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Statement von Peter Wohlfarth

Frostschäden im Weinbau in Baden

Badens Winzer sind sich sicher, dass derartige massive Frostschäden über das gesamte Anbaugebiet Badens hinweg keinem in Erinnerung sind. Minister Hauk sprach von einem Jahrhundertfrost, welcher nicht nur in allen anderen deutschen Anbaugebieten zuschlug, sondern ganz Mitteleuropa erfasste.

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Peter Wohlfarth, Geschäftsführer Badischer Weinbauverband e.V., in seinem Statement zu den Frostschäden im Weinbau in Baden: 

Es handelte sich nicht um einen klassischen Boden- bzw. Strahlenfrost, sondern der Einfluss polarer Kaltluft mächtigen Ausmaßes hat in fast allen Lagen zu Schäden geführt. Selbst die als bisher bekannten frostsicheren Lagen wurden wesentlich geschädigt. Welche Dimensionen diese Kaltluftmasse einnahm zeigt der auch beabsichtigte Einsatz von Hubschraubern, um am Boden liegende Kaltluft mit darüber liegender warmer Luft zu vermengen um Frostschäden zu vermeiden, nicht zum Ziel führte, da erst ab 100 m Warmluft gemessen werden konnte. Hinzugekommene Tiefsttemperaturen bis – 7,0°C, ein aussichtsloses Unterfangen.

Keine Frostschutzmaßnahme ausreichend wirksam
Andere Frostschutzmaßnahmen, wie Rauch, oder Frostkerzen waren ebenfalls nicht zufriedenstellend bzw. unwirksam. Auf unser Anbaugebiet zurückkehrend sind alle Bereiche Badens betroffen. Regionale Unterschiede sind erkennbar, von 100 %-iger Schädigung einzelner Anlagen bis zu erfreulichen Feststellungen völlig ungeschädigten Rebflächen. Ein absolutes Schadensausmaß ist derzeit schwer abschätzbar, zumal wir noch bis zu den Eisheiligen weiterhin die Luft anhalten müssen.

Fest steht allerdings, dass ca. 25 % der Badischen Rebfläche bis zu 75 % und mehr geschädigt sind. Aus Erfahrungen wissen wir, dass ja nach Schädigungsgrad die Rebe durchaus in der Lage ist, gewissen Kompensationen herbeizuführen. Es ist derzeit noch offen, was der Austrieb von Beiaugen bzw. was deren Fruchtbarkeit angeht, noch positives bewirken kann.

Unterstützung für existenzgefährdete Betriebe
Sehr viele Betriebe in Baden sind durch diese Situation stark betroffen, ja geradezu existenzgefährdet. Minister Hauk sagt Unterstützung zu und prüft Hilfen (Stand: 25. April 2017). Die beiden Weinbauverbände Baden und Württemberg haben parallel am 25. April 2017 ein Schreiben an Ministerpräsident Kretschmann und Frau Finanzministerin Sitzmann abgefasst und ein finanzielles Unterstützungsprogramm eingefordert. Auf Bundesebene wird sich der Ministerrat am 2. Mai 2017 mit diesem Thema befassen. Unterstützt werden wir durch unsere Minister auch auf Bundesebene Möglichkeiten der Schadensbeschränkung und Risikominimierung zu prüfen. Des Weiteren werden steuerliche Erleichterungen für frostgeschädigte Betriebe geprüft.

Unserem Antrag wurde ebenfalls stattgegeben im Jahre 2017 noch einmal Anträge auf die Umstrukturierung ihrer Rebflächen stellen zu können und total geschädigte Weinberg roden und im Rahmen des bestehenden EU-Förderprogrammes neu anzupflanzen. Der Badische Weinbauverband wird alles unternehmen seiner Winzerschaft zu helfen.

 

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