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Eröffnung LWG-Sensorikzentrum

Wenn Reize auf die Probe gestellt werden

Über 600.000 Euro investierte der Freistaat Bayern an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim in den Neubau des Sensorikzentrums. Am 15. September wird das Gebäude offiziell eröffnet.
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Im neuen Sensorikzentrum werden künftig die über die Sinnesorgane aufgenommenen Reize gezielt auf die Probe gestellt und bewertet. Denn Aussehen, Geschmack aber auch der Duft sind im Lebensmittelbereich das Kaufkriterium schlechthin und schaffen, wie nicht zuletzt beim Wein, eine Differenzierbarkeit zum Wettbewerb. Dieser kleine aber feine Unterschied wird immer wichtiger: So sind es die feinen Nuancen, die über Kauf oder Nichtkauf entscheiden.

Ungetrübte Sinnesfreude dank Hightecheinsatz

Damit die Sinne des Prüfers während der sensorischen Beurteilung von Wein, Honig, Obst und Gemüse nicht getrübt werden, gibt es technische Raffinessen, um die störenden Einflüsse der Umgebung zu eliminieren. So setzt beispielsweise eine steuerbare LED-Beleuchtung die Lebensmittel ins rechte Licht, damit eine einheitliche und damit aussagekräftige Beschreibung der Farben ermöglicht wird. Die während der Verkostung gesammelten Eindrücke werden digital erfasst und abschließend statistisch ausgewertet. Die durch die sensorische Bewertung gewonnenen Erkenntnisse dienen so als Anhaltspunkt für die Erfassung und Anpassung der wertgebenden Eigenschaften von Lebensmitteln.

Neue Maßstäbe für schulische Ausbildung

Mit allen Sinnen genießen – aber nicht nur das Endergebnis im Weinglas! Angefangen bei der Verkostung der Trauben im Weinberg für die Bestimmung des Lesezeitpunktes über die Kontrolle im Gärprozess bis hin zur Reife des Weines. Mit geschärften und vor allem geschulten Sinnen beurteilt der Winzer kontinuierlich den Werdegang des Weines und trifft im Entstehungsprozess operative Entscheidungen mit großer Auswirkung auf das Endergebnis. Die Vermittlung von „sensorischer Kompetenz“ ist daher eine Schlüsselqualifikation für die Aus- und Weiterbildung des Berufsnachwuchses und geht deutlich über „riecht und schmeckt gut“ hinaus. Das Sensorikzentrum setzt daher im Rahmen der Berufsausbildung – aber auch der Weiterbildung zum Techniker und Meister – künftig neue, zukunftsweisende Maßstäbe.

Sensorikzentrum als Teil der Genussakademie

Zunächst wird das neue Sensorikzentrum für die Beurteilung von Weinen und Spirituosen zum Einsatz kommen. Zukünftig wird das Spektrum jedoch um weitere regionaltypische Lebensmittel erweitert. Als Teil der Genussakademie, eine Säule der Premiumstrategie des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, steht dabei die Steigerung der Genusskultur und das Schaffen eines Bewusstseins für die hohe Qualität der heimischen Produkte im Mittelpunkt. Die Genussakademie wurde im August 2017 in Kulmbach eröffnet und bündelt die Bildungs- und Qualifizierungsangebote für Wein-, Käse-, Wasser-, Bier-, Gewürz- und Edelbrand-Sommeliers. Im Rahmen der Ausbildung können die angehenden Sommeliers dabei künftig auf das Leistungsspektrum des Veitshöchheimer Sensorikzentrums zugreifen.

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