Botrytis
Die Beerchen werden nun zügig anziehen. In vielen Flächen wird der Termin für die kurz vor Traubenschlussbehandlung gegen Botrytis in dieser Woche oder Anfang nächster Woche erreicht.
Chlorose/ Stiellähme
Nach Ende der Blüte können bei Bedarf Blattdünger mit Eisenchelaten gegen Chlorose nun eingesetzt werden. Zur Vermeidung von Stiellähme wird bei anstehenden Pflanzenschutzmaßnahmen der Einsatz eines magnesiumhaltigen Blattdüngers in empfindlichen Sorten und Lagen empfohlen. Hierbei die Anwendungsempfehlung (Gebrauchsanleitung) in Kombination mit Pflanzenschutzmitteln beachten.
Traubenwickler
Der Flug der 2. Generation des Traubenwicklers hat noch nicht eingesetzt. Eine Behandlung zur Bekämpfung des Sauerwurms in nicht verwirrtem Gebiet, ist momentan noch nicht notwendig. Falls noch nicht geschehen, sollten nun die Köder in den Fallen gewechselt werden. (Schutzfolie auf der Vorderseite entfernen!)
Pflanzenschutz bei Tafeltrauben
Vor allem Pflanzenschutzmaßnahmen nach der Blüte erzeugen Rückstände auf dem späteren Erntegut. Tafeltrauben und Keltertrauben, die als Esstrauben in den Verkehr gebracht werden, müssen mit einem dafür zugelassenen Mittel behandelt werden.
Umstrukturierung
Die letzte Abgabefrist für Pfropfrebenrechnungen und Schlauchrechnungen ist der 15.07.13!
Mittelmenge
Beim aktuellen Wuchs der Anlagen beträgt der Mittelaufwand das 4-fache der Basismenge.
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