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Sachsen

Gebietsweinprämierung soll glaubwürdiger werden

Die sächsische Gebietsweinprämierung soll für Weinkunden und Winzer nachvollziehbarer werden. Deshalb werde es in diesem Jahr zahlreiche Neuerungen geben. So trete erstmals die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) als Partner der Gebietsweinprämierung Sachsen auf und übernehme die Verkostungsleitung. Die Gebietsweinprämierung in Sachsen steht seit Jahren in der Kritik vieler Winzer und Prüfer. Es gab immer wieder Vorwürfe, die großen Weingüter würden sich absprechen. Eindeutige Nachweise dafür gab es nicht.

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Die DLG übernimmt ab sofort die Verkostungsleitung der Gebietsweinprämierung Sachsen.
Die DLG übernimmt ab sofort die Verkostungsleitung der Gebietsweinprämierung Sachsen. Müller
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Fast immer sitzen die Kellermeister jener Betriebe in den Verkostungsrunden, die als „Blindverkostung“ durchgeführt werden. In dem kleinen Anbaugebiet mit gerade einmal rund 500 Hektar Fläche sind die Weinstile der Betriebe leicht nachvollziehbar. Um bei selten ausgebauten Rebsorten die Zuordung zu erschweren, hatte der Weinbauverband in der Vergangenheit weitere Weine zugekauft und in der Vorkostung angestellt. Zweifel an einigen Bewertungen blieben trotzdem.

Neue Wege bei der Beurteilung

Künftig werden die Beurteilungen der Kellermeister für ihre eigenen Weine deshalb komplett  gestrichen. „So geht die Bewertung von Erzeugnissen des eigenen Betriebs zukünftig nicht mehr in die Gesamtwertung für das jeweilige Produkt mit ein“, erläutert Thomas. Damit soll die Gebietsweinprämierung Sachsen „als fachlich fundierter und hochwertiger Wettbewerb bei Winzern, Weinfreunden sowie in der breiten Öffentlichkeit weitere Anerkennung finden“, so der regionale Branchenverband, dem ein Großteil der sächsischen Winzer aber gar nicht angehört.

Die Bewertung erfolge künftig strikt nach dem DLG-Prüfschema, hieß es. Damit sind die Bewertungen sächsischer Weine zugleich bundesweit vergleichbar. Es wird also keine Rücksicht etwa auf die klimatischen Besonderheiten im nordöstlichsten Anbaugebiet genommen. Erfahrene Winzer, darunter auffällig viele gut ausgebildete Jungwinzer, hatten schon seit langem mehr Qualitätsbewusstsein von ihren Kollegen eingefordert.

Unklar ist noch, ob amtliche Weinkontrolleure künftig noch mitverkosten und bewerten. Das sächsische Umweltministerium will prüfen, ob Mitarbeiter aus der untergeordneten Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen weiterhin teilnehmen. Das ebenfalls dem Ministerium unterstellte Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie hatte zuvor angekündigt, keinen Mitarbeiter mehr zu entsenden. Eine Gebietsweinprämierung diene der Weinwerbung und sei folglich keine behördliche Aufgabe, hieß es zur Begründung. Der Weinbauverband erklärte, man werde weiter alle Prüfer mit DLG-Schein einladen. Die Teilnahme liege in deren Verantwortung oder sei von den Dienststellen zu regeln.

Weinkauf nach Medaillen?

Ob die Medaillen bei der Vermarktung jedoch einen Nutzen bringen oder nicht, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen: Manche Kunden würden gezielt nach aufgeklebten Medaillen einkaufen, heißt es aus einigen Weingütern. Andere Winzer verzichten komplett auf eine Teilnahme, weil sie sich davon keine Vorteile für den Verkauf versprechen oder der bisherige Gebietsweinprämierung nicht trauten.

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