Spitzenwinzer ausgezeichnet
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Weingut Geiger & Söhne (Stifter: Regierung von Unterfranken)
Wenn Ende Oktober nahezu alle Arbeiten im Weinberg erledigt sind, trifft sich die fränkische Winzerschaft normalerweise bei einem glanzvollen Abend in Würzburg, lässt das Weinjahr Revue passieren und darf sich für das gezeigte Engagement über die eine oder andere Auszeichnung freuen. Doch in Corona-Zeiten sieht vieles ganz anders aus. Der Galaabend konnte nicht stattfinden und somit mussten die Preise mit 11-Bocksbeutel-Abstand vor Ort verliehen werden.
Um so erfreuter zeigte sich Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann am 30. November 2020 bei der Übergabe des Ehrenpreises an Julia und Gunter Geiger für deren außergewöhnliche Leistung in der Fränkischen Weinprämierung. In der Regel handelt es sich bei den Ehrenpreisen meist um ein schönes Bild oder eine interessante Skulptur, die ihren Platz in den Probierstuben und Vinotheken der jeweiligen Weingüter finden. Beim Rundumblick in der modern und ansprechend eingerichteten Vinothek des Weinguts konnte Dr. Ehmann erkennen, dass Geigers bestens ausgestattet waren und so verstand er die eher ungewöhnliche Form des Ehrenpreises. Denn das Preisträger-Ehepaar hatte sich von der Regierung von Unterfranken eine Zuwendung für eine Teambuilding-Maßnahme gewünscht. Verständlich – denn das „Weinmachen“ ist ja auch ein Teamwork, bei dem viele helfende Hände mit anpacken. Gemeinsam mit dem Fränkischen Weinbaupräsidenten Artur Steinmann dankte der unterfränkische Regierungspräsident dem Preisträger für sein Engagement und seine Verdienste um den Frankenwein. „Wir brauchen solche dynamischen Weingüter. Sie stärken unsere Region und bringen uns voran“, betonte Weinbaupräsident Steinmann.
Im ältesten Weingut Thüngersheims, dessen Anfänge bis ins Jahr 1850 zurückreichen, ergänzen sich Tradition und Innovation aufs Beste. Langjährige Erfahrung, önologisches Know-how und innovative Ideen, führen immer wieder zu ganz außergewöhnlichen Frankenweinen. Dass man damit bei Geiger & Söhne auf dem richtigen Weg ist, zeigt ein Blick in die Medaillenspiegel nationaler und internationaler Weinwettbewerbe, bei denen man das Thüngersheimer Weingut immer auf den vorderen Plätzen findet. 2019 wurde das Weingut mit dem Bayerischen Staatsehrenpreis ausgezeichnet.
Weinmanufaktur Düll (Stifter: Landkreis Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim)
Bei der jährlichen Weinprämierung des Fränkischen Weinbauverbands wurden im Jahr 2020 insgesamt 1947 Anstellungen aus 174 Weinbaubetrieben eingereicht. 32 Frankenweinmedaillen gingen dabei an Weine aus dem Landkreis Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim. Die Weinmanufaktur Düll aus Krassolzheim konnte sich über drei Gold- und drei Silbermedaillen freuen, mit denen ihre sechs eingereichten Weine ausgezeichnet wurden.
Kürzlich überreichte Landrat Helmut Weiß der Winzerfamilie den Ehrenpreis des Landkreises für ihren Goldmedaillengewinner 2019er Silvaner, Spätlese, trocken. „Das ist ein tolles Ergebnis, auf das Sie stolz sein können. Und auch ich bin stolz, so engagierte Winzerinnen und Winzer wie Sie in unserem Landkreis zu haben, die immer wieder das Beste aus den Trauben und den Reben herausholen“, lobte Landrat Helmut Weiß bei der Preisübergabe im Beisein der Fränkischen Weinkönigin Carolin Meyer und dem Geschäftsführer des Fränkischen Weinbauverbands Hermann Schmitt.
Weingut Schmachtenberger (Stifter: Landkreis Würzburg)
Der Würzburger Landrat Thomas Eberth nutzte Anfang Dezember die Gelegenheit, das Weingut Markus Schmachtenberger mit dem Ehrenpreis des Würzburger Landkreises zu „beschenken“. Im Weingut Schmachtenberger, das inzwischen in zwölfter Generation Weinbau betreibt, werden Qualität, Nachhaltigkeit und Naturverbundenheit großgeschrieben. Das betonte Landrat Thomas Eberth, der sich bereits einige Wochen vorher im Weingut umgesehen hatte, auch in seiner Laudatio.
Als Ehrenpreis überreichte er stellvertretend eine Urkunde an das Winzerehepaar Markus und Claudia Schmachtenberger, die für die finanzielle Zuwendung für die Restaurierung des „Heiligen Josefs“ steht, der seit den 1920er Jahren die Außenfassade des Haupthauses ziert und jetzt nach Restaurierung in neuer Farbenpracht dorthin zurückkehren wird. Im Rahmen der Preisübergabe segnete Pfarrer Tobias Fuchs die Heiligenfigur und nannte diese ein sichtbares Zeichen der tiefen Verwurzelung der Winzerfamilie im Glauben.
Weinbau Ruppenstein (Stifter: Landkreis Schweinfurt)
Der Weinbaubetrieb Robert Ruppenstein in Oberschwarzach hat für seine im Bocksbeutel PS abgefüllten 2019er Silvaner Spätlese „Geiersknuck“ den Wein-Ehrenpreis 2020 des Landkreises Schweinfurt erhalten. Landrat Florian Töpper überbrachte in Anwesenheit der Fränkischen Weinkönigin Carolin Meyer und der Oberschwarzacher Weinprinzessin Franziska Baumann den Ehrenpreis (eine Sitzbank aus Eichenholz, gefertigt von der Lebenshilfe-Werkstatt in Sennfeld) sowie die Glückwünsche des Landkreises direkt auf dem Weingut in Oberschwarzach.
Robert Ruppenstein gewährte dem Landrat einige Einblicke in den Familienbetrieb und verwies auf die aktuell in den Lagertanks reifenden Weine des Jahrganges 2020. „Die Besonderheit ist, das viele Tanks leer sind heuer“, sagte Ruppenstein. Der Grund sind die hohen Ernteausfälle, die viele unterfränkische Winzer hinnehmen mussten, bedingt durch Frostschäden im Mai (Eisheilige) und zu geringe Niederschläge in den entscheidenden Wachstumsphasen des Weins. Dennoch ist Ruppenstein zuversichtlich, dass auch die Ernte 2020 einige hervorragende und besondere Weine hervorbringen wird, wenngleich die Menge geringer ausfällt: „Ziel ist es, den Menschen Freude zu bereiten. Und das, was wir im Keller haben, wird den Menschen Freude bereiten“, sagte er.
Weingut Dieter Zöller (Stifter: Landkreis Miltenberg)
Über eine seinen Worten nach „völlig überraschende“ Ehrung kann sich der Mechenharder Winzer Dieter Zöller mit seiner Familie freuen. Weinbaupräsident Artur Steinmann und die Fränkische Weinkönigin Carolin Meyer gratulierten dem Winzer in Mechenhard persönlich. Landrat Jens Marco Scherf übergab einen Ehrenpreis des Landkreises Miltenberg.
Mechenhard sei eine aufstrebende Weinbaugemeinde, stellte Landrat Jens Marco Scherf fest. Er lobte nicht nur die ausgezeichneten Weine, die hier ihren Ursprung haben. Auch müsse man sehen, welche Arbeit die Winzer für den Erhalt der Kulturlandschaft leisten. Wie attraktiv die Steillagen seien, könne man immer an den Wochenenden sehen, wenn es viele Menschen in die Hänge zieht. Für Scherf sind die Steilhänge und die Weinberge „ein Gesamtkunstwerk“. Beeindruckt zeigte er sich auch vom Ehrenpreis, der im Auftrag des Landkreises vom Künstler Josef Speth perfekt mit Buntsandstein und Weinstock gestaltet wurde.
„Wir sind total stolz auf diesen Preis“, gab Dieter Zöller Einblick in sein Gefühlsleben. Der Haupterwerbswinzer bewirtschaftet in Erlenbach und Klingenberg 2,5 Hektar Weinberge in Buntsandstein-Steillagen. Der Jahrgang 2020 sei „genial“, freute sich Zöller und sprach von „Top-Qualität“. Auch wenn die klimatischen Bedingungen in der Region in diesem Jahr gut gewesen seien, so schaut er dennoch etwas bange in die Zukunft. Er hofft darauf, dass die Kommunen Erlenbach und Klingenberg in Kooperation mit den Winzern eine Weinbergsbewässerung auf den Weg bringen.
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