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Rebschutzhinweis Nr. 8 – Weinbauberatung Heilbronn

Die Rebentwicklung ist durch das wechselhafte Wetter nur leicht gebremst. Erste beginnende aufblühende Gescheine findet man an klimatisch bedingt frühen Standorten. Dies findet man insbesondere bei Burgundersorten aber auch an Lemberger.

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Seit dieser Woche sind vereinzelt auch erste Ölflecken mit Pilzrasen gemeldet worden. Bei längeren Spritzabständen und einem Zuwachs von mehr als 2-3 Blätter ist genügend ungeschützte Blattfläche vorhanden, um Sekundärinfektionen bei Infektionsbedingungen zu erzeugen. Eine stärkere Ausbreitung der Peronospora ist nur bei kräftigen Gewitterniederschlägen mit langer Blattnässe zu befürchten. Ölflecken bitte weiterhin an die Weinbauberatung melden.


Das Risiko für Infektionen durch Oidium an Gescheinen und jungen Beerchen ist ab jetzt und für die nächsten 3 Wochen besonders hoch. Deshalb orientiert sich der Spritzabstand am Mehltau und liegt bei 10-12 Tagen. Vor allem bei Vorjahresbefall sollte der Spritzabstand max. 10 Tage nicht überschreiten. Sporenmaterial in Form von Zeigetrieben in Anlagen mit Vorjahresbefall ist vorhanden. Zeigertriebe sowie Blattbefall bitte weiterhin melden.


Peronospora
Bei Einhaltung der Spritzabstände, vor allem in Verbindung mit dem Einsatz von Veriphos, genügen vorbeugende Spritzungen mit den zugelassenen Kontaktfungiziden. Spritzungen im Abstand von 1-2 Tagen nach gewittrigen Niederschlägen und dabei vermuteten Peronosporainfektionen macht der Einsatz eines kurativ wirkenden Peronosporamittels Sinn. Dies ganz besonders dann, wenn schon Ölflecken in der Nähe vorhanden sind. Einen Zuwachsschutz durch systemische Wirkung bietet z.B. Profiler oder das Mittel Veriphos in Verbindung mit einem Kontaktfungizid.


Oidium
Der Oidiumdruck ist momentan bereits sehr hoch. Bei der Bekämpfungsstrategie ist die Beachtung der Antiresistenzstrategie durch konsequenten Wirkstoffwechsel sowie die Einhaltung kürzerer Spritzabstände entscheidend. In dem nun sehr anfälligen Entwicklungsstadium kommen organische Oidiumfungizide mit guter Dauerwirkung zum Einsatz. (s. Oidiumbekämpfungsstrategie LVWO Weinsberg). Dies sind z.B. die Mittel Talendo, Vivando oder Dynali. Die Mittel Luna experience und Collis gehören ebenfalls zu den Mitteln mit guter Dauerwirkung. Durch einen Einsatz in die abgehende Blüte kann die Botrytisnebenwirkung dieser Mittel genutzt werden. Beim Einsatz von Vegas oder Vento Power sind die Spritzabstände um 2-3 Tage zu verkürzen. Die Strobilurinhaltigen Mittel Flint, Universalis, Cabrio Top und Discus werden wegen ihrer ungenügenden Wirkung gegen Oidium aufgrund vorhandener Resistenzen nicht mehr empfohlen. Die Mittel Topas und Systhane werden nicht vor dem Stadium Erbsengröße empfohlen.


Gibb3/ Regalis
Die Blüte hat zwar begonnen, aber für den Einsatz der Mittel Gibb3 und Regalis zur Auflockerung von Sorten die zu kompakten Trauben neigen, ist es momentan noch zu früh. Optimale Wirkung wird erreicht beim Einsatz in die Vollblüte. Beide Mittel besitzen eine Zulassung für die Behandlung aller Traubensorten, jedoch wird der Einsatz von Gibb3 in Riesling und Sauvignon blanc nicht empfohlen. Beim Einsatz von Regalis sind die unterschiedlichen Aufwandmengen bei den jeweiligen Sorten zu beachten. Bei Burgundersorten (v.a. Weissburgunder) aber auch Sauvignon blanc ist die Aufwandmenge zu reduzieren. Vorsicht beim Einsatz in schwachwüchsigen und gestressten Anlagen. Mit dem Einsatz von Wachstumsregulatoren kann es zu einer gewissen Ertragsreduktionen. Diese wird jedoch in den meisten Fällen durch die Erzeugung gesunder Trauben kompensiert.


Schwarzholzkrankheit
Der Flugbeginn der Überträgerzikade steht kurz bevor. Ab jetzt keine Brennnesselbüsche v.a. an exponierten Standorten, mehr entfernen. Dadurch werden diese Zikaden nicht gezwungen auf umliegende Reben zu fliegen wobei sie den Erreger der Schwarzholzkrankheit übertragen.


Mittelmenge
Aufgrund des fortgeschrittenen Entwicklungsstadiums berechnet sich der Mittelaufwand in wüchsigen Anlagen mit der 2,5 bis 3-fachen Basisaufwandmenge. Eine Reduzierung der Aufwandmenge in schwächer wüchsigen Beständen erfolgt automatisch durch das Schließen nicht benötigter Düsen.


Hinweise und Auflagen in den Gebrauchsanleitungen der Pflanzenschutzmittel, insbesondere zum Bienenschutz, sind immer zu beachten.

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