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Informationstour durch Franken

Sechs Bewerberinnen greifen nach Frankens Weinkrone

Große Ereignisse werfen bekanntlich ihre Schatten voraus! Und in Franken ist es in gut zwei Wochen wieder einmal soweit. Denn dann wird am 23. März 2018 die inzwischen 63. Fränkische Weinkönigin gewählt. Doch bis es soweit ist, gibt es für die sechs Bewerberinnen Magdalena Bauer, Julia Heindel, Sina Kopp, Sophia Kron, Marina Prust und Klara Zehnder noch viel zu tun. Anfang März machten sich die sechs auf zur traditionellen Bewerberinnentour durch das Weinbaugebiet. Bei der Rundfahrt sollten die potenziellen Nachfolgerinnen von Silena Werner ihr künftiges Hoheitsgebiet und verschiedene Weingüter kennenlernen.

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FWV/Rudi Merkl
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Den Auftakt bildete in diesem Jahr das Würzburger Weingut Juliusspital. Dort angekommen wurden die Kandidatinnen von Weingutsdirektor Horst Kolesch im Gartenpavillon der Stiftung begrüßt. In lockerer Runde berichtete Kolesch, dass hier an Ort und Stelle im 18. Jahrhundert der Fürstbischof Lust wandelte, später dann berühmte Anatomen operierten und sezierten und bis in die 90er-Jahre des letzten Jahrhunderts sogar die Fränkische Weinkönigin gewählt wurde. Ausführlich stellte Kolesch das „Wirtschaftsunternehmen mit sozialem Auftrag“ vor.

© FWV/Rudi Merkl

So unterhält die Stiftung im Herzen der Domstadt neben einem großen Krankenhaus zahlreiche weitere soziale Einrichtungen. Zusätzlich zur Landwirtschaft, bewirtschaftet das Juliusspital 3450 Hektar Wald und betreibt als zweit größtes Weingut Deutschlands Weinbau auf rund 180 Hektar. Abgerundet wurde der Besuch durch einen Rundgang durch die Stiftung, wo die Kandidatinnen den Weg der Trauben von der Annahme bis zur Abfüllung nachverfolgen und auch einen Blick in die Rokoko-Apotheke werfen durften.

Von Würzburg in Richtung Volkach

Vom Juliusspital ging es dann für die königliche Reisegesellschaft weiter zum Vogel Convention Center (VCC) in der Würzburger Zellerau. Mit recht gemischten Gefühlen betraten die jungen Frauen den großen Veranstaltungssaal, wo seit vielen Jahren im Wechsel mit anderen Locations in der Region die fränkische Weinkönigin gewählt wird. Im Gespräch mit Geschäftsführer Horst Vollhardt und Eventmanagerin Nina Krause durften die Bewerberinnen schon einmal einen Blick hinter die Kulissen werfen und erfuhren zum Beispiel, wo sie am Tag der Wahl die Zeit bis zu ihrem Auftritt verbringen würden. Vom VCC ging es dann für die sechs Königinnen in spe an die Mainschleife.

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In dem mitten auf dem romantischen Marktplatz von Volkach gelegenen Bistro „mainwein“ begrüßte Andreas Oehm, Vorstandsvorsitzender der Winzergemeinschaft Franken (GWF), die königliche Entourage. Bei einem erlesenen Tropfen und leckeren Häppchen informierte Oehm über den Aufbau und die Struktur der GWF und berichtete, dass bei der GWF rund 1370 aktive Winzerfamilien rund 1300 Hektar Rebfläche bewirtschaften.

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Weitere Informationen gab es für die Bewerberinnen zu Marketing und Absatz, die Produktlinien der GWF und den Verkaufsschlager, den „jungen frank´n“-Weinen, von denen jährlich rund 1,8 Millionen Flaschen verkauft werden. Oehm berichtete zudem über das Fränkische Weinkontor, einer Vertriebskooperation, zu der sich die GWF mit der Divino Nordheim Thüngersheim und dem Winzerkeller Sommerach 2008 zusammengeschlossen hätten, um durch eine gemeinsame Belieferung des Discounts und des nationalen Lebensmitteleinzelhandels noch schlagkräftiger zu werden. 

Im Einklang mit der Natur

Nach der kurzen Mittagspause im „mainwein“ begrüßte Junior-Chef Christian Müller im Weingut Max Müller I.. Neben einer kurzen Vorstellung des rund 17 Hektar großen Betriebes spricht Christian über das Weinmachen an und für sich, sowie über den Klimawandel. Dabei sei, so Christian Müller, für dessen Familie seit jeher ein bedachter und verantwortungsvoller Umgang mit dem Ökosystem Weinberg und der Natur die Basis bildet, nicht die Klimaerwärmung, sondern vielmehr die Klimaverschiebung das Problem.

© FWV/Rudi Merkl

Für Christian Müller, der im Weingut vor allem für den Weinan- und ausbau verantwortlich zeichnet, ist Qualität die oberste Premisse. „Wer Masse produzieren will, ist in Deutschland und ganz besonders in Franken verkehrt! Denn an der Qualität führt kein Weg vorbei!“, so der Winzer. Und zum Thema Vermarktung betont er, „dass der Bocksbeutel das Genialste sei, was es gibt." Nach einem Rundgang durch das Weingut im Zentrum von Volkach geht es dann für die Bewerberinnen auch schon weiter nach Nordheim, wo eine Stippvisite bei der Divino Nordheim Thüngersheim auf dem Programm stand.

Zwischen Tradition und Moderne

Die vorletzte Station der diesjährigen Bewerberinnentour war ein Besuch in der Divino Nordheim, wo 177 Winzerfamilien auf rund 360 Hektar Rebfläche „Frankens feine Weine“ anbauen. Gemeinsam mit den Mitarbeitern Paul und Norbert Glaser informiert geschäftsführender Vorstand Wendelin Grass über die Geschichte und die Philosophie der Genossenschaft.

© FWV/Rudi Merkl

Oberste Premisse ist selbstverständlich auch hier die Qualität! Hierbei werden bewährte Methoden der traditionellen Weinbaukunst verantwortungsbewusst mit modernen An- und Ausbaumaßnahmen verbunden. „Mit einer konsequenten Überwachung und Bonitierung aller Parzellen sowie einer deutlichen Begrenzung der Erntemenge erzeugen wir anerkannt hohe Weinqualitäten“, so Grass. Beim Rundgang durch den Keller haben die Kandidatinnen die Gelegenheit, die Weinmarken des Hauses, „Divino, Juventa, Franconia, Terra Consilium, Carakter F" kennenzulernen.

Abgerundet wurde die diesjährige Rundreise durch den Besuch im Weingut am Vögelein, einem modernen und zugleich traditionsbewussten Weingut auf der Weininsel in Nordheim am Main. Seit 1665 wird hier das Wissen um das Kulturgut Frankenwein von Generation zu Generation weitergegeben.

© FWV/Rudi Merkl

Beim Rundgang durch den Betrieb wurden die Bewerberinnen von Winzermeister Markus Schneider und dessen Tochter Christina, die 2016/2017 Fränkische Weinkönigin und Deutsche Weinprinzessin war, über die Philosophie des Weinguts informiert. Dabei durften sie unter andem den Sekt, der eigens zum 1100-jährigen Jubiläum der Gemeinde Nordheim im Jahr 2018 kreiert wurde, probieren und konnten im Keller feststellen, dass man bei Schneiders Weine auch ganz modern im Betonei ausbaut.

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