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Rebschutzhinweis Heilbronn

Umgang mit essigfaulen Beeren

Bisher läuft die Traubenlese im Allgemeinen gut. Allerdings treten bei den Lemberger Beeren nun häufiger Fälle von Essigfäule auf. Viele Beeren schrumpfen, da die Stiele abgestorben sind. Die Ursache dafür ist noch nicht endgültig geklärt. Eine mögliche Erklärung ist ein physiologischer Defekt und eine Art der Stiellähme.

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Essigfaule Beeren

Die Traubenlese ist mitten im Gang. Im Gesamten hat sich der Jahrgang hinsichtlich der Reife doch deutlich besser entwickelt, als Anfang September vermutet. Dennoch: Neben den bekannten Problemen des Jahrgangs (z.B. Oidiumtrauben, Peronospora an Trauben und Laub etc.) hat sich in den vergangenen 2-3 Wochen ein weiteres Problemfenster aufgetan. Der ansonsten sehr stabile Lemberger macht verbreitet Probleme. Einzelbeerchen zeigen eine rosa Verfärbung und deutlichen Essiggeruch. Teilweise sind auch an einzelnen Trauben eine Vielzahl von Beerchen befallen. Bedenklich ist die Tatsache, dass auch extrem gut gepflegte Premiumbestände diese Symptome zeigen. Ein Auszupfen einzelner befallener Beerchen ist extrem mühsam und zeitaufwändig und kann nur schwer in der Breite aller Anlagen gewährleistet werden. Ähnliche Symptome wurden auch teilweise bei anderen Sorten festgestellt (z.B. Spätburgunder)

Bei genauem Hinschauen findet man durchgängig folgendes Bild:

Der Beerenstiel an den befallenen Beerchen ist defekt und abgestorben. Dadurch werden die Beeren nicht mehr versorgt und schrumpfen. Durch das Schrumpfen entsteht direkt zwischen Beerenstiel und Beerenansatz ein kleiner Riss. Durch diesen Riss ist es ein Leichtes für die heimischen Essigfliegen wie auch für die KEF, Eier in die „Miniwunden“ abzulegen. Die im Innern der Beeren schlüpfenden Würmchen mazerieren das Fruchtfleisch und es kommt durch das Vorhandensein von wilden Hefen und Bakterien zu dem unschönen Ergebnis der Essigbildung.

Natürlich stellt sich die Frage nach den Ursachen:

Auf den ersten Blick schiebt man das Phänomen der KEF in die Schuhe. Allerdings ist es angesichts der robusten Beerenhaut des Lembergers und auch angesichts des Pflegezustands bei Premiumanlagen sehr unwahrscheinlich, dass die KEF primär dafür infrage kommt. Mit dem Sägeapparat der KEF eine intakte Beerenhaut des Lembergers „aufzusägen“ ist extrem schwer. Die Frage stellt sich, wie es zu dem Absterben des Beerenstiels kommt?

Ein Erklärungsversuch geht in Richtung „Stiellähme im Kleinen“. So wie es die bekannten „lummeligen“ Traubenteile durch Stiellähme gibt (sonderbarer Weise meist ohne Essig – vielleicht weil die früh abgestorbenen Beeren zu unreif und zu sauer sind), deuten auch die abgestorbenen Beerenstielchen auf einen physiologischen Defekt hin mit dem oben beschriebenen Ergebnis. Welche Konsequenzen für die Zukunft zu ziehen sind, muss noch auf breiter Basis und mit Hilfe der Weinwissenschaft diskutiert werden.

Anmerkung: In den vergangenen Jahren war das Problem auch schon bekannt. Allerdings nicht in dem Ausmaß!

Sachkunde

Zu Sachkunde Grundkurs:

Um den Monatswechsel November/Dezember findet in Heilbronn eine Sachkundeprüfung Pflanzenschutz mit Schwerpunkt Weinbau statt. Es handelt sich hier um die Möglichkeit, die Sachkunde zu erwerben (Grundkurs mit Prüfung). Allerdings kann die Vorbereitung leider nicht in Präsenz stattfinden. Interessenten bekommen die Lehrgangsunterlagen digital zugesandt und können sich dann selbständig auf die Prüfung vorbereiten. Wer Interesse hat, darf sich gerne mit Anschrift incl. Geburtsdatum bei folgender E-Mail Adresse melden: Lothar.Neumann@Landratsamt-Heilbronn.de

Zu Sachkunde Fortbildung:

Der Weinbauverband Württemberg bietet Anfang Dezember zwei digitale Fortbildungsveranstaltungen an. Über den genauen Ablauf erfolgen zu gegebener Zeit nähere Informationen.

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