Betriebstreue und Beständigkeit sind Erfolgsfaktoren
Seit vielen Jahren ist es beim Fränkischen Weinbauverband (FWV) Tradition, kurz vor Weihnachten das zurückliegende Jahr Revue passieren zu lassen und verdienten Persönlichkeiten Dank zu sagen, die durch ihr unermüdliches Engagement über das Jahr oder über Jahre hinweg zum Erfolg des Frankenweins beigetragen haben.
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Aus diesem Grund trafen sich nun vor wenigen Tagen das Präsidium des Fränkischen Weinbauverbandes, die Fränkische Weinkönigin Christin Ungemach und Dr. Hermann Kolesch, Präsident der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG), im ehemaligen fürstbischöflichen Keller der LWG, um erfolgreichen Winzernachwuchs langjährige Betriebsjubilare und engagierte Vorsitzende von Winzervereinen sowie verdiente Persönlichkeiten zum Ende ihrer Berufslaufbahn zu ehren.
ErfolgreicherBerufsnachwuchs
Erfolg hat drei Buchstaben „T-U-N“ bemühte Weinbaupräsident Artur Steinmann gleich zu Beginn des Ehrungsabends den bekannten deutschen Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe und ehrte gemeinsam mit der eben aus dem asiatischen Raum zurückgekehrten Fränkischen Weinkönigin Christin Ungemach den verdienten Berufsnachwuchs. So wurden Bernd Mohrand (2.v.r), Staatlicher Hofkeller) als bundesbester Küfer, Anna-Lena Schmitt (m., LWG) für den zweitbesten und Tobias Braun (2.v.l., LWG) für den drittbesten Berufsabschluss Küfer ausgezeichnet.
Dank an langjährige Betriebsjubilare
Während sich in unser schnelllebigen Zeit immer mehr Menschen – zum Teil freiwillig, zum Teil auch unfreiwillig – von Arbeitgeber zu Arbeitgeber hangeln, haben in der fränkischen Weinbranche Werte wie Treue und Beständigkeit auch heute noch ihre Gültigkeit. Als lebenden Beweis hierfür ehrte Weinbauvizepräsident Horst Kolesch vier Mitarbeiter, die alle seit 25 Jahren dem Staatlichen Hofkeller die Treue halten .
Ebenfalls für 25 Jahre Betriebstreue wurden von FWV-Vizepräsident Bruno Kohlmann, Christa Stierhof (Juliusspital), Stefan Sauer (Staatlicher Hofkeller), Georg Hufnagel (Weingut Ottmar Zang), Edmund Prechtl (Staatlicher Hofkeller) und Heinrich Hofmann (LWG) geehrt.
Abgerundet wurde die Gruppe durch Harald vom Berg (GWF) und Christian Baumann, der als Chefkellermeister seit einem Vierteljahrhundert maßgeblich die Geschicke der Winzergemeinschaft Franken (GWF) mit lenkt.
Verantwortung für mehr als 2000 Winzer
Schließlich reihte sich der Genossenschaftswinzer Frank Ulsamer in die Gruppe der „25-Jährigen“ ein. Ulsamer, der den Beruf des Winzer im Schloss Sommerhausen gelernt hat und sich heute ganz dem eigenen Betrieb widmet, hat Mitte 2014 den Vorsitz im Aufsichtsrat der Winzergemeinschaft Franken und damit die Verantwortung für weit über 2000 Winzer übernommen.
Getoppt wurde das Ganze nur noch von Renate Stumpf (LWG), die für 40 Jahre Betriebstreue geehrt wurde.Von Noppenberger nach dem Geheimrezept für diese Bodenständigkeit gefragt, betonte Renate Stumpf, die aus einer Winzerfamilie stammt, dass sie sich immer gut aufgehoben und wie in einer großen Familie gefühlt habe.
Weinbaupräsident Artur Steinmann dankte den langjährigen Ortvereinsvorsitzenden Artur Baumann (16 Jahre in Castell), Paul Rückert (14 Jahre in Ergersheim) und Hubert Wohlfart (18 Jahre in Würzburg-Heidingsfeld) für ihr großes Engagement. Alle drei Persönlichkeiten, so Steinmann, haben durch unzählige Aktivitäten wie Weinbergsbegehungen und -wanderungen, Jung- und Lehrweinproben, Schaffung und Durchführung von Arbeitskreisen, Aufbau von Netzwerken und Partnerschaften mit anderen (Weinbau-) Vereinen und Anbaugebieten maßgeblich ihre Ortsvereine geprägt und dazu beigetragen, dass ihre Region so lebendig und attraktiv ist.
Ottmar Rumpel ist nach 37 Dienstjahren im Weingut Bürgerspital im Dezember 2013 in den Ruhestand getreten. Aufgrund der Entwicklung einer Joystick-Steuerung in den 90er-Jahren ist der ehemalige Werkstattleiter und umtriebige Ruheständler vielen bestens bekannt.
Ganz besondere Worte des Danks gab es für Dr. Arnold Schwab von der LWG, der sich in besonderem Maße um den Frankenwein und die Weinwirtschaft verdient gemacht hat und 2014 in die Freistellungsphase der Altersteilzeit eingetreten ist. Nach Studium und Promotion führt ihn sein Weg 1992 an das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten nach Schweinfurt, informierte Artur Steinmann die anwesenden Gäste. Danach wechselte Schwab an die LWG. Dort wurde er 2002 mit der Leitung des Sachgebiets Rebenanbau und 2006 mit der stellvertretenden Leitung der Abteilung Weinbau und Oenologie und der Leitung des Sachgebiets Weinbau und Qualitätsmanagement betraut. Schwerpunkte seiner Tätigkeit bei der LWG bildeten die Themen Minimalschnitt, Ringversuch Humusbewirtschaftung, Versuche zum internationalen Sortenanbau und der Zucht von Silvanerklonen. Seit seinem Eintritt in die Freistellungsphase widmet sich Dr. Schwab wieder einem ganz besonderen Steckenpferd – der Entwicklungshilfe in Guninea-Bissau. Das kleine afrikanische Land, das zu den ärmsten Regionen der Erde zählt, ist Dr. Arnold Schwab bestens vertraut, denn bereits von 1981 bis 1985 war er dort mit seiner Frau als Entwicklungshelfer vor Ort. Mit dem von ihnen gegründeten Verein Tabanka und durch jährliche Flüge nach Afrika versuchen Schwab und seine Frau, den Ärmsten der Armen zu helfen und mit kleinen Projekten Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.
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