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Rebschutzhinweis der Weinbauberatung Heilbronn

Der Sommer will’s jetzt wissen. Die höchsten Temperaturen dieses Jahres werden am Wochenende erwartet. Dies läßt natürlich auch das Gewitterrisiko ansteigen. Die meisten Trauben sind nun mindestens im Stadium Erbsengröße. Teilweise kann bereits Traubenschluss beobachtet werden.

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Die Infektionsgefahr durch Peronospora steigt mit zunehmender Gewitterwahrscheinlich wieder etwas an. Für den Echten Mehltau sind die Wetterbedingungen weiterhin ideal, parallel nimmt die biologische Anfälligkeit ab. Seit Anfang dieser Woche wurden erneut einige Oidiumbefallsflächen gemeldet. Häufig beschränkt sich dies auf einzelne befallene Beerchen. Die Anfälligkeit der Beere gegenüber Peronospora nimmt ab dem Stadium Erbsengröße ab, sobald sich die Spaltöffnungen der Beeren geschlossen haben. Der Spritzabstand kann momentan bei 12-14 Tagen liegen. Eventuelle Mitteleinschränkungen der jeweiligen Absatzorganisationen sind gesondert zu beachten.


Peronospora
Mit den 2 bis 3 letzten Behandlungen dieser Saison sollte es auch in Befallsflächen gelingen, Zuwachsendes Laub gesund zu halten. Frischer Befall an Trauben droht jetzt entwicklungsbedingt ohnehin nicht mehr. Nach wie vor ist wichtig, zum Ende einer „Spritzsequenz“ möglichst vor Niederschlägen zu behandeln. Dann genügen vorbeugende Fungizide. Zu den bevorzugten Mitteln gehören jetzt Folpan 80 WDG (35 Tage Wartezeit), Delan (49), Enervin (35) und Mildicut (21) oder Profiler (28), das auch einen gewissen systemischen Zuwachsschutz bietet. Und bei der letzten Behandlung vorzugsweise Kupfermittel. Kurative Mittel sollten jetzt Stadium wegen der Gefahr von Resistenzbildung möglichst nicht mehr angewandt werden.


Oidium
In gefährdeten Lagen und Sorten (v.a. Trollinger!) wird empfohlen weiterhin intensiv an Beerchen zu prüfen, ob ein “Bartsoppelähnlicher“ Pilzrasen auf der Beerenoberfläche zu finden ist. Dazu ist es vorteilhaft, einige versteckt hängende Trauben herauszuschneiden und genau zu prüfen. In unkritischen Beständen kann ab Ende Juli, spätestens bei den letzten beiden Behandlungen, auf die Mittel Topas, Systhane oder Vento Power umgestiegen werden.


Stiellähme
Bei empfindlichen Sorten und gefährdeten Flächen ist der Einsatz eines Magnesium- Blattdüngers empfohlen.


Botrytis
Weinbauliche Maßnahmen zur Fäulnisvermeidung stehen im Vordergrund. Keine Bodenbearbeitung bis zur Lese, kein weiterer Stickstoff über Boden und Blatt sowie luftige Traubenzone sind die wichtigsten Voraussetzungen für gesunde Trauben im Herbst. Mit Schließen der Spaltöffnungen steigt jedoch auch die Sonnenbrandgefahr. Bei den erwarteten sehr hohen Temperaturen ist beim Laubschnitt und bei Entblätterungsmaßnahmen Vorsicht geboten.


Esca, Schwarzholz- oder Eutypiosestöcke
Esca-, Schwarzholz- oder Eutypiosestöcke können bei Sichtbarwerden der Befallsymptome sofort 10 cm über dem Boden abgeschnitten werden. Dann bleibt die Hoffnung, dass ein Bodentrieb einen neuen gesunden Stock ergibt. Alternativ zum sofortigen Abschneiden ist das Markieren befallener Stöcke mit dem Ziel, diese beim Rebschnitt zurückzuschneiden. Zeigt der nachgezogene Stock ebenfalls wieder Symptome, hilft nur noch Roden.


Pflanzenschutzgerätekontrolle
Mit der neuen Pflanzenschutzgeräte- Verordnung vom 06.07.2013, gelten für in Gebrauch befindliche Geräte neue „verlängerte“ Kontrollintervalle. Die Gültigkeit der Plakette verlängert sich um ein Jahr.
Bsp. Für die neuen Kontrolltermine:

Auf der Plakette aufgedrucktes Ablaufdatum Plakettenfarbe Nächste Kontrolle spätestens
1. Halbjahr 2013 orange 30.06.2014
2. Halbjahr 2013 orange 31.12.2014
1. Halbjahr 2014 blau 30.06.2015
2. Halbjahr 2014

blau

31.12.2015
1. Halbjahr 2015 gelb 30.06.2016
2. Halbjahr 2015 gelb 31.12.2016



Pflanzenschutz bei Tafeltrauben
Tafeltrauben und Keltertrauben, die als Esstrauben in den Verkehr gebracht werden, müssen mit einem dafür zugelassenen Mittel behandelt werden. Es sind Kontrollen dahingehend angekündigt.


Mittelmenge
Der Mittelaufwand beträgt das 4-fache der Basismenge. Hinweise und Auflagen in den Gebrauchsanleitungen der Pflanzenschutzmittel, insbesondere zum Bienenschutz, sind immer zu beachten.

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