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Fränkische Gewinner

5. Internationaler Scheurebe-Preis

Zwei fränkische Betriebe konnten sich beim fünften internationalen Scheurebe-Preis in den Kategorien trocken und halbtrocken durchsetzen. Sie erreichten jeweils den dritten Platz. Die Verkostung des diesjährigen Scheurebe-Preis fand aufgrund der Corona-Pandemie, unter strengen Hygienevorschriften und mit ein paar Wochen Verspätung statt. Angestellt wurden 307 Weine, sowie Perl- und Schaumweine von 197 Erzeugern aus neun Anbaugebieten.

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Kategorie: Trocken, Platz 3 - Wein.gut. & Weinstube Hillabrand aus Hüttenheim.
Kategorie: Trocken, Platz 3 - Wein.gut. & Weinstube Hillabrand aus Hüttenheim.Siée
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1.404 ha Rebland waren nach Angaben des Deutschen Weininstituts (DWI) im Jahr 2017 mit Scheurebe bepflanzt. Für 2018 gibt das DWI 1.412 ha an. Inzwischen dürften noch ein paar Hektar dazu gekommen sein, denn der vorherige Flächenschwund der Rebsorte scheint sich durch die Renaissance der Scheurebe-Weine in einen kleinen Zuwachs gewandelt zu haben. Winzer wie Weinliebhaber äußern sich mehr und mehr begeistert von dem feinen Aromen- und Säurespiel der Weine, die sowohl im trockenen als auch im süßen und edelsüßen Bereich überzeugen können.

Verkostung unter strengen Auflagen

Die Verkostung des fünften internationalen Scheurebe-Preis, fand unter strengen Hygienevorschriften mit ein paar Wochen Verspätung, am 14. und 15. Mai statt. Die Jury wurde an die Corona-Gegebenheiten angepasst und war deshalb stark verkleinert. Da es nicht wie in den vorherigen Jahren möglich war, eine große Schar von Verkostern einzuladen, wurden die Proben räumlich und zeitlich auseinandergezogen. Die Vor- und Endrunde fanden an zwei aufeinanderfolgenden Tagen statt und die Prüfer mussten bei der Verkostung stets auf den gebotenen Sicherheitsabstand achten.

Über 300 eingreichte Perl-, Schaum- und Stillweine

Trotz Corona-Krise wurden in diesem Jahr 307 Weine, sowie Perl- und Schaumweine von 197 Erzeugern zum Scheurebe-Preis angestellt. Das Starterfeld wurde mit 42 Prozent klar dominiert von Weinen und Schaumweinen aus Rheinhessen. Den zweiten Rang in der Startaufstellung belegte die Pfalz mit 71 Weinen und Schaumweinen, gefolgt von Franken mit 58 Weinen. Komplettiert wurde die Konkurrenz durch zwölf Weine von der Nahe, 23 aus dem Anbagebiet Baden, drei aus Sachsen, zwei vom Mittelrhein, einen aus dem Rheingau und einen von der Hessischen Bergstraße.
40 Prozent der eingereichten Proben und damit exakt der gleiche Anteil wie im Vorjahr, gehörten analytisch in den trockenen Bereich. Der Anteil der halbtrockenen Proben, lag bei 15,5 Prozent.  

Interessant ist auch ein Blick auf die Ab-Hof-Preise der angestellten Proben. Nur zehn Prozent der Weine im Wettbewerb gehen für weniger als fünf Euro an die Kunden. Mehr als die Hälfte aller Weine liegen zwischen fünf und acht Euro. Der Hinweis auf die Abgabepreise wird umso wichtiger, wenn sie in Relation zur gebotenen Weinqualität gesetzt werden. Bei der Blindverkostung der Weine spielten die Preise natürlich keine Rolle, aber die Marktchancen der Weine speziell im Fachhandel dürften angesichts des gebotenen Preis-Genuss-Verhältnisses groß sein. Viel Wein fürs Geld – das stimmt bei der Scheurebe wie in kaum einer anderen Kategorie.

2/3 stammen aus dem 2019er Jahrgang

Die Verkostung war eine große Freude, denn die Qualität der Weine ließ kaum Wünsche offen. Knapp 72 Prozent der Weine stammen aus dem Jahrgang 2019. Sie begeisterten mit einer Fruchtigkeit und Eleganz, wie es kaum eine andere Rebsorte zu leisten vermag. Der Jahrgang 2018, immerhin mit knapp einem Viertel der eingereichten Proben vertreten, zeigte ein völlig anderes Aromaprofil. Dennoch erreichten diese Weine, im Gesamtdurchschnitt aller Weine, aber exakt dieselbe Durchschnittsnote wie die Weine aus der 2019er Ernte. In der süßen und vor allem hoch bewerteten edelsüßen Kategorie konnte sich nur ein einziger 2019er Weine platzieren. Im Gegensatz dazu schafften bei den Stillweinen nur sehr wenige 2018er den Sprung über die hohe Hürde von 15 Punkten, die es brauchte, um in die Liste der ausgezeichneten Weine zu kommen. Sieben von 33 Weinen im trockenen und keinem einzigen im halbtrockenen Bereich.

Insgesamt erhielten 104 von 291 Stillweinen eine Urkunde, die bei 15/20 Punkten (bzw. 88/100 Punkten) liegt. Das entspricht einem Anteil von 38 Prozent aller eingereichten Weine. Ein überragender Wert.

Franken glänzen mit trockenen Scheureben

Von der Vielzahl der angestellten Proben aus Rheinhessen übersprangen 32 Prozent diese Latte. Besonders stark zeigten sich die Rheinhessen in der Kategorie lieblich, wo das Gebiet 50 Prozent der ausgezeichneten Weine stellte. Die Pfalz brachte in jeder Kategorie (außer edelsüß) genau sechs Weine in die Topgruppe. Das bedeutete in der Kategorie „Trocken“ einen eher kleinen Anteil. Dafür stellten die Pfälzer aber 40 Prozent der ausgezeichneten Weine der Kategorie „Süß“. Die Franken glänzten vor allem im trockenen Bereich. 36 Prozent aller trockenen Spitzenweine der Verkostung kommen dieses Jahr aus Franken.

Kategorie: Trocken, Platz 3

  • Wein.gut. & Weinstube Hillabrand, Hüttenheim (Franken)
    2019 Bullenheimer Paradies Alte Reben
    Qualitätswein trocken
    Carolin und Markus Hillabrand haben vor acht Jahren den Betrieb übernommen und sofort in Gästezimmer und Straußwirtschaft investiert. Um seine 50 Jahre alten Scheurebe-Stöcke in einer sehr steilen Südwestlage kümmert sich der Chef selbst. Als Teil des Weinmacher-Trios „Keuper Connection“ legt er großen Wert auf seine eigene Handschrift und einen starken Ausdruck des Bodens in seinen Weinen, trotz betonter Fruchtigkeit (www.weingut-hillabrand.de).

Kategorie: Halbtrocken, Platz 3

  • Weingut Leo Sauer, Eibelstadt (Franken)
    2019 Spätlese feinherb
    Vor 50 Jahren beschloss Leo Sauer, seine Weine selbst abzufüllen und zu verkaufen. Genauso alt sind auch die Scheurebe-Weinberge, die damals nach der Flurbereinigung angelegt wurden. Erst kürzlich konnten seine Tochter Elke und ihr Mann Werner Röder einen weiteren Scheurebe- Weinberg im Eibelstädter Kapellenberg erstehen. Die Scheurebe hat einen besonderen Namen in Eibelstadt. Mit Elkes Sohn David, der derzeit eine Techniker-Ausbildung macht, ist die Betriebsnachfolge gesichert (www.weingut-leo-sauer.jimdofree.com).
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