Rebflächen zu 55 Prozent mit roten Sorten bestockt
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Zuvor, seit Beginn der Neunzigerjahre, war tendenziell eine Verlagerung weg von weißen Rebsorten hin zu den Rotgewächsen zu beobachten. Insgesamt verzeichnet die Weinbaukartei für Baden-Württemberg rund 180 Rebsorten, wobei in beiden Anbaugebieten mit jeweils rund 140 Sorten nicht das ganze Spektrum im Land vertreten ist.
Die Spitzenposition insgesamt und damit auch unter den Rotgewächsen im Land hält unangefochten der Spätburgunder (6475 ha) mit ausgeprägtem Anbauschwerpunkt in Baden (5591 ha oder 86 Prozent). Umgekehrt ist der Rotweinanbau in Baden annähernd (zu 84 Prozent) mit dem Anbau von Spätburgunder gleich zu setzen. Lediglich Schwarzriesling, Regent (eine pilzwiderstandsfähige Sorte) und Cabernet Mitos überschreiten in Baden noch die 100-Hektar-Marke. Trollinger, Favorit von so manchem "Viertelesschlotzer" in Württemberg, folgt unter den Rotweinen im Land mit 2305 ha auf Platz 2 vor Schwarzriesling (1784 ha) und Lemberger (1732 ha). Zusammen stehen die vier Rebsorten Blauer Spätburgunder, Trollinger, Schwarzriesling und Lemberger für einen Anteil von 84 Prozent der im Land mit roten Keltertrauben bestockten Rebfläche.
Der Anbau weißer Rebsorten im Land erfolgt größtenteils entlang des Rheins. Lediglich Riesling, mit 3244 ha Spitzenreiter unter den heimischen Weißgewächsen, wird zu knapp zwei Drittel (2125 ha) und somit überwiegend in Württemberg angebaut. Dicht auf den Fersen folgt Müller-Thurgau (2884 ha). Auf den Plätzen reihen sich dann mit Ruländer (Grauer Burgunder, 2043 ha) und dem Weißem Burgunder (1483 ha) zwei weitere Vertreter der Burgunderfamilie ein. Die Anbauflächen von Müller-Thurgau, Ruländer und Weißem Burgunder konzentrieren sich jeweils zu neun Zehnteln im badischen Landesteil. Schlusslicht in der 1000-Hektar-Gruppe ist mit Gutedel (nahezu unverändert bei 1118 ha) die Spezialität des Markgräflerlandes. Zusammen repräsentieren diese fünf Rebsorten über 85 Prozent des Weißweinanbaus in Baden-Württemberg.
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