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Rebschutzhinweis Heilbronn

Immer reifer, diese Trauben

Peronospora hat sich aufgrund der Niederschläge im Juli mit 80 bis 120 L/m2 vor allem am Gipfelaub etwas ausgebreitet. Insgesamt sind die Weinberge jedoch in einem guten Gesundheitszustand. Die Reife schreitet weiter fort und es muss mit einem frühen Lesebeginn gerechnet werden. Vor allem Acolon aber auch Dornfelder sind bereits gut gefärbt. Oidium ist nur in Einzelfällen ein größeres Problem. Dort muss die Pflanzenschutzstrategie überprüft und nach den Fehlern gesucht werden. In Ertragsanlagen sollte die Abschlussspritzung spätestens bis zum Wochenende erfolgen. Dabei auf Mittel mit möglichst kurzen Wartezeiten achten. Junganlagen ohne Trauben sind wegen der Gefahr von Blattperonospora bis Anfang September weiter zu behandeln.

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Sonnenbrandschäden sind gelegentlich zu finden, aber bei früher Entblätterung haben die Beeren durch den Gewöhnungseffekt die Hitzetage gut verkraftet.

Entblätterungsmaßnahmen im Bereich der Traubenzone sollten, falls nicht schon ausreichend geschehen, erst wieder ab Weichwerden der Beeren vorgenommen werden. Wegen der letzt üppig vorhandenen Bodenfeuchte sind Bearbeitungen des Bodens zu vermeiden, damit weiteres Rebenwachstum nicht unnötig angeheizt wird. Bei geplantem Einsatz des Traubenvollernters ist eine tragfähige Begrünung notwendig um Verdichtungen zu vermeiden und eine gute Befahrbarkeit zu gewährleisten.

In nicht wenigen Anlagen sind le nach Sorte, Ertragszustand und Alter der Anlage sehr kompakte Trauben zu finden. Erste Meldungen von beginnender Fäulnis sind eingegangen. Durch die gute Wasserversorgung hat sich das Traubengewicht noch nach oben orientiert. Die Ertragssteuerung in Rebflächen ohne Frostschaden muss für eine zufriedenstellende Qualität mit Augenmaß betrieben werden. Rebanlagen mit einem deutlichen Überertrag können ab Reifebeginn ausgedünnt werden.

Hierbei sollten vor allem kompakte Trauben abgeschnitten werden, weil diese besonders fäulnisgefährdet sind. Zum Ende der Spritzsaison sind die Vorgaben der Absatzorganisationen zwingend zu beachten!

Peronospora

Vorzugsweise werden für die Abschlussbehandlung zugelassene Kupfermittel empfohlen. Alternativ können auch
Kontaktfungizide mit möglichst geringer Wartezeit eingesetzt werden, wenn dies von der Absatzorganisation erlaubt ist.

Oidium

Die meisten Anlagen sind befallsfrei. Die wenigen stark befallenen Anlagen sind letzt nicht mehr zu retten, wenn nicht schon bei erstem sichtbaren Befallsbeginn versucht wurde, die Epidemie zu stoppen. Besonders zum Schutz der Blätter vor Spätbefall kann es bei spät reifenden Sorten wie z.B. Trollinger und Lemberger nochmal Sinn machen, mit einem azolhaltigen Mitteln wie Topas oder Systhane einen Belag aufzubringen. Alternativ können auch Backpulverpräparate wie Vitisan oder Kumar eingesetzt werden. Auch hier gelten in erster Linie aber die Vorgaben der Absatzorganisation.

Botrytis

Weinbauliche Maßnahmen, wie luftige Traubenzone und Verzicht auf Bodenbearbeitung bieten die beste Grundversicherung gegen Botrytis. Mulchen ist bis zum Herbst nötig, wenn die Begrünung zu hoch wird. Ansonsten verschlechtert sich bei zu hoher Begrünung das Kleinklima in der Anlage.

Kirschessigfliege

Bei gefährdeten Rebsorten, dazu zählen v.a. Acolon, Cabernet Carol/Cortis/Dorsa, Dornfelder, Dunkelfelder, Frühburgu nder, Gelber Muskateller, Gewürztraminer, Portugieser, Regent, Roter Gutedel, Roter Müller- Thurgau, Roter Muskateller und Trollinger, ist besonderes Augenmerk auf die vorbeugenden Maßnahmen zur Befallsvermeidung zu legen. Eventuell geplante Ertragsregulierungen sollten hier vor dem Farbumschlag erfolgen. Ebenso wirken sich eine luftige Traubenzone und lockere Traubenstruktur positiv zur Gesunderhaltung der Trauben aus. Ab einem Reifegrad von etwa 60°Oe werden die Trauben für die Kirschessigfliege interessant.

Über gegebenenfalls notwendige Behandlungen wird rechtzeitig informiert. Informationen zu aktuellen Fangzahlen verschiedener Standorte können im Internet unter: http://rnonitorinq.vitimeteo.de/$/ eingeholt werden.

Sonstiges und Mittelmenge

  • In Stiellähme empfindlichen Sorten und Lagen kann wo erlaubt, ein Magnesiumhaltiger Blattdünger wie z.B. Biffersalz oder Präparate auf Basis von Magnesiumoxid (z.B. Falnet oder Lebosol Magnesium 500) eingesetzt werden. Bei bekannten Stiellähme- Problemflächen sind mmd. 2 Behandlungen in die Traubenzone notwendig.
  • Bei der Erzeugung von Tafeltrauben oder Keltertrauben, die als Esstrauben in den Verkehr gebracht werden, sind die unterschiedlichen Miftelzulassungen unbedingt zu beachten.
  • Beim momentanen Entwicklungsstand ist der 4-fache Basisaufwand anzuwenden.
  • Hinweise und Auflagen in den Gebrauchsanleitungen der Pflanzenschutzmittel, insbesondere zum Bienenschutz, sind immer zu beachten.


Dies war voraussichtlich die letzte reguläre Rebschutzmitteilung für 2017. Sonderinformationen zur
Kirschessigfliege erfolgen rechtzeitig vor eventuell notwendigen Behandlungsmaßnahmen.

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