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Weinlesefest am Wartberg

Ein „Wind of Change“ weht durch die Stadt

Wenige Tage nach Ende des großartigen Weindorfs feierte Heilbronn sein traditionsreiches Weinlesefest am Wartberg. Erstmals an einem Sonntag, was dem Fest über den Dächern der Stadt noch mehr Besucher bescherte: „Das Weinlesefest ist unser heimeliges Weindorf“, meinte eine Besucherin und erntet eifriges Kopfnicken weiterer Gäste. Bei der von vielen erwarteten heiteren „Wartberg-Auslese“ legten die Wengerterfrauen den Finger mit Augenzwinkern in so manche offene Wunde und Oberbürgermeister Harry Mergel zitierte den „Wind of Change“, den insbesondere Buga, experimenta und Bildungscampus durch die Stadt wehen.

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Das Fest in den Weinbergen mit dem schönsten Blick auf die älteste Weinstadt Württembergs inmitten von üppigem Grün.
Das Fest in den Weinbergen mit dem schönsten Blick auf die älteste Weinstadt Württembergs inmitten von üppigem Grün.HMG/Ulla Kühnle
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Die Weine gab es von der Genossenschaftskellerei Heilbronn, leckeres und für die Weinlese typisches Essen von den Landfrauen. Aber zum Weinlesefest gehört deutlich mehr: Wandern über den Wein Panorama Weg, Fachsimpeln über den Wein und die Stadt, gelebte Ökumene bei einem Gottesdienst, Musik, ein bißchen Weinbaupolitik, eine Rede des Oberbürgermeisters zur Lage seiner Stadt und die spitzen Texte der „Heiteren Wartberg Auslese“.  

Alle Hände voll zu tun hatten Käthchen Jasmin Heyd und die württembergische Weinprinzessin Franziska Fischer, um zünftig mit einem Krug die eifrig hingehaltenen Zehntelegläser mit frisch gepresstem Traubensaft aus der Baumkelter aus dem Jahre 1857 zu füllen. Dem ersten Trollinger-Lemberger-Cuvée des Jahrgangs 2019, wie Martin Heinrich vom Vorstand des Verkehrsvereins schmunzelnd erwähnte. Gemundet hat der süffige Saft allen, aber wie sagte ein Gast: „Vergoren aus dem Weinkeller schmeckt er mir doch besser.“Nach dem traditionellen Glockenläuten der Nordstadt-Kirchen Wartbergkirche und Augustinuskirche feierten die Gäste einen Ökumenischen Gottesdienst gemeinsam mit Pfarrer Steven Häusinger sowie Pfarrer Joachim Pfeiffer. Musikalisch umrahmt vom Posaunenchor der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde Heilbronn und der Urbanus Chorgemeinschaft. Angesprochen wurden der Dank für die Ernten, die Bitte, gut mit der Natur umzugehen, aber auch der Genuss mit Menschen, mit dem Glauben und der Natur, die Qualität des Genusses sowie der Respekt vor der Zusammenarbeit der Wengerter mit der Natur.

In seinem Grußwort betonte Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel, dass die Bundesgartenschau die Heilbronner stolz gemacht habe und sie sich als beste Gastgeber gezeigt hätten. Justin Kircher sprach den großartigen Zusammenhalt der Heilbronner Wengerter und einem großen Auftritt auf der BUGA an. „Ohne diesen Zusammenhalt hätten wir dies nicht gestemmt“, so Justin Kircher.  Ja, meinte Oberbürgermeister Harry Mergel, es gibt in Heilbronn ein Leben nach der BUGA. Durch die Stadt wehe ein „Wind of Change“ – mit Bildungscampus, mit Experimenta und mit dem neuen Stadtquartier Neckarbogen. Dass die BUGA auch ein Gewinn für Württemberger Weine gewesen sei, betonte Weinbaupräsident Hermann Hohl, der den aktuellen Jahrgang titulierte mit „mehr Oechsle wie Kilo“. Von den Vertretern des Weines ging mit Blick auf das Volksbegehren zudem der Appell an die Politik, wieder effektiv gemeinsam zu reden.  

Wartberg-Auslese ist für Heilbronn wie das Terroir im Wein 

Knitz angesprochen und von der „Heiteren Wartberg Auslese“ mit Karin Rechkemmer, Hanne Hiebler und Christel Heinrich charmant oder bestimmt vorgetragen wurden mundsprachliche Anmerkungen zu Heilbronner Themen, natürlich als erstes die Bundesgartenschau.

Zwei Kostproben: zunächst zum Sommermärchen BUGA: „Anfangs hen se wega der BUGA scho bruddelt. An Haufa Geld ausgeba für a paar Blümla, Kalistroßa dicht macha, die riesige Baustell mit dene neue Häuser. Do isch´s jo am Schluß zuganga wie im a Ameisahaufa. Des war scho a granatenmäßige Herausforderung. Aber es hat klappt.“ Und dann dazu ein kleiner „Seitenhieb:“ Gratulation an die BUGA-Macher! Des sin halt Profis, die mache net nur Pläne, die setze des au zeitnah um. Hoffentlich überträgt sich der Virus auch auf unser Verwaltung! Awwer i soll jo heit net bruddeln.“

Oder zur neuen russischen Partnerstadt: „Apropo Vordere. Die warn doch jetzt in Russland zwecks einer neuen Partnerstadt. Awwer mir hen doch scho einige: Stockport, Beziers, Frankfurt/Oder und Solothurn. Un do isch gefühlt net arg viel Schwung drin. Was soll an des eigentlich? Ha, dr Putin will jetzt ubedingt unsern Heilbronner Wei kaufa. Deshalb war d`Seiters Karle aa dabei.“ Und auch hier ein kleiner „Seitenhieb“: „Na ja, i hab do trotzdem a Problem mir dene ihrm Zeitplan. Jetzt hemmer Weidorf ghet, BUGA isch und Traubalese isch aa. Do sott doch eigentlich jeder von dene im Städtle sei. Unsere Häuptling vergnüga sich mit Folklore un Wodka, während die Indianer hier im Städtle d`Stellung halta. Des henn se amol widder sauber eigfädelt!“. 

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