Vereinigte Hagel zieht Schadensbilanz 2021
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Geprägt war das vergangene Jahr von teils heftigen Wetterereignissen, sodass die Schadenquote gut 78 Prozent betrug. In Erinnerung bleiben vor allem die Starkregenfälle Mitte Juli mit verheerenden Überflutungen im Westen Deutschlands. Bereirts davor brachte das letzte Junidrittel schwere lokale Unwetter mit sich. Die Schäden erstreckten sich über ganz Deutschland mit erheblichen Folgen vor allem an der Nordsee und in Süddeutschland. Über 70.000 Hektar wurden innerhalb kurzer Zeit geschädigt. Die ersten Schäden traten bereits Mitte Juni in Norddeutschland auf.
Klassische Gewitterfronten
Von den Niederlanden über die Emsmündung bis nach Ostfriesland reichte der Schadenstrich. Insbesondere die Gemeinden Krummhorn und Norden wurden in Mitleidenschaft gezogen. Entlang der deutsch-niederländischen Grenze waren weitere Regionen entlang der Ems über den Niederrhein bis in die Nordeifel betroffen.
Einige Tage später, am Abend des 21. Juni und erneut am 22. Juni, traf es den Süden Deutschlands. Ein nahezu klassisches Gewittergebiet zog in West-Ost-Richtung vom Schwarzwald über Oberschwaben entlang der Grenze zu Österreich über Oberbayern bis nach Neuburg am Inn. Bei den Schadenstrichen waren nahezu alle Kulturen betroffen. Von Gemüse über Obst und Wein bis hin zu den Ackerkulturen waren teils schwerste Schäden zu verzeichnen. Maisbestände wurden derart geschädigt, dass sie direkt zum Umbruch freigegeben wurden, um Gras nachzusäen oder wo möglich erneut Mais zu legen.
Verursacher waren so genannte Superzellen, die von Frankreich kommend über Baden-Württemberg und Bayern bis nach Österreich und Tschechien Hagelschneisen auf einer Länge von mehreren hundert Kilometern verursachten. Örtlicher Starkregen mit enormen Regenmengen aus sogenannten Wasserbomben und Hagelschlossen in der Größe von Tennisbällen führten zu den genannten extremen Schäden.
Erneut schwere Frostschäden
Auch im vergangenen Jahr mussten die Obst- und Weinbaubetriebe um ihre Ernte fürchten. Die in der Blüte besonders frostempfindlichen Bestände wurden durch die kalten Nächte Anfang April stark geschädigt. Der Gesamtschaden allein in Süddeutschland dürfte bei rund 75 bis 85 Millionen Euro gelegen haben (versichert und unversichert). Seit einiger Zeit fördern die Länder Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz und Sachsen die Frostpolice für Winzer und/oder Obstbauern finanziell. 2021 war bereits das vierte Frostschadenjahr innerhalb der vergangenen sechs Jahre.
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