Sehr guter Weinjahrgang zu erwarten
Der Weinbauverband Württemberg erwartet einen frühen Jahrgang 2014. „Angesichts optimaler Bedingungen für die Qualität und Quantität sind die Ertragsaussichten derzeit gut bis sehr gut“, freut sich Weinbaupräsident Hermann Hohl.
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Insbesondere die qualitativen Erwartungen sind groß. Bedingt durch einen milden Winter startete die Vegetationsperiode vergleichsweise früh. Das Wetter während der entscheidenden Blütephase zeigte sich von seiner sonnigen Seite und führte bei allen Rebsorten zu einem positiven Gescheinsansatz. Mit Ausnahme einer trockenen Phase im Frühsommer verlief die Vegetationsperiode ohne signifikante Störungen. Auch von verbreitetem Hagelschlag blieben die Württemberger Wengerter verschont.
Größere, massive Ertragseinbußen sind somit bisher nicht zu beklagen, auch nicht durch die Kirschessigfliege Drosophila suzukii. Hohl ist zuversichtlich, dass man den aus Asien eingewanderten Schädling im Zaum halten kann, auch wenn die Kirschessigfliege derzeit massiv durch die Medienlandschaft schwirrt: „Die Zeichen stehen auf Entwarnung!“.
Verbraucher dürfen sich auf einen extrem frühen Jahrgang 2014 freuen. Laut Beobachtungen der amtlichen Beratung schreitet die Vegetation in Württemberg im Vergleich zum Vorjahr rund acht bis zehn Tage voran. Messungen der Staatlichen Landesversuchsanstalt für Wein und Obstbau (LVWO) Weinsberg zeigen, dass alle Sorten im Vergleich zu 2013 einen erheblichen Reifevorsprung aufweisen.
Top Oechslewerte
Beispiel Müller-Thurgau: Hier wurde am 1. September 2014 ein Mostgewicht von 76 Grad Oechsle gemessen, während zum identischen Zeitpunkt im Vorjahr gerade einmal 56°Oechsle notiert worden sind. Andere Rebsorten, zum Beispiel die spät reifenden Riesling und Trollinger, liegen sogar deutlich über den Werten aus dem qualitativ guten Jahr 2012 (Riesling 2014: 72°Oechsle – 2013: 49°Oechsle – 2012: 61°Oechsle). In der Folge konnten heuer bereits erste, sehr frühe Sorten gelesen werden, vorwiegend für Traubensaft und Neuen Wein.
Die Hauptlese der Frühsorten wird – bei üblichen regionalen Unterschieden – Mitte September starten, erwartet der Weinbauverband. Die Lese der Spätsorten dürfte nicht vor Oktober beginnen. Zur voraussichtlichen Menge meint Präsident Hohl: „Insgesamt hoffen wir darauf, württembergweit eine Erntemenge von durchschnittlich 100 hl/ha erreichen zu können.“ In den letzten Jahren wurden jeweils Erträge unter oder knapp auf Höhe dieser Marke eingebracht. Konkretisierte Mengenschätzungen will der Verband zu seiner Herbstpressekonferenz am 26. September 2014 vorlegen.
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