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Weinherbst 2015: Beste Qualität bei geringerer Erntemenge

Die für den Verkauf bestimmte Menge aus der baden‑württembergischen Weinmosternte 2015 beläuft sich auf 2,24 Millionen Hektoliter (Mill. hl), wovon 956 000 hl auf Weiß- und 1,28  Millionen hl auf Rotmost entfallen. Wie das Statistische Landesamt aufgrund der Angaben zur gemeinschaftlichen Weinbaukartei weiter feststellt, entspricht diese Menge nicht ganz dem Zehnjahresdurchschnitt 2005/2014 (2,32 Mill. hl). Zur Landesernte trugen die württembergischen Weinbaubereiche bei einem durchschnittlichen Ertrag von 97 hl je Hektar (hl/ha) mit 1,08 Millionen hl (2005/2014: 1,08 Mill. hl) und die badischen Weinbaubereiche bei einer Flächenleistung im Mittel aller Rebsorten von 75 hl/ha mit 1,16 Millionen hl (2005/2014: 1,24 Mill. hl) bei.

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Regional sind bei der Weinmosternte 2015 wiederum bemerkenswerte Unterschiede zu verzeichnen. Leicht im Plus präsentieren sich Württembergisch Unterland (894 300 hl) und Kraichgau (81 400 hl). Die Ernten in Tauberfranken (44 700 hl) und Markgräflerland (266 500 hl) liegen rund 4 Prozent unter den langjährigen Durchschnitten. In den Weinbaubereichen Kaiserstuhl (325 100 hl), Ortenau (185 200 hl), Remstal-Stuttgart (152 400 hl), Breisgau (110 300 hl) und Bodensee (38 500 hl) wurden die langjährigen Durchschnittsernten zwischen 6,8 und 9,1 Prozent verfehlt. In den Bereichen Kocher-Jagst-Tauber (28 000 hl) und Tuniberg (77 800 hl) fielen die Einbußen mit -13,8 und -18,0 Prozent als Folge der langanhaltenden Trockenheit noch höher aus.

Auch bei den einzelnen Rebsorten bestehen ausgeprägte Ertragsunterschiede. In Württemberg wurde mit 829 000 hl nur geringfügig weniger an Rotmosten als im Mittel der Jahre 2005/2014 eingebracht. Während Blauer Trollinger (286 500 hl; -1,4 Prozent) und Schwarzriesling (130 500 hl; -9,7 Prozent) infolge ihres rückläufigen Anbaus Mengeneinbußen zu beklagen hatten, konnten der Blaue Spätburgunder (76 000 hl) und insbesondere der Lemberger (174 500 hl) Zuwächse (+2,0 bzw. +8,1 Prozent) verzeichnen. Bei den Weißmosten (248 000 hl; +0,8 Prozent) im württembergischen Anbaugebiet wurden die langjährigen Durchschnittsernten leicht übertroffen, wenngleich die Hauptsorte Riesling (154 300 hl) Einbußen um 5,1 Prozent verzeichnete.

Beste Traubenqualität als Basis für herausragende Weine

Nach den gesetzlichen Regelungen könnten aufgrund der erzielten Ausgangsmostgewichte in Württemberg 1,03 Mill. hl oder 95,5 Prozent der Weinmostmenge als Prädikatsweine (Kabinett, Spätlese, Auslese und dgl.) und die übrigen Erntemengen (4,5 Prozent) als Qualitätsweine bestimmter Anbaugebiete (Q. b. A) ausgebaut und vermarktet werden. Die Weißweinsorten erreichten Durchschnittsmostgewichte von 89° Oechsle, die Rotgewächse von 86° Oechsle (Mittel 2005/2014: 83° bzw. 80° Oechsle). Sowohl in Baden als auch in Württemberg wurden aus dem Weinherbst 2015 hinsichtlich der Durchschnittsmostgewichte die langjährigen Vergleichswerte somit deutlich übertroffen. Angesichts des zugleich gesunden Lesegutes und der stark angereicherten Inhaltsstoffe als Folge des gebietsweise geringeren Beerenwachstums haben die Kellermeister damit eine solide Basis, um daraus herausragende Erzeugnisse für Weinliebhaber und »Viertelesschlotzer« zu kreieren.

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