Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.

Rebschutzhinweis Nr. 24 – Weinbauberatung Heilbronn

Die Weinlese hat ab 21. September richtig Fahrt aufgenommen. Die Mostgewichte bewegen sich auf einem sehr erfreulichen Niveau. Die physiologische Reife ist überwiegend gut. Kritische Fäulnis ist bezogen auf alle Weinberge ein untergeordnetes Thema. Allerdings zeigt wieder einmal der Riesling, besonders bei kompakten Trauben, schon deutlicher Fäulnis. Da ist Forschungsbedarf gegeben, wie beim Riesling zukünftig die frühe Fäulnis hinausgezögert werden kann. Lockerbeerige Trauben generell, auch bei Riesling, sind überwiegend gesund.

Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Artikel teilen:

Die aktuelle Wetterprognose mit herbstlichem Hochdruckwetter ohne Niederschläge und kühlen Nachttemperaturen nährt die Hoffnung auf weitere Aromareife, ohne dass das Gespenst der Traubenfäulnis am Horizont erscheint. Wer etwas Mut hat, den einen oder anderen Weinberg weiter reifen zu lassen, wird belohnt werden. Aus Sicht der Wetterprognose kann es sich lohnen, eine selektive Vorlese durchzuführen und die gesunden Partien durch etwas spätere Lese zu „veredeln“.


Bei Trollinger zeigt sich überwiegend auch eine erfreuliche Reifeentwicklung. Schwer tun sich überhangene Anlagen. Die Schere bei Trollinger geht ertragsmäßig und auch vom Mostgewicht her weit auseinander.


Bei der Vollernterlese ist unbedingt darauf zu achten, dass alle Kirschessigfliegen-Fangflaschen und Wespenfallen zuvor aus den Weinbergen entfernt werden. Die darin enthaltene „Gammelbrühe“ kann große Traubenmengen ungenießbar machen.


Kirschessigfliege (KEF)
Die Anzahl gefangener Kirschessigfliegen in den Fangflaschen nehmen weiter zu. Es ist auch wahrscheinlich, dass bei genauer Beobachtung in den Weinbergen die auf den Flügelenden bepunkteten Männchen gefunden werden. Allerdings ist die Eiablage auf den Trauben nach wie vor verhalten. Das zeigen die verbreitet durchgeführten Boniturergebnisse der LVWO Weinsberg. 

Wenn Beerenverletzungen, welcher Herkunft auch immer, vorhanden sind, sind besonders die normalen Essigfliegen aber auch die Kirschessigfliege sofort da. In faulen Beeren finden sich dann oft Maden. Bisher waren bei Untersuchungen die gefundenen Maden und Puppen fast ausnahmslos von der „normalen“ Essigfliege. Auch neuere Untersuchungen von gemeldeten Verdachtsflächen bei anbrüchigen Lemberger, Samtrot und Cabernet Mitos Trauben waren nicht mit Kirschessigfliege belegt.


Fazit: Es besteht nach wie vor kein Handlungsbedarf! Durch intensive Untersuchungen der Forschungsanstalten und Hinweise verschiedenster Institutionen an die Praxis konnte somit 2015 auf den Einsatz von Insektiziden gegen die Kirschessigfliege vor und während der Traubenreife verzichtet werden. Sollte sich jetzt noch Befall aufbauen, wird mit einem angepassten Lesetermin reagiert werden müssen.


Natürlich war der geringe Befallsdruck in erster Linie den Witterungsverhältnissen des Jahres 2015 geschuldet. Aber auch intensive weinbauliche Maßnahmen, wie z. B. das Freistellen der Traubenzonen, haben mitgeholfen, das Problem im Griff zu behalten. Nach dem starken Fäulnisjahrgang 2014 muss erst einmal der Mut aufgebracht werden, auf prophylaktische Behandlungen zu verzichten. Respekt an die gesamte Winzerschaft. Somit kann auch für Württemberg die Südtiroler Erfahrung der letzten Jahre bestätigt werden, dass es Jahre mit und ohne KEF-Probleme gibt und geben wird.


Die Eibonituren der LVWO Weinsberg werden weiter durchgeführt, damit weitere Erfahrungen gesammelt werden. Das nächste Jahr kommt bestimmt.
Nach wie vor können aktuelle Untersuchungsergebnisse des Beerenmonitorings von den Weinbauanstalten Freiburg und Weinsberg für ganz Baden-Württemberg im Vitimeteo Prognosesystem eingesehen werden. Dazu dient folgende Adresse: http://www.vitimeteo.de/monitoring/kefeifunde.shtml.


Infos

  • ·Voraussichtlich im April 2016 wird wieder ein neuer Sachkunde-Grundkurs Weinbau angeboten. Wer Interesse daran hat, sollte sich bitte am besten per E-Mail mit kompletter Adresse bei der Weinbauberatung melden.
  • Wer bereits sachkundig ist, benötigt bis Ende 2015 den Nachweis einer 2x2 oder 1x4 stündigen Fortbildung. Bitte verfolgen Sie wegen entsprechender Termine die einschlägigen Fachzeitschriften. Weinbauveranstaltungen der Weinbauarbeitskreise werden regelmäßig in der Zeitschrift Rebe & Wein veröffentlicht.
  • Neue Anträge zur Umstrukturierung und Umstellung werden vermutlich im Laufe des Oktober zur Verfügung stehen.
  • Dies war voraussichtlich die letzte Rebschutzmitteilung für 2015.
0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren