Hellenen halten an ihrer Lebensfreude fest
Ob es die antiken Ausgrabungen, die in den Himmel ragenden Meteora-Klöster oder die abwechslungsreiche Meeresküste der Halbinsel Chalkidiki ist. Die Leserreise in das südeuropäische Land zog die gut 20 Teilnehmer Ende Februar in den Bann. Nicht zuletzt wegen der Menschen, die sie auf dieser Stippvisite kennenlernen. Die lassen sich nämlich nicht unterkriegen – Krise hin oder her. Lebensfreude, die ansteckte.
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Wer an das beliebte Urlaubsland am Mittelmeer denkt, denkt zunächst wohl wenig an Schnee und Frost, eher schon an warme Sonnenstrahlen, blühende Mandelbäume und das erste Eis im Freien. Ganz so war es nicht, als die Frauen und Männer aus Baden-Württemberg die ersten Tage ihrer Leserreise in dem 2000 Kilometer entfernten, südeuropäischen Land verbrachten. Vielmehr zeigte sich die erste Station der Reise, die weltberühmten, auf riesigen Steinblöcken thronenden Meteora-Klöster schneebedeckt. Der Aufstieg erforderte Balance auf den verschneiten Stufen, die warme Jacke war ein Muss.
Tatkräftige Bewohner
Es war kalt im Norden Griechenlands, ungewohnt anders auch für die beiden Reiseleiterinnen Kiki Iliadou und Susan Kountouri, die den Besuchern aus dem weit entfernten Baden-Württemberg deshalb umso mehr von der griechischen Lebensfreude vermitteln wollten, die da heißt: Wir lassen uns nicht unterkriegen: Weder vom Wetter, noch von den anhaltenden Folgen der vor zehn Jahren einsetzenden Wirtschaftskrise. Die Region Nordmakedonien, die die Teilnehmer der Leserreise in den acht Tagen ihres Aufenthalts näher kennenlernten, spiegelte dabei wider, vor welchen Herausforderungen das an antiken Schätzen reiche, tief-gläubige katholisch-orthodoxe Land steht.
Nicht nur, dass die Wirtschaft in dem an Industrie armen Land zum Erliegen kam, auch der Tourismus, die wichtigste Einnahmequelle, brach ein. Nun, das war an den Tagen zu hören, erholt sich das Land wieder. Die Gäste aus dem Ausland kehren zurück, die einheimischen Bewohner setzen auf ihre Schaffenskraft, haben investiert oder sind gerade dabei, sich eigene Standbeine zu schaffen, vielfach im vor- und nachgelagerten Agrargewerbe. Obwohl, das machte Reiseleiterin Kiki Iliadou, die viel über Geschichte, Entwicklungen und das Wesen der Griechen zu erzählen wusste, die Landwirtschaft unter ihren Möglichkeiten bleibe. Nicht zuletzt, weil die Agrarexporte aus dem Land seit dem EU-Griechenlands im Jahr 1981 nachgelassen haben. „Viele Bauern sind seither nicht mehr konkurrenzfähig“, fügte Susan Kountouri der Einschätzung ihrer Kollegin hinzu. Land mit Potenzial
Land mit Potenzial
Allerdings, das räumten die beiden ein, gelte das nicht für alle Agrarbetriebe im Land. Davon zeugten die Besuche auf den für das warme Land typischen Sonderkulturbetrieben, auf denen Obst, Pistazien und Wein angebaut wird, um wie im letzteren Fall die fürs griechische Essen typischen Weinblätter herzustellen oder Trester zu Branntwein destillieren, Eier im großen Stil zu vermarkten und Oliven zu ernten, um daraus Öl und vieles mehr herzustellen.
Ein Land im Aufbruch, traditionsreich, mit großer Geschichte, geschüttelt von Krisen, und Bewohnern, die fest davon überzeugt sind, dass es weitergeht, für sie und ihre Landsleute. Allen Unkenrufen zum Trotz. Davon zeugten die Gespräche mit den Bewohnern dieses Landstriches in Griechenland, die in ihrer Fröhlichkeit und dem schier grenzenlosem Optimismus in Erinnerung bleiben dürften.
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