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Rebschutzhinweis Nr. 13 – Weinbauberatung Bad Mergentheim

Der Hochsommer meldet sich in den nächsten Tagen mit Temperaturen jenseits der 30°C Marke zurück. Die Stresssymptome der Reben sind in vielen Anlagen zu erkennen. Das vegetative Wachstum geht in
unbewässerten Anlagen nur noch langsam voran, bei kompakten Sorten und Klonen ist das Stadium „Traubenschluss“ erreicht. Vor allem in Junganlagen spitzt sich die Wassersituation weiter zu. Da nach wie
vor keine durchdringenden Niederschläge gemeldet sind, wird weiterhin zu einer wasserschonenden Pflege der Anlagen geraten.

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Begrünungen sind kurz zu halten, auch der Unterstockbereich sollte weitestgehend bewuchsfrei gehalten werden. Falls möglich sollte die bedarfsgerechte Bewässerung fortgeführt werden. An extremen Trockenstandorten ist der Wuchs komplett eingestellt und die basalen Blätter werden bereits abgeworfen oder zeigen sich gelb verfärbt. Der Spritzabstand kann in gesunden Beständen momentan bei 12-14 Tagen liegen. Bei den nun anstehenden Behandlungen sind die Vorgaben der
Absatzorganisationen bezüglich der Terminierung und Mittelwahl zwingend einzuhalten. Ab Mitte Juli sollten keine Präparate mit 56 Tagen Wartezeit mehr eingesetzt werden. Denken Sie auch an die vorgeschriebene Dokumentation der Pflanzenschutzmaßnahmen!

Ertragsregulierung

Die Traubenstruktur und der Behang zeigen sich uneinheitlich, besonders auf Trockenstandorten und in jüngeren Anlagen muss das Ertragsniveau kritisch überprüft werden. Je nach Wuchsleistung der
Anlage bzw. erwünschtem Mengenertrag erfolgt die Stockentlastung. Vorrangig entfernt werden sollten dicht gepackte Trauben, bei denen ein Abdrücken der Beeren zu erwarten ist und Trauben an Kurztrieben. Alle regulierenden Maßnahmen, insbesondere auch das Traubenteilen sollte spätestens zum Reifebeginn, also Weichwerden bzw. beginnende Färbung, abgeschlossen sein. Besonders bei Rotweinsorten dient dies als vorbeugende Maßnahme gegen die Kirschessigfliege, wenn keine reifenden Trauben auf den Boden geschnitten werden.

Peronospora

Die Bestände sind weiterhin befallsfrei, nur in Ausnahmefällen sind überhaupt einzelne Ölflecken zu finden. Der geringe Infektionsdruck in Verbindung mit einem moderaten Laubzuwachs lässt der Pilzkrankheit kaum Chancen für Neuinfektionen. Bei der vorbeugenden Behandlung vor Niederschlägen reichen raubmilbenschonende Kontaktfungizide wie Folpan 80 WDG oder Delan WG aus.

Oidium

In einzelnen Beständen ist auch in diesem Jahr wieder Oidiumbefall an den Trauben und Blättern zu finden. Es gehen immer noch Meldungen von seither unentdecktem Befall ein. Meist sind Strategiefehler bei den eigenen Behandlungen oder erhöhter Druck durch benachbarte Weinberge für die Befälle verantwortlich. Ab dem Stadium Erbsengröße nimmt die Anfälligkeit der Beeren wieder ab. Grundsätzlich können daher in weit entwickelten Anlagen bei den beiden letzten Behandlungen azolhaltige Präparate wie Topas, Vento Power oder Systhane zum Einsatz kommen. Alternativ kann bei der letzten Behandlung auch ein Bicarbonat (Vitisan / Kumar) als Azol-Ersatz dienen oder komplett auf das Oidium-Präparat verzichtet werden.

Sofern in späten Lagen bei einem geplanten Abschlusstermin um das zweite Augustwochenende noch drei organische Behandlungen notwendig sind, sollte nochmals ein (azolfreies) Präparat aus den potenten Wirkstoffklassen (z.B. Vivando, Talendo, Vegas) zum Einsatz kommen. Die restlichen Behandlungen erfolgen dann wie oben angegeben.

Entblätterung / Sonnenbrand

Die Entblätterung der Traubenzone stellt in Bezug auf Botrytisvermeidung* und als Vorsorge gegen Kirschessigfliegenbefall einen wesentlichen Baustein dar. Vielfach wurden die Maßnahmen
bereits frühzeitig durchgeführt. Bei geplanten Maßnahmen ist momentan immer die Sonnenbrandgefahr zu beachten. Bis jetzt sind zwar noch keine Sonnenbrandschäden bekannt, jedoch steigt die Empfindlichkeit der Trauben ab Erbsengröße extrem an.

Stiellähme

Wo erlaubt, wird bei empfindlichen Sorten der Einsatz von magnesiumhaltigen Blattdüngern gegen Stiellähme empfohlen. Wirksam sind z.B. Präparate auf Basis von Magnesiumoxid, wie z.B. Falnet oder Lebosol Magnesium 500. Alternativ kann auch das preisgünstigere Bittersalz eingesetzt werden.

Mittelmenge

Der Mittelaufwand beträgt das 4 fache der Basisaufwandmenge. Dies entspricht nach herkömmlicher Berechnung der Berechnungsgrundlage von 1600 Liter je ha. Hinweise und Auflagen in den Gebrauchsanleitungen der Pflanzenschutzmittel -insbesondere zum Bienenschutz- sind zu
beachten.

Der nächste Hinweis erfolgt voraussichtlich am 22. Juli.

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