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Rebschutzhinweis Main-Tauber-Kreis

Grün ist im Kommen

Die sommerlichen Temperaturen seit dem Osterwochenende haben zu einem schnellen Austrieb geführt: innerhalb von wenigen Tagen sind die Weinberge zusehends ergrünt. Aktuell liegt die Entwicklung in Abhängigkeit von Sorte, Lage und Alter der Anlagen meist zwischen Knospenaufbruch und dem 3-Blatt-Stadium. Gegenüber dem langjährigen Mittel haben wir damit auch in diesem Jahr wieder etwa eine Woche Vorsprung.

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DWI
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Der Austrieb zeigt sich nahezu lückenlos, lediglich punktuell sind Fraßschäden der Austriebsschädlinge zu verzeichnen. Auch dieNachttemperaturen bis zu -3° C um das zweite Aprilwochenende haben keine nennenswerten Frostschäden ausgelöst. Somit gestaltet sich dieAusgangslage derzeit positiv. Auch wenn die Temperaturen ab Freitag zurückgehen werden, bleibt die Tendenz für die kommende Woche frühlingshaft, sodass die Rebentwicklung weiter voranschreiten wird. Mit der Abkühlung gehen Regenschauer einher, allerdings ist momentan nicht von großen Regenmengen auszugehen.

Letzten Endes bleibt für die nächsten Wochen zu hoffen, dass die Nachttemperaturen nicht mehr in den kritischen Frostbereich abrutschen - aber auch hier sind die Prognosen der Meterologen (zumindest derzeit) winzerfreundlich.

Weinbauliche Arbeiten

Sofern noch nicht geschehen, sollte mit dem zügigen Austrieb demnächst auch die Düngung der Rebanlagen erfolgen. In Problem- undSanierungsgebieten sind die Nmin-Untersuchungen rechtzeitig vor einer N-Düngung durchzuführen. Bitte beachten Sie die Vorgaben der Düngeverordnung bzgl. Bedarfsermittlung und Dokumentation. Informationen zur Düngung finden Sie über den Infodienst der Landwirtschaftsverwaltung:

http://main-tauber-kreis.landwirtschaftsverwaltung-bw.de/pb/,Lde/Startseite/Fachinformationen/Informationen+zum+Weinbau

Frostruten sollten in frostgefährdeten Lagen noch bis Anfang Mai stehen bleiben. Dann lässt sich die weitere Wetterentwicklung besser abschätzen.Wer anfangen möchte, die Frostruten zu entfernen, sollte zuerst die weniger frostgefährdeten Lagen bearbeiten.

Der schnelle Austrieb führt auch dazu, dass in frühen Lagen und Sorten demnächst mit den Ausbrecharbeiten im Kopfbereich und an den Fruchtruten gestartet werden kann. Auch hier empfiehlt es sich, in den weniger frostgefährdeten Lagen zu starten. Mit zunehmendem Wachstum der Triebe geht die Übersichtlichkeit im Stock und damit die Arbeitsgeschwindigkeit verloren.

Bodenpflege

Auch wenn die Bodenvorräte über Winter einigermaßen gefüllt wurden, ist eine wassersparende Bodenpflege auf Problemstandorten bereits jetzt anzuraten. Vor allem bei bekannten, aufgrund der geringenWasserhaltefähigkeit benachteiligten Standorten, und in Junganlagen ist Wachsamkeit geboten. Da weiterhin nicht mit ergiebigen Regenfällen zurechnen ist, sollte nun auf gefährdeten Standorten in jeder zweiten Gasse die Begrünung umgebrochen bzw. gestört werden.

Phomopsis/Schwarzfleckenkrankheit

Phomopsis benötigt durchgehende Nässe über einen Zeitraum von mindestens zehn Stunden, damit es zu einer Infektion kommen kann. Da zudem meist nur geringer Befall mit Phomopsis vorliegt, ist bei den angekündigten Regenmengen das Risiko einer starken Infektion relativ gering. Somit ist inden nächsten Tagen keine Behandlung notwendig.

Gegen die sonstigen Pilzkrankheiten ist aktuell ebenfalls noch keine Behandlung erforderlich.

Traubenwickler

Die Pheromondispenser sind in allen Gemarkungen aufgehängt. Der Flug beider Traubenwicklerarten hat mittlerweile begonnen. Kontrollieren Sie jetzt regelmäßig ihre Fallen sowohl innerhalb als auch außerhalb der Pheromongebiete.

Kräuselmilben/Pockenmilben

Vereinzelte Anlagen zeigen Befall auf, vor allem in Junganlagen sollte die Situation überwacht werden.

Kräuselmilbensymptome sind schwarze Blattspitzen, nach unten gebogene Blättchen und sternförmige Stichstellen (gegen das Licht halten). Zudemist eine verzögerte Entwicklung meist im stammnahen Bereich der Bogrebe zu sehen. Pockenmilben erkennt man an den roten, warzenförmigen Punkten auf den Blättern. Diese sind zum jetzigen Zeitpunkt an weit entwickelten Trieben bereits zu sehen.

Nur bei deutlichen Befallssymptomen kann eine Bekämpfungsmaßnahme in dem jetzigen Rebstadium erforderlich sein, kontaktieren Sie im Zweifelsfall die Weinbauberatung.

Wildschäden

Mit dem Rebenaustrieb steigt auch wieder die Gefahr von Wildschäden. Kontrollieren Sie ab sofort Ihre gefährdeten Lagen. Bei wirtschaftlich relevanten Schäden ist schnellstmöglich der Jagdpächter zu informieren. Eine gütliche Einigung ist immer anzustreben.

Um allerdings gegebenenfalls Ansprüche durchsetzen zu können, muss unmittelbar nach Bekanntwerden eines Schadens, dieser an die Gemeindeverwaltung gemeldet werden. Im Vordergrund sollten vorbeugende Maßnahmen zur Vergrämung oder Verhinderung des Zugangs stehen (z. B. Einzäunung der Rebfläche, Elektrozaun am Waldrand, Hasendraht/Rebschutzrohr). MöglicheVergrämungsmaßnahmen: Haarmehl-Pellets oder andere Geruchsvergrämungsgranulate, z.B. Wildgranix, an den Randbereichen ausbringen oder in Beuteln an den Endpfählen anbringen. Spritzungen auf Blattgrün, z. B. mit Trico (Schaffett-Emulsions-Präparat; Anwendung siehe Gebrauchsanweisung). Auch Schwefel und Aminosolbeimischungen sollen eine vergrämende Wirkung haben.

Terminankündigung 

Voraussichtlich am Donnerstag, 02. Mai ab 13:30 Uhr findet in Öhringen-Michelbach eine Maschinenvorführung zum Thema "Unterstockbearbeitung im Weinbau bzw. Streifenbearbeitung im Obstbau" statt. Es werden verschiedene Maschinen von Praxisbetrieben im Einsatz vorgestellt, ergänzend werden auch Geräte seitens der Maschinenhersteller vorgeführt. Witterungsbedingt ist eine kurzfristige Terminverschiebung möglich, daher folgen genauere Informationen zum Ablauf und Standort zu Beginn der kommenden Woche.

Veranstalter ist der Weinbauarbeitskreis Hohenlohe in Zusammenarbeit mit der Obst- und Weinbauberatung am Landwirtschaftsamt Öhringen.

Der nächste Rebschutzhinweis erfolgt voraussichtlich am 03. Mai.

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