Es wird digital!
Der Weincampus Neustadt und das DLR Rheinpfalz schaffen erstmals eine Plattform für die Digitalisierung im Weinbau. Circa 90 Personen diskutierten Ende August die Möglichkeiten, Grenzen, Chancen und Risiken, die mit zunehmendem technischen Fortschritt auf die gesamte Branche zukommen.
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Ins Leben gerufen wurde das Digi-Wein-Forum an den Pfälzer Weinbautagen im Januar. Im Rahmen der Veranstaltung „Aus der Forschung für die Praxis“, die gemeinsam vom DLR Rheinpfalz, dem Weincampus Neustadt, dem Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. sowie der LWK Rheinland-Pfalz ausgerichtet wird, fand nun Ende August der Auftakt des Digi-Wein-Forums statt.
Das Diskussionsforum befasste sich mit der Digitalisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Weinbau. Anwesend waren neben Vertretern aus der Weinbranche, Unternehmen aus den Bereichen Software-Entwicklung, Cloud-Technologie, Drohnen-, Sonden-, Maschinen- und Sensorikhersteller, sowie Experten aus der Forschung und Marketingfachleute.
Geballte Netzwerkpower
Im Zentrum der Diskussion stand die Frage, inwieweit Digitalisierung nicht nur zur Effizienz-, sondern vor allem zur Qualitätssteigerung beitragen kann.„Hinsichtlich der Teilnehmerzahl wurden unsere Erwartungen heute weit übertroffen.“, freut sich Studiengangsleiter Prof. Dr. Dominik Durner. „Die Diskussion war ein interessanter Anstoß in die richtige Richtung. Hier am Weincampus haben wir die Möglichkeit ein Netzwerk aus geballtem Wissen der Forschung sowie neuesten Erkenntnissen der Praxis zu spannen und die Ergebnisse effizient in zukunftsweisende Bahnen zu lenken.“ Ähnlich sieht es auch Dr. Günter Hoos, Leiter des DLR Rheinpfalz: „Heute haben wir ein erstes Gefühl dafür bekommen, wie das Thema Digitalisierung in der Branche aufgenommen wird. Im Nachgang ist es nun wichtig, einzelne Schwerpunkte herauszuarbeiten und den Austausch zu intensivieren.“
Vom Status quo direkt in die Zukunft
Die Referenten des Forums diskutierten mit den Teilnehmern einerseits den aktuellen Stand der Technik und wagten andererseits gemeinsam auch einen Blick in die Zukunft: Optimierung des Pflanzenschutzaufwandes durch hoch-technologisierte Methoden der Datenerfassung und -verarbeitung, Apps zur frühzeitigen Erkennung von Rebkrankheiten oder Warnpools für wetterbedingte Schäden waren nur einige der vielen Möglichkeiten, die Digitalisierung möglich macht. Unter dem Schlagwort „Smart Winery“ wurden Ideen zur Optimierung in den Bereichen Ressourcenschonung, Traubenlogistik, Analytik und Weinausbau vorgestellt und deren Anwendbarkeit diskutiert.
Am Ende der Diskussion stand der Konsens der Teilnehmer, dass im nächsten Schritt der Entwicklung unbedingt der praktikable Zugang für alle Anwender sowie die effiziente Nutzung der zur Verfügung stehenden Daten stehen müsse. Dr. Ulrich Riehle von der BASF betonte zudem den Bedarf nach „intelligenten Datenauswertungssystemen“, um die Validität der gesammelten Daten zu gewährleisten.
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