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Jahresbericht 2020 - WZG Möglingen

WZG zurück auf Wachstumspfad

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Württembergische Weingärtner-Zentralgenossenschaft (WZG) die Absatz- und Umsatzziele erreichen beziehungsweise übertreffen können. Außerdem hat sie damit begonnen, das Markenportfolio zu überarbeiten und restrukturieren.

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Die Württembergische Weingärtner- Zentralgenossenschafthat ihren Hauptsitz in Möglingen. 
Die Württembergische Weingärtner- Zentralgenossenschafthat ihren Hauptsitz in Möglingen.  Württembergische Weingärtner- Zentralgenossenschaft e.G.
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Nach den jüngsten Schätzungen der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV) hat sich die Kluft zwischen globaler Weinerzeugung und Weinkonsum 2020 wieder etwas vergrößert. So stieg die weltweite Weinerzeugung um ein Prozent von 258 Millionen hl auf 260 Millionen hl an. Insbesondere die Europäischen Union war mit einem deutlichen Wachstum von neun Prozent überproportional unterwegs – wobei sich Deutschland mit einem Anstieg von zwei Prozent weniger positiv entwickelte. Der globale Weinkonsum ging um mit drei Prozent auf 234 Millionen hl recht deutlich zurück.

Wein und Sekt in Deutschland

Das Gesamtmarktvolumen für Wein und Sekt in Deutschland hat sich 2020 im Inhome-Konsum laut der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) deutlich erhöht. Laut GfK gab es bei einem mengenmäßigen Anstieg von hervorragenden 16,5 Prozent sogar eine wertmäßige Entwicklung von über 20 Prozent. Deutsche Weine konnten sich sowohl beim Absatz mit  21,7 Prozent und mit 24,3 Prozent im Umsatz sogar noch besser entwickeln.

Der Durchschnittspreis für die im Lebensmittelhandel gekauften Weine ist im Vergleich zu 2019 um weitere drei Cent auf 2,37 EUR je 0,75-l-Flasche gestiegen. Für deutsche Rotweine wurden durchschnittlich 2,49 EUR je 0,75-l-Flasche ausgegeben. Dies entspricht zwei Cent weniger als im Vorjahr. Deutsche Weißweine blieben mit einem Durchschnittspreis von ebenfalls 2,49 EUR konstant zum Vorjahr.

Für Württemberger Weine wurden 2020 durchschnittlich 3,13 EUR je 0,75-l-Flasche (2019: 3,11 EUR) bezahlt. Sie sind im Landesvergleich teurer als die Produkte aller anderen deutschen Anbaugebiete.

Absatz- und Umsatzentwicklung der WZG

Während der Corona-Pandemie fand ein deutliches Wachstum im Inhome-Konsum zulasten des Out-of-Home-Konsums statt. Der markt wurde dadurch stark beeinflusst. Die WZG verzeichnete im Jahr 2020 einen Absatzanstieg von fünf Prozent auf 30,4 Millionen Liter, dem höchsten Wert der letzten sieben Jahre.

Mit dem Absatzanstieg ging auch ein Umsatzwachstum der von der WZG vertriebenen Weine im Jahr 2020 einher. Sie stiegen um fünf Prozent auf insgesamt 90,3 Millionen Euro an. Im Eigengeschäft stiegen die Umsätze ebenfalls um fünf Prozent. Dies entspricht zweieinhalb Millionen Euro. Die Umsätze mit den Weinen der Primärgenossenschaften im Lebensmitteleinzelhandel konnten sogar um sechs Prozent gesteigert werden.

Grundsätzlich setzt die WZG auch mittelfristig weiter auf Wachstum. Für 2021 rechnet sie mit deutlich geringeren Absatzmengen. Bedingt durch die sehr kleine Lese im Herbst 2020, insbesondere im Weißweinbereich.

Das Markenweingeschäft verlief sehr uneinheitlich: So mussten die WZG im letzten Jahr mit ihrem Nationalen Rebsortensortiment und der Serie Edition Gourmet einen Rückgang von sieben beziehungsweise elf Prozent des Gesamtabsatzes hinnehmen.

Extrem erfreulich verlief dagegen der Absatz der Produktlinie „Süss & Fruchtig“ aus den Rebsorten Riesling, Trollinger Rosé und Samtrot. Die Absätze der Serie konnten sich um 25 Prozent im Marktsegment für süße Weine steigern. Dadurch wurden Rückgänge der anderen Markenlinien kompensieren.

Weinherbst 2020

2020 war wieder ein herausforderndes Jahr für die Weingärtnergenossenschaften in Württemberg: Nach einer qualitativ zwar guten, aber quantitativ enttäuschenden Ernte 2019 war das letzte Vegetationsjahr durch zahlreiche Wetter-Kapriolen geprägt. Insbesondere die Eisheiligen machten mit einem Kaltlufteinbruch mit Minusgraden ihrem Namen alle Ehre. Aus fast allen Weinbauregionen Württembergs wurden daher teils massive Frostschäden gemeldet.

Die Erntemenge des Jahrgangs 2020 liegt mit insgesamt 16,2 Millionen Liter nochmals 18 Prozent unter der des mengenmäßig schwachen Jahrgangs 2019. Da die Einlagerungsmenge geringer als der Eigenabsatz der WZG ausfiel, reduzierten sich die Weinbestände auf rund 30 Millionen Liter. Aufgrund der geringen Erntemengen bei Weißwein ist die Handlungsfähigkeit im Markt bei weißen Rebsorten nicht mehr in vollem Umfang gewährleistet. Deshalb mussten im Weißweinsegment umfangreiche Anpassungen im Sortiment vorgenommen werden.

Marketing-Aktivitäten

2020 hat die WZG mit der Überarbeitung und Restrukturierung ihres Markenportfolios begonnen. Das primären Ziel ist, die Attraktivität der Produkte für den Verbraucher zu erhöhen.

Die WZG wird die Ausstattung für bestehende Weine verbessern. Außerdem mit Hilfe von fundierter Marktforschung innovative neue Produkte beziehungsweise Serien entwerfen und die Kommunikation zielgruppenorientierter und emotionaler gestalten.

Auch für die beiden neuen Varianten der „Süss & Fruchtig“-Serie wurde Marktforschung betrieben. Wobei die Sortennamen „Cuvée Weiss“ und „Cuvée Rot“ als Testsieger hervorgingen. Die Designs der neuen Varianten machen Lust, das Produkt auszuprobieren und passen gut zur bestehenden Range.

Und schließlich wurde der „Eisernen Hand“ ein modernes Auftreten verpasst: Die Linie nennt sich nach Marktforschungsergebnissen nun „Rebenschätze“. Das Design wird gegenüber der alten Ausstattung klar bevorzugt, sieht elegant aus und weckt Kaufinteresse.

Alkoholfreie Produkte

Die neue alkoholreduzierte, leichte Serie „hier und jetzt“ wurde zum 01.03. diesen Jahres in den drei Varianten Rosé, Rot und Weiß nach ausführlichen Konsumententests auf den Markt gebracht. Das Design ist eine Versinnbildlichung von Leichtigkeit, Urlaub und genussvollen Momenten und stellt so eine klare Differenzierung zu anderen Weinen dar.

Schlussbetrachtung und Ausblick

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die WZG die Absatz- und Umsatzziele erreichen beziehungsweise übertreffen können. Während im Eigensortiment sowohl im Absatz als auch im Umsatz in etwa auf beziehungsweise leicht über Plan lagen, konnten die Primärgenossenschaften im traditionellen Lebensmitteleinzelhandel deutlich über der Planung abschließen.

2021 liegt der Fokus auf dem Markengeschäft und der weiteren Überarbeitung des Sortiments als Basis für zusätzliche Wachstumsimpulse. Denn neben der Erfolgsgeschichte von „Süss & Fruchtig“ ist es das Ziel, auch mit den anderen Markenlinien überproportional zu wachsen.

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