Sächsische Winzer fahren 2018 wieder überdurchschnittliche Ernte ein
Die sächsischen Winzer haben im vergangenen Jahr 25.519 Hektoliter Wein geerntet und gepresst. Das waren im von Hitze und Trockenheit geprägten Sommer nach Angaben des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie rund 700 Hektoliter weniger als 2017 (26.192 hl). Nichtsdestotrotz haben die Winzer im dritten Jahr, etliche sogar im vierten Jahr in Folge eine überdurchschnittliche Ernte eingefahren. Das macht sich auch in den Weinbeständen in den Kellern bemerkbar. Nach Angaben des Landesamtes lagen 28.981 Hektoliter Weiß- und 7.754 Hektoliter Rotweine in den sächsischen Betrieben. Laut Statistik steigen die zu vermarktenden Weinbestände seit etwa fünf Jahren kontinuierlich an. Zuvor waren Weine aus Sachsen regelmäßig ausverkauft.
- Veröffentlicht am

Die Zahl der Winzer sinkt. Waren vor elf Jahren noch 3.686 Weinbauern im sächsischen Anbaugebiet gemeldet, waren es im vergangenen Jahr 1.882. Im selben Zeitraum hat sich die Zahl der Haupt- und Nebenerwerbswinzer aber auch mehr als verdoppelt. Es gibt in Sachsen aktuell 37 Haupterwerbs-und 41 Nebenerwerbswinzer. Mehr als 1.800 Weinbauern sind Kleinwinzer, die zumeist ihre Trauben an die Genossenschaft in Meißen oder Weinkellereien liefern. Der Weinbauverband hatte bereits vor Jahren darauf hingewiesen, dass insbesondere ältere Weinbauern ihre kleinen und schwer zu bewirtschafteten Steillagen aufgeben würden. Diese Weinberge sind prägend für das Anbaugebiet, aber für moderne Weinbaubetriebe oft nicht lukrativ zu bearbeiten. In Sachsen werden durchschnittlich gut 50 Hektoliter je Hektar geerntet, nach Amtsangaben so wenig wie nirgendwo in Deutschland.
Weißwein bleibt dominant
Auf Sachsens Rebflächen werden 67 unterschiedliche Rebsorten kultiviert. Weißweine dominieren mit einem Anteil von 82 Prozent auf der Gesamtfläche von 507 Hektar. Im vergangenen Jahr wurde von 494 Hektar geerntet, der Rest der Flächen wird umstrukturiert oder ist mit Junganlagen bestockt. In den vergangenen drei Jahren wurden den Sachsenwinzern 26,3 Hektar Neuanpflanzungen genehmigt. Genehmigungen für Neuanpflanzungen gelten für einen Zeitraum von drei Jahren nach Zuteilung. Die Anpflanzung wird nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung durch die zuständige Landesbehörde geprüft. Sofern eine Anpflanzung nicht oder nicht richtig erfolgt, wird dies mit einer Geldbuße (bis zu 20.000 Euro) geahndet.
Wichtigste Rebsorten sind auf den steilen Elbhängen und flachen Feldern in der Region Müller-Thurgau, Riesling, Weißburgunder und Grauburgunder. Bei Rotweinen dominiert Spätburgunder vor Dornfelder und Regent. Der Anbau roter Rebsorten ist den Angaben zufolge leicht rückläufig. Das Landesamt registriert die verstärkte Anpflanzung neuer, sogenannter pilzwiderstandsfähiger Rebsorten in Steillagen. Solche Sorten benötigen weniger Pflanzenschutz und damit weniger Arbeitsaufwand. Diese Weine – etwa Solaris, Helios, Johanniter oder Sauvignon gris - sind allerdings vielen Verbrauchern noch unbekannt und benötigen entsprechendes Marketing für den Verkauf.
Mehr Daten und Fakten zum aktuellen Weinbau in Sachsen finden Sie hier zum Download.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.