AmBiTo-Artenschutzprogramm für den Ortolan in Franken
Der scheue Ortolan lebt vor allem in warmen, trockenen Regionen. Er sucht auf dem Boden trockener und kurzrasiger Flächen nach Futter. Zum Singen setzt er sich häufig auf eine hohe Warte. Um die Lebensraumbedingungen für den Ortolan in Franken zu verbessern, wurden 52 Bäume und Sträucher als Singwarten gepflanzt.
- Veröffentlicht am
Die Lebensraumbedingungen für den Ortolan in Franken sollen gezielt verbessert werden, um sein Vorkommen in Franken zu stärken: Dafür wurden in diesem Jahr Anfang Dezember bei Iphofen im Gebiet der „Kalb Südlage“ in einer gemeinschaftlichen Aktion insgesamt 52 Bäume und Sträucher als Singwarten gepflanzt. Dadurch wird ein Korridor vom Wald durch die gesamte Rebfläche geschaffen. Die Pflanzungen erstrecken sich über drei Weinberge des Weinguts Hans Wirsching sowie über eine von Georg Bäuerlein (Genossenschaftsmitglied Winzerkeller Sommerach) bewirtschaftete Fläche über den gesamten Hang hinunter bis zum Wiesengrund.
Vielfältige Baum- und Strauchauswahl
Die gepflanzten Gehölze werden in den kommenden Jahren zahlreiche Sitzwarten für den seltenen Bodenbrüter bieten. Die vielfältige Auswahl von Liguster und Weißdorn über Birne und Mandel bis hin zu Winterlinde und Traubeneiche fördert nicht nur den Ortolan, sondern eine Vielzahl an Vogelarten durch die Bereitstellung von Nahrung und Lebensraum. Darüber hinaus profitieren von den ausgewählten Baumarten sehr viele Insektenarten und Säuger, aber auch Reptilien und Amphibien.
Neben der Förderung der Biodiversität tragen die Gehölze zur verbesserten Wasserversorgung der Rebfläche bei. Dies beruht vor allem auf durch den Schattenwurf verringerte Verdunstung und der Windminderung. Bei der Anordnung der Pflanzung in Falllinie wird der Kaltluftabzug nicht gehemmt, wodurch die Bäume und Sträucher zu einem gemäßigteren Mikroklima im Weinberg beitragen. Außerdem fungieren die Gehölze als direkte Kohlenstoffspeicher und erhöhen durch einen gesteigerten Bodenkohlenstoffanteil die Fruchtbarkeit des Bodens.
Die Planzungen werden in Kürze durch weitere Biodiversitätsmaßnahmen ergänzt, um das Ökosystem Weinberg ganzheitlich zu stützen. Ähnlich umfassende Maßnahmen zur Biodiversitätsförderung sind in weiteren AmBiTo-Modellbetrieben geplant.
Weitere Informationen zum AmBiTo-Artenschutzprogramm finden Sie auch unter www.ambito.eco/artenschutz. Das Projekt AmBiTo wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.