Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.

Rebschutzhinweis Nr. 16 – Weinbauberatung Bad Mergentheim

Die sommerlichen Temperaturen in dieser Woche werden die Entwicklung weiter vorantreiben, bei frühen Rotweinsorten (Regent, Acolon) färben die Trauben und auch bei Weißweinsorten wie Bacchus und Müller-Thurgau sind erste weiche Beeren zu finden. Jedoch fördern die warmen Nachttemperaturen in Verbindung mit den gefallenen Niederschlägen jedoch auch die Infektionen durch Peronospora im Gipfellaub.

Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Artikel teilen:

Die Regenmengen seit dem Wochenende liegen in einem Bereich zwischen 15 und 30 L/m² und sorgen somit für eine weitere Entspannung der Wassersituation.


Abgesehen von gestressten Junganlagen mit sichtbaren Wuchsstockungen und gelben Blättern in der Traubenzone zeigen sich die Bestände im Allgemeinen sehr vital und auch das Wachstum der Geiztriebe wurde in den letzten Wochen wieder stark angeregt.


Bei der anstehenden Abschlussbehandlung sind die Vorgaben der Absatzorganisationen bezüglich der Terminierung und Mittelwahl zwingend einzuhalten. Der späteste Termin für eine Behandlung von mittel- bis spätreifenden Sorten sollte der 9. August sein, bei angekündigten Regenfällen ist eine Behandlung vor den Niederschlägen anzuraten und nicht am letztmöglichen Termin!


Junganlagen sind weiterhin bis Anfang September mit einem zugelassenen organischen Peronosporafungizid zu behandeln. Die Hemmwirkung von Netzschwefel gegen Schadmilben ist ausnutzen. Denken Sie auch an die vorgeschriebene Dokumentation der Pflanzenschutzmaßnahmen!

Ertragsregulierung
Bei vielen Sorten wird demnächst der Reifebeginn eintreten. Die Traubenstruktur und der Behang sind sehr uneinheitlich, sodass über ertragsregulierende Maßnahmen individuell entschieden werden muss. Je nach erwünschtem Mengenertrag erfolgt die Stockentlastung. Vorrangig entfernt werden sollten dicht gepackte Trauben, bei denen ein Abdrücken der Beeren zu erwarten ist und Trauben an Kurztrieben. Das Traubenteilen sollte spätestens zum Reifebeginn, also Weichwerden bzw. beginnende Färbung, abgeschlossen sein.

Peronospora
Inzwischen sind vermehrt Ölflecken in den Anlagen zu finden. Die Niederschläge der vergangenen Tage in Verbindung mit den hohen Temperaturen haben sicherlich in vielen Beständen zu neuen Infektionen an ungeschützten Triebteilen geführt. Ölflecken aus diesen Infektionen werden ab dem Wochenende sichtbar. Aufgrund des gestiegenen Infektionspotenzials ist es wichtig, die Abschlussbehandlungen konsequent durchzuführen. Kurative Mittel sollten aus Resistenzgründen nur bedingt eingesetzt werden und machen nur Sinn, wenn max. 1 bis 2 Tage nach dem Niederschlagsereignis behandelt wird. Ansonsten wird bei der anstehenden Behandlung Folpan 80 WDG oder Mildicut empfohlen. Beim Einsatz von Mildicut wird zusätzlich ein vorbeugender Schutz der jetzt wieder stärker zuwachsenden Geiztriebe erreicht. Eine vergleichbare Wirkung wird durch den Zusatz von Veriphos (1,5 – 2 L/ha) zum Kontaktmittel erreicht. Achtung: Keine Präparate mit einer Wartezeit
von 56 Tagen mehr einsetzen!

Oidium
In einzelnen Beständen ist auch in diesem Jahr wieder Oidiumbefall zu finden. Es gehen immer noch Meldungen von seither unentdecktem Befall ein. Betreiben Sie auf jeden Fall Ursachenforschung! Bei den noch anstehenden Behandlungen genügen in befallsfreien Anlagen azolhaltige Präparate wie Topas oder Systhane.

Botrytis
Vorbeugende Maßnahmen zur Botrytisvermeidung stehen im Vordergrund. Dazu gehört der Verzicht auf Stickstoffdüngung (auch stickstoffhaltige Blattdünger), der Verzicht auf Bodenbearbeitung und die Schaffung der Möglichkeit des schnellen Abtrocknens der Traubenzone durch Entblätterung. Die Sonnenbrandgefahr nach bei extremen Temperaturen ist bei Entblätterungsmaßnahmen jedoch immer zu beachten!

Stiellähme
Wo erlaubt, wird bei empfindlichen Sorten der Einsatz von magnesiumhaltigen Blattdüngern gegen Stiellähme empfohlen. Wirksam sind z.B. Präparate auf Basis von Magnesiumoxid, wie z.B. Falnet oder Lebosol Magnesium 400 SC. Alternativ kann auch das preisgünstigere Bittersalz eingesetzt werden.

Mittelmenge
Der Mittelaufwand beträgt das 4-fache der Basisaufwandmenge. Dies entspricht nach herkömmlicher Berechnung der Berechnungsgrundlage von 1600 Liter je ha. Hinweise und Auflagen in den Gebrauchsanleitungen der Pflanzenschutzmittel -insbesondere zum Bienenschutz- sind zu beachten.

Sachkundeausweis im Scheckkartenformat
Die Beantragung der Scheckkarte zur Erneuerung des Sachkundeausweises muss bis zum 26. Mai 2015 erfolgen. Inzwischen ist die Antragsstellung über folgende Internetadresse möglich: www.pflanzenschutz-skn.de. Ebenso werden noch Papieranträge in den zuständigen Landwirtschaftsämtern angenommen. Wer bereits im Laufe des Jahres einen Papierantrag gestellt hat, bekommt automatisch ab September/Oktober die Scheckkarte zugeschickt.

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren