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Weindorf Auslese

11-Tage-Bilanz: Experiment gelungen

Statt des traditionellen Heilbronner Weindorfs wurde als Ersatz die Weindorf Auslese auf die Beine gestellt. Diese lief über elf Tage an 45 Orten hinweg. Nun ist es an der Zeit, ein Fazit daraus zu ziehen. Viele neue Besucher konnte angelockt werden , vor allem junge und weibliche. Insgesamt wurde das Konzept sehr gut angenommen und konnte mit vielfältigem, buntem Angebot punkten.
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„Easy Drinking“ – Weindorf-Auslese für die junge Generation.
„Easy Drinking“ – Weindorf-Auslese für die junge Generation. Jürgen Häffner
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Experiment gelungen. Die Heilbronner Weindorf-Beschicker mussten auch dieses Jahr auf das Traditions-Event rund ums Rathaus verzichten. Aber das engagiert und gemeinsam entwickelte Ersatz-Angebot, die Weindorf-Auslese, kam mit 240 dezentralen Veranstaltungen an 45 Orten und elf Tagen sehr gut an. Das dezentrale Konzept lockte neue Besucher, Themen-Weinproben mit unterhaltenden Wein-Ansprachen wie „Easy Drinking“, Premium, Schokolade und Wein, Bier und Wein, Bibel und Wein mit Pfarrern und Weinkönigin, Trollinger-Vernatsch, Kabarett und Wein fanden  junges Publikum, mehr als die Hälfte weiblich. Für Steffen Schoch, Geschäftsführer der Heilbronn Marketing GmbH, war das eine „Bürger-Uni“ mit Fortbildungs-Charakter, Qualität und Vielfalt. „Das ist auch eine weintouristische Investition für die Region.“

 

Nah am Besucher

Für Marian Kopp, den Geschäftsführer der Lauffener Weingärtnergenossenschaft, waren der Kundenkontakt und die Präsentation von Alternativen zum Import-Wein wichtig: „Wenn man statt Wettbewerb Vielfalt anbietet, ist es immer besser.“ Die „Team-Leistung“ und das „Marketing nach innen“ waren auch für den Heilbronner Verkehrsvereinsvorsitzenden Nico Weinmann bemerkenswert: „Was uns 2019 mit der Bundesgartenschau gelungen ist, ist uns 2020 und 2021 mit dem Wein gelungen. Überall spricht man über die Weindorf-Auslese.“ Auch bei Veranstaltern in Württemberg, die ebenfalls von der corona-bedingten Absage ihres Weinfestes  betroffen waren.

 

Mit Weindorf und Weindorf-Auslese in die Zukunft

Dass die „sehr erfolgreiche Weindorf-Auslese“ – so der Heilbronner Genossenschafts-Geschäftsführer Daniel Drauz -  in und um Heilbronn  „als wunderbare Ergänzung zum Weindorf“ (Weinmann) auch im Blick auf die neue Generationen-Ansprache irgendwann zwischen April und Oktober eine Zukunft hat, ist für Schoch klar. Das Weindorf soll nicht wegfallen.

Auch die ins Leben gerufene Kooperation mit dem Studiengang BWL-Food-Management der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Heilbronn, bei der die Studierenden  kreative Food-Ideen für die Weinbranche entwickeln, soll regionale Erzeugnisse bekannter machen. Ebenso wie der kreative Traubentausch Trollinger-Vernatsch. 1000 Kilo Württemberger wurde versuchsweise in Südtirol ausgebaut, 1000 Kilo Vernatsch in Heilbronn. Dr. Dieter Blankenhorn, Chef der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg, verspricht sich davon wichtige Rückmeldungen auch für die Forschung, ebenso wie von „schrägen“ Projekten und modernen Interpretationen junger Winzer in Sachen Trollinger. Wie Blankenhorn ankündigte, werde man im Jahrgang 2021 auf einen „modernen Trollinger-Typ" hinarbeiten. Teil des Projekts sei eine Verbraucher-Marktstudie im Studiengang Wein-Technologie-Management der Dualen Hochschule und der LVWO sowie ein neuer LVWO-Studiengang Weintechnologiemanagement zusammen mit der Hochschule Heilbronn. Der Trollinger der Zukunft solle modern interpretiert werden, ohne dass er seine  Grundcharakteristiken Leichtigkeit sowie helle, rote Frucht verliere. Seit 2006 gibt es die Trollinger-Vernatsch-Vergleichsprobe auf der Heilbronner Hütte im Montafon. Die Erkenntnis 2021 laut Andreas Braun: „Württemberger Trollinger ist heute auf Augenhöhe mit Südtiroler Vernatsch.“

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