Naturschutzmaßnahmen durch App vereinfachen
Wie lassen sich Naturschutzmaßnahmen wirksam und praktikabel in die landwirtschaftliche Praxis integrieren? In einem vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. koordinierten Projekt wird gemeinsam mit weiteren Partnern eine App entwickelt. Diese unterstützt die Betriebe bei der Umsetzung ihrer Naturschutzmaßnahmen und verringert den Bürokratieaufwand für Landwirte und Behörden.
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Mit der Naturschutz-App „NatApp“ wird Landwirt*innen ein Werkzeug an die Hand gegeben, dass die Beantragung, Umsetzung und Dokumentation von Naturschutzmaßnahmen deutlich vereinfachen soll.
Bestandteile der App
Die App informiert unter anderem zu Finanzierungsmöglichkeiten und erleichtert die Flächenanlage mithilfe eines integrierten GPS-Tools. Ein Terminplan, Erinnerungen und Warnmeldungen unterstützen die Betriebe, die Bearbeitungszeiträume, Flächengrößen und weitere Bewirtschaftungsverpflichtungen einzuhalten. Dadurch kann das Sanktionsrisiko minimiert werden. Mit einem Dokumentationstool dokumentieren die Betriebe selbstständig die Durchführung der Maßnahmen. Ziel der App ist es, Betriebe und Agrarverwaltungen bei der verordnungskonformen Umsetzung und Administration von Naturschutzmaßnahmen zu unterstützen.
NatApp im Praxistest
In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Bauernverband (DBV), dem Thünen-Institut und der Hochschule Harz wird gerade ein Prototyp der „NatApp“ von Landwirtschaft und Verwaltung in der Praxis getestet. Insgesamt nehmen 20 Pilotbetriebe in Bayern, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Thüringen an dem Praxistest teil.
Die Projektkoordination wird vom ZALF übernommen, der DBV kümmert sich um die Handhabung. Das Thünen-Institut untersucht parallel, inwieweit die Nutzung der App die administrative Abwicklung von Naturschutzmaßnahmen für die Behörden vereinfacht. Darüber hinaus wird die „NatApp“ so entwickelt, dass durch ihre Nutzung verschiedene Finanzierungsinstrumente von Naturschutzmaßnahmen besser unterstützt werden.
Im Laufe diesen Jahres soll eine einsatzfähige Testversion der „NatApp“ zur Verfügung stehen. Die Entwicklung des Prototyps wird durch die Hochschule Harz unterstützt. Langfristig soll die Naturschutz-App als freiwilliges Angebot für Landwirt*innen in allen Bundesländern verfügbar sein und in die Prozessabläufe der zuständigen Behörden integriert werden.
Projektpartner
Zu den Projektpartnern zählen: Das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V., der Deutscher Bauernverband, die Hochschule Harz und das Thünen-Institut. Die Durchführung der Pilotphase der NatApp in der landwirtschaftlichen und Verwaltungspraxis wird durch die Landwirtschaftliche Rentenbank gefördert.
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