Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Forderungen für Koalitionsverhandlungen

Biodiversität im Weinbau stärken und Regionalität fördern

Der Weinbau unterliegt derzeit einem Strukturwandel, gleichzeitig steigen die gesellschaftlichen Ansprüche an die Produktionsbedingungen. Zum Erhalt der Kulturlandschaft und zur nachhaltigen Stärkung des Weinbaus bringt der Weinbauverband Württemberg zu Beginn der Koalitionsverhandlungen Forderungen ein.

Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Artikel teilen:

Mit rund 11.200 Hektar stehen in Württemberg über zehn Prozent der deutschen Rebfläche. Über 600 Weingärtnergenossenschaften, Weingüter, Selbstvermarkter und Kellereien produzieren und vermarkten herausragende Weine, tragen mit Veranstaltungen zum kulturellen und touristischen Leben bei und machen mit Ihrem Handeln das Weinbaugebiet auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Zum Erhalt der Kulturlandschaft und zur nachhaltigen Stärkung des Weinbaus in Württemberg bringt der Weinbauverband Württemberg folgende Schwerpunkte in die Koalitionsverhandlungen zwischen Grünen und CDU ein.

Betriebliches Risikomanagement

Naturereignisse wie beispielsweise Hagel und Frost können binnen Minuten die Arbeit eines ganzen Jahres vernichten. Bei wenig oder keinem Ertrag fallen in der Jahresbilanz annähernd gleiche Aufwendungen für die WeingärtnerInnen an. In einer Dauerkultur resultieren häufig auch im Folgejahr erhebliche Ertragsausfälle. „Eine Mehrgefahrenversicherung ist ein geeignetes, vorbeugendes Mittel des betrieblichen Risikomanagements, das auch in den kommenden Jahren gefördert werden muss,“ unterstreicht Weinbaupräsident Hermann Hohl die Relevanz für die Branche und fordert die Weiterführung des Förderprogramms.

Umsetzung des Biodiversitätsstärkungsgesetzes

„Der Weinbauverband Württemberg hat die Diskussionen zum Volksbegehren „Pro Biene“ konstruktiv begleitet und trägt das daraus entstandene Biodiversitätsstärkungsgesetz in vollem Umfang mit,“ bekräftigt Weinbaupräsident Hohl die Unterstützung von Maßnahmen zur Stärkung der Biodiversität. Im Gesetz sind Fördermaßnahmen unter anderem für Investitionen in Maschinen und für die Ausweitung von Blüh- und Brachflächen vorgesehen. Die hierfür notwendigen Mittel zur Umsetzung des Gesetzes sind, gemäß der Verhandlungen in der vergangenen Legislatur, zur Verfügung zu stellen.

Ausbau der Forschung für alternative Pflanzenschutzmittel

Die Rahmenbedingungen der WeingärtnerInnen ändern sich fortlaufend. Neben einem veränderten Kaufverhalten und einem hohen Marktdruck, der Zunahme von Extremereignissen wie Frost und Hagel sorgen vor allem die gesellschaftlichen Ansprüche an die Landwirtschaft für einen hohen Anpassungsdruck. Um den Rahmenbedingungen gerecht werden zu können, muss die Forschung ausgebaut werden. Weinbaupräsident Hohl sieht eine Chance für das Forschungsland Baden-Württemberg: „Alternative Methoden zur Beikrautbekämpfung sowie deren Wirksamkeit müssen untersucht und in der Praxis erprobt werden. Gleichzeitig muss die Entwicklung neuartiger, umweltschonender Herbizide forciert und Forschungsvorhaben in Richtung umweltschonende Pflanzenschutzwirkstoffe und –verfahren intensiviert werden.“

Förderung und Erhalt des Weinbaus in Terrassen- und Steillagen

Terrassen- und Steillagen sind landschaftsprägend. Sie haben eine hohe wirtschaftliche Bedeutung für Württembergs WeingärtnerInnen und sind gleichzeitig Naherholungsgebiet und Anziehungspunkt für Touristen, mit positivem Effekt auf die lokale Gastronomie und Hotellerie. „Gerade in Zeiten der Pandemie verbringen viele BürgerInnen ihre Freizeit in den Weinbergen. Der Mehrwert einer intakten Kulturlandschaft für die Gesellschaft ist derzeit offensichtlicher denn je,“ bekräftigt Weinbaupräsident Hohl den Nutzen der Förderung des Handarbeitsweinbaus.

Weinbaumusterregionen nach dem Vorbild der Bio-Musterregionen

Mit dem Ziel die Wertschöpfung der WeingärtnerInnen perspektivisch zu erhöhen, müssen weintouristische Aktivitäten gefördert werden. Anhand von ganzeinheitlichen Konzepten mit Kooperationspartnern aus Gastronomie, Hotellerie, Tourismus, Umwelt-/ Naturschutz und der Kommunalpolitik sollten Musterweinbauregionen als Pilotprojekte für alle Weinbauregionen des Landes installiert werden. „Neben einem hohen gesellschaftlichen Nutzen kann vor allem die Vermarktung der Erzeugnisse gestärkt werden,“ fasst Weinbaupräsident Hohl die Chancen der Weinbaumusterregionen zusammen.

Der Weinbau unterliegt derzeit einem Strukturwandel. In den kommenden Jahren müssen die Grundlagen für das Fortbestehen der Betriebe gelegt und gleichzeitig politische Rahmenbedingungen für den Berufseinstieg junger WeingärtnerInnen geschaffen werden. „Die gesellschaftlichen Anforderungen steigen stetig. Im Koalitionsvertrag müssen die notwendigen Maßnahmen zur nachhaltigen Stärkung des Weinbaus definiert werden,“ fasst Weinbaupräsident Hohl die Forderungen zusammen.

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren