Klimawandel: Chance und Risiko zugleich
Welche Folgen hat der Klimawandel für den Weinbau, welche Chancen aber vor allem auch welche Risiken ergeben sich daraus? Diese Fragen standen am Montagabend im Forchtenberger Rathauskeller im Fokus einer Podiumsdiskussion, zu der die Bundestagsabgeordnete Kordula Kovac und der Landtagsabgeordnete Arnulf von Eyb (beide CDU) gemeinsam eingeladen hatten. Über 40 Personen, vor allem Winzer, Vertreter von Weingenossenschaften und -verbänden waren der Einladung der Politiker gefolgt.
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Eröffnet wurde der Abend inhaltlich mit einem Vortrag zu klimabedingten neuen Risiken durch Schadorganismen durch Prof. Dr. Wilhelm Jelkmann vom Julius-Kühn-Institut. Neben der bereits bekannten Kirschessigfliege forschen Jelkmann und seine Kollegen auch zu Risikopotenzialen anderer, in Deutschland teilweise noch nicht einmal aufgetretener Erkrankungen mit dem Ziel der Prävention, aber auch um bereits im Vorfeld Bekämpfungsstrategien zu entwickeln.
Im Anschluss an den Fachvortrag entspann sich eine angeregte Diskussion. Auf dem Podium saßen auch Werner Bader vom Weinbauverband Württemberg, Dr. Michael Koehler vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und Ferdinand Fröscher vom Rebgut Fröscher als Vertreter der Winzer vor Ort. Die Fragen und Anmerkungen aus dem Publikum richteten sich sowohl an die Experten als auch an die politischen Vertreter, auch die Kommunalpolitik wurde etwa bei der Frage nach der Pflege brachliegender Flächen einbezogen.
Weintourismus als wichtige Chance
Als zusätzliche Herausforderung wurde die Erschließung neuer Märkte im Ausland definiert, welche dem Weinbau in Deutschland weitere Perspektiven bieten kann. Als Chance dagegen bietet sich der Ausbau des Weintourismus an. Auch wenn hier in den vergangenen Jahren viele Schritte bereits unternommen wurden, sei das Potenzial bei weitem noch nicht ausgeschöpft resümierte Geschäftsführer Werner Bader zum Abschluss eines Abends.
Die Abgeordneten Kovac und von Eyb, die die Weinbaupolitischen Sprecher ihrer jeweiligen Fraktionen sind, zeigten sich erfreut, über die gute Resonanz auf ihre Veranstaltung. Kovac erklärte: „Durch die Frostereignisse im April 2017 stehen viele Weinbaubetriebe quasi mit dem Rücken zur Wand. Umso wichtiger ist es, dass wir sie sprichwörtlich nicht im Regen stehen lassen.“ „Der Klimawandel ist eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung, in der auch die Politik ihren Beitrag leisten muss“, betonte von Eyb. „Indem wir Wissenschaft, Praxis und Politik an einen Tisch bringen, stellen wir die Weichen für eine ökologische aber auch ökonomische Anpassung an den Klimawandel.“
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