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Jahresauftakt-Pressegespräch des Weinbauverbandes Württemberg

„Wir stehen vor einem arbeitsintensiven Jahr 2016 mit spannenden Herausforderungen auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene“, erklärte der Präsident des Weinbauverbandes Württemberg Hermann Hohl beim Pressegespräch zum Jahresauftakt am 27. Januar 2016 im Weinsberger Verbandsgebäude.
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Während der Jahrgang 2015 aus qualitativer Sicht nahezu keine Wünsche offen ließ, so müsse sich die neue Pflanzrechteregelung, die seit Januar 2016 gilt, erst noch bewähren, sagte Hohl, der eine „aufgeblähte Bürokratie“ moniert. Doch die Zeitenwende hat begonnen: Infolge des geänderten EU-Rechts können ab sofort jährlich bundesweit bis zu 300 Hektar neue Weinberge genehmigt werden. Dies entspricht einem reduzierten Satz von 0,3% der aktuellen Rebfläche in Deutschland – Brüssel hat eine Maximalquote von 1% vorgeschrieben. Im Rahmen des hoch komplizierten Antragsverfahrens werden steile Flächen bevorzugt. Wird mehr Fläche beantragt als zur Verfügung steht, bescheidet die zuständige Bundesbehörde anteilsmäßig. „Wir gehen davon aus, dass dieses neue System überhaupt nicht praxistauglich ist. Die Details sind kaum noch vermittelbar“, kritisierte Hohl.

Steillagenförderung gefordert
Die „Musik der Neuregelungen“ wird nach Ansicht des Verbandes in den Steillagen spielen, denn Pflanzrechte können ab sofort auf eine andere Fläche verlegt werden - beispielsweise von steilen in ebene Lagen, die rationeller zu bewirtschaften sind. Hohl: „Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist dies zu begrüßen. Doch wir treten andererseits auch dafür ein, dass unsere typische Kulturlandschaft mit den prägenden Weinbausteillagen und ihren Terrassen erhalten bleibt.“ Vor diesem Hintergrund erneuert der wvw seine Forderung nach einem Steillagenförderprogramm, wie es andere Länder unterhalten.
Die Erhaltung der einzigartigen Steillagen hält der Verband auch aus touristischer Sicht für wichtig, zumal aktuell eine neue Stelle zur Stärkung des Weintourismus in Württemberg geschaffen wurde – „angesiedelt bei dem aus touristischer Sicht schlagkräftigsten Partner im Land: dem Verband Regio Stuttgart“, informierte Verbandsgeschäftsführer Werner Bader.

Klare Forderungen an die Politik
Die Steillagen-Thematik wollen Hohl und Bader im Vorfeld der Landtagswahlen bei Gesprächen mit einzelnen Fraktionen ansprechen – formuliert wird hierbei zudem der Wunsch um Unterstützung der Wengerter bei den Auswirkungen des Klimawandels, zum Beispiel bezüglich einer effizienten Bewässerungslösung, der „längst überfälligen steuerlichen Risikoausgleichsrücklage“ (Hohl) sowie bei der Ausdehnung der Hagelflugabwehr über alle Regionen in Württemberg hinweg.

Schwerpunktthema bei den anstehenden neun Bezirksversammlungen wird die neue Pflanzrechteregelung sein. Der Veranstaltungsreigen startet in diesem Jahr am 28. Januar 2016 in Obersulm-Eschenau und damit im Bezirk „Weinsberger Tal & Öhringer Gegend“. Das Ende markiert der Bezirk „Unteres Neckartal“ am 25. Februar in Lauffen.

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