Dr. Jürgen Sigler im Ruhestand
Der Leiter der Abteilung Oenologie des Staatlichen Weinbauinstituts Freiburg, Dr. Jürgen Sigler, geht mit Ablauf des Monats April in den Ruhestand. In seiner Zeit am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg, hatte er viele unterschiedliche fachlichen Aufgabengebiete. Außerdem war er auch Mitglied in Weinprüfungs- und Prämierungskommissionen und hat die Ergebnisse seiner Versuchs- und Forschungstätigkeit in zahlreichen Seminaren, Vorträgen und Publikationen weitergegeben.
- Veröffentlicht am
Mit Ablauf des Monats April 2020, nach Erreichen der Altersgrenze, ist Chemiedirektor Dr. Jürgen Sigler, Leiter der Abteilung Oenologie des Staatlichen Weinbauinstituts Freiburg, in den Ruhestand getreten.
Nach Studium der Lebensmittelchemie und Promotion zum Doktor der Naturwissenschaften an der Universität Stuttgart hatte Dr. Sigler zunächst im Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg die Leitung des Weinlabors und der Weinkontrolle inne, unterbrochen durch eine einjährige Abordnung an das baden-württembergische Ministerium Ländlicher Raum.
Im Februar 1999 wechselte Dr. Sigler an das Staatliche Weinbauinstitut Freiburg, wo er die Leitung des Referats Mikrobiologie/Versuchskellerei wie auch der übergeordneten Abteilung Oenologie übernahm. Alsbald folgte die Bestellung zum stellvertretenden Institutsleiter.
Viele fachliche Aufgabengebiete
Das fachliche Aufgabengebiet von Dr. Sigler reichte von der Mikrobiologie der Weinbereitung mit Prüfung von Hefe-, Bakterien- und Enzympräparaten über Analytik und Sensorik von Most und Wein in Abhängigkeit von den angewandten oenologischen Verfahren bis hin zur die allgemeinen Weintechnologie.
Spezielle Themen seiner wissenschaftlichen Versuchs- und Forschungstätigkeit waren Vinifizierung neuer robuster Rebsorten, Biologischer Säureabbau, SO2-Einsparung, Maischeaufschluss mittels Elektroporation und in jüngster Zeit die Reform der Oechsle-Grade.
Ein besonderes Interesse von Dr. Sigler galt den neuen oenologischen Verfahren, oftmals veranlasst durch weinbaupolitische Fragestellungen im Vorfeld einer möglichen Zulassung: Anfangs die Mostkonzentrierung, gefolgt von den aufkommenden Eichenholzstücken („Chips“) sowie später Alkohol- und Säuremanagement in Zeiten des Klimawandels.
Seine profunden fachlichen Kenntnisse und sein wissenschaftliches Engagement führten bald zu Berufungen in verschiedene Fachgremien, unter anderem in den Sachverständigenausschuss bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, die Kommission für Wein- und Fruchtsaftanalysen des Bundesinstituts für Risikobewertung sowie in den Bundesausschuss für Weinforschung beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Als besonderer Ausweis seiner Kompetenz darf die Berufung zum Delegierten der Bundesrepublik Deutschland für die Internationale Organisation für Rebe und Wein (OIV) gelten.
Mitglied in Weinprüfungs- und Prämierungskommissionen
Aufgrund seiner ausgezeichneten weinrechtlichen Kenntnisse wurde ihm von der Hochschule Heilbronn ein langjähriger Lehrauftrag für Nationales und internationales Weinrecht erteilt. Ferner war er Mitglied verschiedener Weinprüfungs- und Prämierungskommissionen auf Landes- wie auf Bundesebene.
In zahlreichen Seminaren, Vorträgen und Publikationen sowohl in Fachgremien wie auch vor Winzern und Kellerwirten hat er die Ergebnisse seiner Versuchs- und Forschungstätigkeit weitergegeben.
Beste Gesundheit und alles Gute zur wohlverdienten Pensionierung wünschen ihm die Kolleginnen und Kollegen des Staatlichen Weinbauinstituts Freiburg.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.