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Neues Prognosemodell für die Kräuselmilbe

Agroscope und das Staatliche Weinbauinstitut Freiburg haben ein neues Prognosemodell für die Kräuselmilbe entwickelt. «Vitimeteo Kräuselmilbe» ist eine Entscheidungshilfe für die Bestimmung des optimalen Behandlungszeitraums im Frühling. Nutzer finden das Prognosemodell unter www.vitimeteo.de

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Bei der Kräuselmilbe Calepitrimerus vitis handelt es sich um eine winzige Rostmilbe. Sie befällt vor allem junge Reben und kann im Frühling das Wachstum hemmen und seltener im Sommer zu bronzeartigen Verfärbungen der Blätter führen. Der Einsatz von Raubmilben erlaubt es im Allgemeinen die Entwicklung dieses Schädlings zu bekämpfen. Das sensible Gleichgewicht ist jedoch nicht immer gewährleistet. Trockene und warme Perioden können unter bestimmten Bedingungen die massive Entwicklung von C. vitis begünstigen. Ein wiederholter und stark ausgeprägter Befall kann während des Austriebs eine Behandlung erforderlich machen. In diesem Fall kann «Vitimeteo Rust mite» helfen, den Behandlungszeitpunkt zu bestimmen, um eine optimale Wirkung zu erzielen.


Eine Entscheidungshilfe
Anhand von Grafiken erstellt das Modell "Vitimeteo Rust mite" eine Prognose für die 5 folgenden Tage, wobei die prognostizierten Risikozeiträume und die günstigen bzw. ungünstigen Zeitfenster für die Austriebsspritzung markiert sind. Zudem liefert das Modell Einzelheiten zur Biologie, zum Schadbild und zur Schädlichkeit der Rostmilbe sowie zu deren verfügbaren Bekämpfungsmitteln. Diese Informationen erlauben es, die Bekämpfungsstrategie zu optimieren und den Behandlungszeitpunkt gezielt zu bestimmen.


Sinnvolle Anwendung
Der Einsatz des Prognosemodells empfiehlt sich ausschliesslich für Parzellen mit regelmässigem Kräuselmilbebefall. Ob eine Austriebsspritzung notwendig ist, muss wie früher aufgrund von Beobachtungen der vorangehenden Jahre entschieden werden. Es ist nicht sinnvoll, nur aufgrund der Angaben des Modells zu behandeln, ohne dabei weitergehenden Überlegungen zu machen und die Eigenschaften der Parzelle miteinzubeziehen.


Im Falle einer Behandlung sind für eine gute Wirksamkeit die Anwendungsbedingungen des Pflanzenschutzmittels entscheidend. Wichtig ist insbesondere, dass die Reben gut benetzt werden (800 l/ha) und die Behandlung bei einer Tageshöchsttemperatur von über 12°C erfolgt. Von Produktemischungen wird abgeraten. Behandlungen vor Beginn der Milbenwanderung haben keine oder nur eine geringe Wirkung.


«VitiMeteo Rust mite» zur Bestimmung des optimalen Behandlungszeitpunktes
Kräuselmilben-Weibchen überwintern in Kolonien unter der ersten Knospenschuppe oder unter der Rinde des Altholzes. Die für die Entwicklung der Milbe erforderliche Temperatur liegt bei knapp über 10 °C. Sobald diese Schwelle überschritten wird, nehmen die Weibchen ihre Aktivität auf. Untersuchungen zu Kräuselmilbenpopulationen in der Schweiz und in Deutschland haben gezeigt, dass die Wanderung von den Überwinterungsstellen zu den jungen Trieben beginnt, sobald die ab dem 1. März kumulierten Tagesdurchschnittstemperaturen über 0 °C den Wert von 300 erreichen. Während dieser Wanderphase sind die Tiere am empfindlichsten auf Pflanzenschutzmittel. Daher sollte die Bekämpfung - sofern notwendig - in dieser Zeit erfolgen. Die Wanderphase im Frühling und damit der günstigste Behandlungszeitpunkt lassen sich also aufgrund meteorologischer Daten voraussagen.

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