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Rebschutzdienst Bad Mergentheim

Wenig Stress im Pflanzenschutz, überwiegend gesunde, vitale Bestände und jede Menge Sonne. So lassen sich die letzten Wochen zusammenfassen. Getrübt wird das Bild derzeit nur durch teilweise auftretenden Trockenstress.
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Das Beeren- und Traubenwachstum stagniert dadurch etwas, lediglich lokal begrenzt waren in den letzten zwei Tagen gewittrige Niederschläge zu verzeichnen. Nach den derzeitigen Wetterprognosen soll die Hitzewelle mit Temperaturen bis zu 35 °C auf jeden Fall bis Sonntag anhalten, danach könnten Niederschläge eine gewisse Abkühlung einhergehend mit einer Entspannung der Wassermangelsituation bewirken.
Durch die überwiegend lockere Traubenstruktur und die Verrieselungen sind Ertragskorrekturen nur in Einzelfällen notwendig, denn auch hierspielt natürlich die Wassersituation eine wesentliche Rolle.
Aufgrund der angekündigten hohen Temperaturen sollten geplante Entblätterungs- und Laubschnittmaßnahmen ausgesetzt werden um die Sonnenbrandgefahr zu minimieren. Nach der Hitzephase kann diese Arbeit weitergeführt werden.
Die meisten Trauben befinden sich in einem Stadium zwischen Erbsengröße und Traubenschluss, durch die Blühverzögerung bleibt das Infektionsrisiko für spätentwickelte Beeren und Trauben jedoch weiterhin hoch. Seit Mitte der vergangenen Woche sind erste Befallsstellen von Oidium zu finden. Kontrollieren Sie Ihre Anlagen weiterhin sehr genau! Die Infektionsgefahr durch Peronospora steigt mit zunehmender Gewitterwahrscheinlichkeit wieder an, jedoch geht die Anfälligkeit der Beeren (bedingt durch die geschlossenen Spaltöffnungen) ab dem Stadium Erbsengröße zurück. Die Spritzabstände können in befallsfreien Anlagen im Moment bei 12 – 14 Tagen liegen.

Peronospora
Durch die geringe Anfälligkeit der Trauben gilt es jetzt in erster Linie den Neuzuwachs an den Geiztrieben gesund zu halten. Bei längeren Blattnässezeiten droht hier immer noch ein massiver Befall. Idealerweise erfolgt die Behandlung vor den Niederschlägen. Zu den bevorzugten Mitteln gehören jetzt Folpan 80 WDG (35 Tage Wartezeit), Delan (49) oder Enervin (35). Die Präparate Mildicut (21) oder Profiler (28) bieten auch einen gewissen systemischen Schutz des Neuzuwachses. Kurative Mittel sollten ab dem jetzigen Zeitpunkt wegen der Gefahr von Resistenzbildung möglichst nicht mehr angewendet werden.

Oidium
In unkritischen Beständen kommen bei den letzten beiden Behandlungen die azolhaltigen Mittel Topas, Systhane oder Vento Power zur Anwendung. Nur in Anlagen, in denen Befallssymptome festgestellt wurden oder bei spät entwickelten Beständen ist der Einsatz eines potenten Präparates weiterhin notwendig. In diesen Fällen kommen dann z.B. Dynali, Vegas, Vivando, Collis oder Luna Experience zum Einsatz.

Stiellähme
Zur Vorbeugung von Stiellähme wird bei empfindlichen Sorten und gefährdeten Flächen der Einsatz eines Magnesium- Blattdüngers (z.B. Bittersalz) empfohlen.

Botrytis
Die Behandlungen mit einem Spezialbotrytizid sind in den meisten Fällen abgeschlossen. Weinbauliche Maßnahmen sind weitere wichtige Bausteine zur Botrytisvermeidung. Hierzu zählen: Möglichst keine Bodenbearbeitung bis zur Lese, kein weiterer Stickstoff über Boden und Blatt sowie eine luftige Traubenzone. Entblätterungsmaßnahmen sollten jedoch bis in die nächste Woche zurückgestellt werden, um die Gefahr von Sonnenbrand zu minimieren.

Esca, Schwarzholz- oder Eutypiosestöcke
Esca-, Schwarzholz- oder Eutypiosestöcke können bei Sichtbarwerden der Befallsymptome sofort 10 cm über dem Boden abgeschnitten werden. Dann bleibt die Hoffnung, dass ein Bodentrieb einen neuen gesunden Stock ergibt. Alternativ zum sofortigen Abschneiden ist das Markieren befallener Stöcke mit dem Ziel, diese beim Rebschnitt zurückzuschneiden. Zeigt der nachgezogene Stock ebenfalls wieder
Symptome, hilft nur noch Roden.

Traubenwickler
Die Wirkung einer Behandlung um das letzte Wochenende reicht momentan noch aus. Gegebenenfalls wird in der kommenden Woche außerhalb von nicht pheromonverwirrten Gebieten eine zweite Behandlung erforderlich.

Pflanzenschutz bei Tafeltrauben
Tafeltrauben und Keltertrauben, die als Esstrauben in den Verkehr gebracht werden, müssen mit einem dafür zugelassenen Mittel behandelt werden. Es sind Kontrollen dahingehend angekündigt.

Mittelmenge
Der Mittelaufwand beträgt das 4-fache der Basismenge. Hinweise und Auflagen in den Gebrauchsanleitungen der Pflanzenschutzmittel, insbesondere zum Bienenschutz, sind immer zu beachten.

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