Starke Nerven am Heuchelberg
Wahrlich gute Nerven waren gefragt, um dem ohnehin schon tollen Jahrgang 2015 noch die Krone aufzusetzen. Aufgrund der fehlenden Minusgrade der vergangenen Wochen hatte man sich vielerorts schon damit abgefunden, dass es mit Eiswein diesmal nichts werden wird. Die Heuchelberg Weingärtner in Schwaigern hatten jedoch in diesem Nervenpoker eine besondere Trumpfkarte im Ärmel. Spätburgunder-Trauben vom besonders lockerbeerigen Klon Mariafeld mit tollem Stielgerüst trotzten den lange Zeit widrigen Bedingungen.
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In der letzten Woche zeichnete sich ab, dass sich die ersehnten Frosttemperaturen doch noch einstellen könnten. Gezielt wartete man die kalte Nacht von Sonntag auf Montag ab, damit die Trauben bereits klamm wurden. Die darauffolgende Nacht von Montag auf Dienstag ließ nun das Lesegut vollständig durchfrieren, so dass eine fast 50 Personen starke Lesemannschaft, darunter die Schwaigerner Bürgermeisterin Sabine Rotermund und ihre beiden Amstkollegen Ralf Steinbrenner aus Leingarten sowie Nico Morast aus Massenbachhausen, morgens um 7 Uhr begann, die Trauben vom Stock zu schneiden. Eine Fläche von ca. 35 Ar wurde durch das Leseteam, angeführt vom Vorstandsvorsitzenden Ulrich Bader, innerhalb einer Stunde abgeerntet, wobei die Trauben einen erstaunlich guten Gesundheitszustand aufwiesen. Der Lohn waren über 1.000 Liter eines nach Rosinen duftenden Saftes, der 186 Grad Oechsle auf der Mostwaage anzeigte.
Zusätzlich wurden direkt im Anschluss auf einer Fläche von 20 Ar noch Riesling-Trauben geerntet, deren Saft 182 Grad Oechsle aufwies.
Letztlich wurden also Geduld und gute Nerven belohnt und die starke Gemeinschaft am Heuchelberg zeigte sich einmal mehr von ihrer Schokoladenseite.
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