In Zukunft des Bildungsstandorts Weinsberg investiert
Natürlich stand bei der Herbstpressekonferenz des Weinbauverbands Württemberg an der LVWO in Weinsberg am Montag dieser Woche (10. September 2018) der Weinherbst im Vordergrund. Aber es gab auch in Sachen Bildung Neues zu verkünden.
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Landwirtschaftsminister Peter Hauk verkündete die laufende Akkreditierung des neuen Studiengangs „Wein – Technologie – Management“, ein Kooperationsangebot der Dualen Hochschule Heilbronn zusammen mit der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg (LVWO).
Studienstart im Herbst 2019
Ab Oktober 2019 können junge Menschen in einem praxisorientierten Studium innerhalb von sechs Semestern einen Bachelor-Abschluss erreichen. Mit diesem Angebot wird auch der Weiterbildungsstandort Weinsberg gestärkt, der vermehrt mit rückläufigen Schülerzahlen in der Technikerausbildung zu kämpfen hat.
Apropos Technikerausbildung: Auch hier wurden für das kommende Jahr Neuerungen angekündigt. Das verbindliche Gesellenjahr vor Beginn der Technikerausbildung soll entfallen. Dafür verlängert sich die Schulzeit an der LVWO auf drei Jahre. In diesen drei Jahren wechseln sich künftig berufspraktische und theoretische Einheiten ab. Damit soll die Ausbilung noch praxisnäher gestaltet werden und die Schüler zu den Hauptzeiten in den Betrieben mitarbeiten können.
Hitze und Trockenheit
In seinem Blick auf den Weinherbst 2018 hob Hauk die Herausforderungen des aktuellen Jahrgangs hervor. Nachdem 2017 der Frost den Wengertern zu schaffen machte, kämpften sie in diesem Jahr mit Hitze und Trockenheit. Im Gegensatz zum Hitzejahr 2003 konnten die Weinberge jedoch diesmal mit ausreichend Winterfeuchtigkeit in die Vegetationsperiode starten. „Für die Reben war es daher ein Kinderspiel bis heute durchzuhalten“, so Hauk.
Dies alles sei Folge des Klimawandels, dessen Ursachen es langfristig zu beseitigen gelte. „Wir müssen den Eintrag von CO2 und Stickoxiden aus fossilen Energieträgern drastisch reduzieren. Da führt kein Weg dran vorbei“, mahnte der Minister.
Ernteprognose: 95 hl/ha
Weinbaupräsident Hermann Hohl verwies in seinem Statement auf den erneut frühen Herbstbeginn. In den vergangenen drei bis vier Jahren sei man regelmäßig vom langjährigen Lesestart Ende September/Anfang Oktober abgerückt. „Wir befinden uns vollumfänglich im Klimawandel“, stellte er fest. Menge und Qualität des Jahrgangs 2018 seien aufgrund der anhaltenden Trockenheit nur schwer vorhersehbar. Aktuell schätzt der Präsidenten den Ertrag auf rund 95 Hektoliter je Hektar was einer Gesamtmenge von rund 106 Millionen Liter Wein entspricht.
Im Weinsberger Tal und im Taubertal gebe es massive Ernteausfälle. Besonders betroffen seien Junganlagen, die entlastet werden mussten, um die Stöcke zu retten. Der Weinbauverband setzt sich daher für ein professionelles Wasser- und Beregnungsmanagement ein. Demnächst soll es eine Machbarkeitsstudie geben, die die Kosten für Speicherbecken und Infrastruktur in den Weinbergen abschätzen soll.
Hohl bedankte sich bei Hauk nochmals für die Unterstützung der Landesregierung nach den verheerenden Frösten 2017 betonte jedoch, dass der Fokus künftig auf Vorsorge durch eine finanziell unterstützte Mehrgefahrenversicherung liegen müsse
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