Rebschutzhinweis Nr. 5 – Weinbauberatung Heilbronn
Die kühleren Temperaturen haben die Rebentwicklung etwas gebremst. Die Niederschläge um den 1.Maifeiertag brachten mit 15-20L noch einmal etwas Entspannung in die Wasserversorgung. Die Aussichten bis zur nächsten Woche sind weiterhin wechselhaft mit örtlichen Schauern. Vorerst bleibt es noch etwas kühler, wobei keine frostkritischen Temperaturen in den nächsten Tagen gemeldet sind. In den meisten Lagen wird es nun Zeit, wo noch nicht geschehen, die Frostrute zu entfernen.
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Peronospora-Ölflecken wurden bisher noch keine gemeldet. Die Inkubationszeit der Primärinfektion läuft nach der Prognose in Vitimeteo in den meisten Stationen am Freitag aus. Spätestens bis zum Freitag sollte, wo noch nicht geschehen, aufgrund des weiterhin wechselhaften Wetters ein Belag, möglichst vor kräftigen Schauern oder Gewittern, ausgebracht werden.
In bekannten Befallsflächen wurden Oidium-Zeigertriebe in ungewöhnlich großer Zahl gefunden. Auch in Trollinger- Ertragsanlagen ist ein erster Zeigertrieb gemeldet worden. Dies deutet darauf hin, dass die Überwinterungsbedingungen für den Mehltau wohl recht günstig waren. Letztjährige Oidium-Befallsflächen sollten gut beobachtet werden und es wird gebeten auftretende Zeigertriebe der Beratung zu melden.
Peronospora
Anstehende Behandlungen werden mit einem zugelassenen, möglichst Raubmilbenschonenden Peronospora Kontaktfungizid empfohlen. Bei Behandlungen ab kommender Woche und in sehr weit entwickelten Anlagen kann das Mittel Veriphos auf Basis Phosphoriger Säure in Verbindung mit einem Kontaktmittel als Zuwachsschutz eingesetzt werden.
Oidium
Aufgrund des vorhandenen Sporenangebotes durch Zeigertriebe wird in empfindlichen Sorten und Lagen der Einsatz eines potenten organischen Oidiumfungizides empfohlen. Bitte beachten sie bei der Mittelwahl die aktuelle Oidium- Bekämpfungsstrategie der LVWO Weinsberg aus der Sonderbeilage in Rebe und Wein. Beim Einsatz von Netzschwefel liegt der Spritzabstand momentan bei ca. 8 Tagen. Wird der Brühe ein potentes organisches Mittel beigemischt, erlaubt dies einen Sprtitzabstand von ca. 10-12 Tagen.
Phomopsis
Bei den nun durchgeführten Behandlungen gegen Peronospora, wird beim Einsatz eines entsprechenden Kontakfungizides Phomopsis miterfasst.
Milben und Schildläuse
Pockenmilben sind verbreitet anzutreffen. Schädigende Auswirkungen sind auch bei stärkerem Befall nicht bekannt. Zur Befallsreduzierung sollten diese Flächen für das kommende Frühjahr zur Austriebsbehandlung im Wollestadium vorgemerkt werden. Kräuselmilbensymptome sind seltener anzutreffen. Mit Netzschwefel kann die Aktivität von Milben lediglich etwas gehemmt werden. Langfristig und nachhaltig hilft nur die natürliche Regulation durch Raubmilben. Gegen gelegentlich vorkommenden Schildlausbefall gibt es zum jetzigen Zeitpunkt keine Möglichkeiten der Eindämmung. Auch hier ist die Schadschwelle sehr hoch anzusetzen. Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen, dass in vielen Fällen eine Selbstregulierung erfolgt.
Umstrukturierung
Ausschlussfrist 15.05.14: Letzter Termin zur Beantragung der Auszahlung der Fördergelder im Rahmen der Umstrukturierung über den Gemeinsamen Antrag. Für eine zügige Bearbeitung ist es wichtig, dass die Pfropfrebenrechnung sowie die Rechnung der Tropfschläuche sobald die Maßnahmen abgeschlossen sind, baldmöglichst ans Landwirtschaftsamt gesendet werden. Bitte beachten sie die neuen Vorgaben zur Drahtrahmenpflicht. Diese sind dem Infoschreiben zum Umstrukturierungsantrag zu entnehmen.
Mittelmenge
Beim momentanen Entwicklungsstand ist der 1,5-fache Basisaufwand ausreichend. In sehr wüchsigen Anlagen ist der 2-fache Basisaufwand anzuwenden.
Hinweise und Auflagen in den Gebrauchsanleitungen der Pflanzenschutzmittel, insbesondere zum Bienenschutz, sind immer zu beachten.
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