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Personalwechsel

Neue Leitung für Hessische Staatsweingüter

Die Ökonomin Christine Müller tritt überraschend die Nachfolge des langjährigen Geschäftsführers Dieter Greiner an. Mit ihr will die hessische Landesregierung Deutschlands größtes Weingut strategisch neu ausrichten.

von Redaktion erschienen am 27.06.2025
Ökonomin mit Winzerstammbaum: Christine Müller wurde von der hessischen Landesregierung an die Spitze der Staatsweingüter Kloster Eberbach berufen. Ihr zur Seite stehen Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (Mitte) und Weinbauminister Ingmar Jung. © Hessisches Weinbauministerium
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Ab Januar 2026 übernimmt Christine Müller, aktuell Prokuristin und Bereichsleiterin für Gewerbliche Immobilienfinanzierung & Investoren bei der Rheingauer Volksbank, die Geschäftsführung der Hessischen Staatsweingüter Kloster Eberbach. „Ich freue mich sehr, dass Christine Müller ab nächstem Jahr Geschäftsführerin der Hessischen Staatsweingüter Kloster Eberbach wird. Sie vereint handwerkliches Können, wirtschaftliche Erfahrung und strategischen Weitblick miteinander. Genau das braucht es, um die Staatsweingüter erfolgreich zu entwickeln“, erklärte Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU).

Müller löst den Schwaben Dieter Greiner ab, der die Geschäfte des Weinguts ein Vierteljahrhundert lang führte. Die 40-Jährige ist Winzerin in vierter Generation, aufgewachsen auf dem ehemaligen Staatsweingut Hoflößnitz in Sachsen. Ihre handwerkliche Basis legte sie mit einer Winzerausbildung an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg, das anschließende Studium in Geisenheim führte sie in den Rheingau.

Er stand 25 Jahre lang für das größte deutsche Weingut: der Schwabe und Wahl-Rheingauer Dieter Greiner.
Er stand 25 Jahre lang für das größte deutsche Weingut: der Schwabe und Wahl-Rheingauer Dieter Greiner. © Hessisches Weinbauministerium

Vom Außenbetrieb ins Management

Dort begann Müller ihre Karriere als Außenbetriebsleiterin des Traditionsweinguts Schloss Vollrads in Oestrich-Winkel und wurde bald dessen stellvertretende Leiterin. 2019 wechselte sie zur Rheingauer Volksbank eG, wo sie seit 2024 den Bereich gewerbliche Immobilienfinanzierung & Investoren verantwortet. Parallel absolvierte sie ein Studium als Immobilienökonomin an der European Business School in Oestrich-Winkel.

Beirat begleitet Ministerium

Bei der strategischen Neuausrichtung setzt die Landesregierung auch auf einen Beirat, der das Weinbauministerium berät. Als Vorsitzender des Beirats wurde Dirk Würtz berufen. Er verantwortet den Bereich „Business Development & Innovation-Wine“ bei der Tocos Beteiligung GmbH. Das Unternehmen hält unter anderem die Mehrheitsanteile von Hawesko, einem der größten Weinhandelskonzerne der Welt. Neben Würtz gehören dem Beirat Steven Buttlar, Christian Lonquich, Theresa Breuer, Caroline Diel und Christine Müller (bis Ende Dezember 2025) an. Bis zu Christine Müllers Start als Geschäftsführerin steht der Jurist Marc Gorbauch interimistisch in der Verantwortung. Er hatte zuvor die Stabsstelle „Rechtskoordination, Stiftung Kloster Eberbach, Staatsweingüter“ im Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt geleitet.

Unter Müllers Führung will das Land Hessen die betrieblichen Strukturen des Weingutes neu ausrichten. Hessens Weinbauminister Ingmar Jung wirkt als Aufsichtsratsvorsitzender der Staatsweingüter, einer GmbH, und zugleich als Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Kloster Eberbach. „Wir wollen eine echte Kooperation leben und dabei auch mit personellen Verschränkungen arbeiten. Denn Weingut und Kloster teilen eine Jahrhunderte alte Tradition und sind ohne einander nicht denkbar“, konstatiert er.

Ziel: Zurück an die Weltspitze

Ziel der Neuausrichtung ist eine klare Positionierung der Hessischen Staatsweingüter als Premiumanbieter, erklärt Ministerpräsident Rhein: „Wer irgendwo auf der Welt einen Riesling bestellt, soll einen aus dem Rheingau wählen – am besten einen vom Kloster Eberbach. Unsere Vision für die Zukunft: Es gibt viele teurere Weine. Aber nicht viele bessere. Insbesondere beim Riesling.“

Hintergrund

Kloster Eberbach steht für knapp 900 Jahren Weinbau im Rheingau. 1998 wurde die Stiftung Kloster Eberbach errichtet – zur Entlastung der Staatsweingüter durch die Kosten für die Sanierung des Zisterzienserklosters. Das Weingut wurde 2003 in die Hessische Staatsweingüter GmbH Kloster Eberbach überführt. Es zählt zu den traditionsreichsten und größten Weingütern Deutschlands.

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