Badens Weinhoheiten helfen Kollegen an der Ahr
Auf Initiative der amtierenden Badischen Weinhoheiten hatten sich 45 Freiwillige am vergangenen Wochenende einer Fahrt ins Ahrtal angeschlossen, um den von der Flutkatastrophe betroffenen Winzern bei Rebarbeiten zu helfen.
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„Es war uns eine Herzensangelegenheit, die Winzer zu unterstützen“, resümierte die Badische Weinkönigin, Katrin Lang, nach dem uneigennützigen Großeinsatz im Raum Bad Neuenahr. Bei den Planungen mit im Boot war auch Weinprinzessin Victoria Lorenz, die ebenfalls am Samstag, 5. März, tatkräftig zur Rebschere griff. Die Dritte im Bunde, Michaela Wille, hatte kurzfristig nicht teilnehmen können. Der Badische Weinbauverband hingegen unterstützte die Aktion, indem er die Kosten für den Reisebus und für die Verpflegung übernahm. Bäcker und Metzger aus Ebringen und Sasbachwalden hatten großzügig ein paar süße Stückchen, Brötchen, Wienerle und Landjäger mehr eingepackt, sodass die 45 Helferinnen und Helfer aus dem Markgräflerland, dem Breisgau, der Ortenau und dem Kraichgau bestens gestärkt nach etwa vier Stunden Fahrtzeit um 8.30 Uhr morgens am Zielort Bad Neuenahr eintrafen.
Hilfsbereitschaft ist riesig
Hier wartete bereits die ehemalige Deutsche Weinkönigin Eva Lanzerath (2020/21), die in ihrer Heimatregion die Koordination übernommen hatte. Der Kontakt zu ihr war beim ‚Antrittsbesuch der deutschen Weinhoheiten in Baden im vergangenen Jahr entstanden. Die Anfrage durch die amtierende Badische Weinkönigin Katrin Lang, ob und wie man den Winzern helfen könne, habe eine große Euphorie ausgelöst, berichtete Eva Lanzerath strahlend. Sie habe sofort begeisterte Rückmeldungen bekommen und so begrüßten die Gastgeber aus verschiedenen Ortschaften die Helfer mit herzlichem Applaus und im Handumdrehen waren alle Freiwilligen zum Rebenschneiden, Ruten rausziehen und Biegen eingeteilt. Auch für den Aufbau einer Neuanlage fanden sich helfende Hände.
Zurückdenken und in die Zukunft schauen
Weinkönigin Katrin Lang verbrachte den Tag im Dernauer Burggarten. Von dem Rebstück mit zirka 80 Prozent Neigung eröffnete sich eine atemberaubende Sicht auf die inzwischen wieder harmlos dahinfließende Ahr. Die Schilderungen über die Flutkatastrophe im Juli 2021 und das Ausmaß der Schäden hingegen waren tief erschütternd und an den Gebäuden im Tal allerorts sichtbar. Umso größer war die Motivation und so ging sie zusammen mit weiteren Helfer unter Anleitung von Calvin Zimmermann, Außenbetriebsleiter des Weinguts Max Schell in Rech, eifrig ans Werk. Nach acht Stunden waren gut 30 Ar Reben geschnitten, die Ruten herausgezogen und – weil man in der Steillage mit einem Geröll aus Schiefer und Grauwacke nicht mit dem Häcksler fahren kann – auch kleingeschnitten.
Niemand ist sich zu schade
Wenige Kilometer entfernt hatte Weinprinzessin Victoria Lorenz tatkräftig mit angepackt. Strahlender Sonnenschein beförderte auch hier die gute Stimmung und im Nu waren acht Stunden vergangen, in denen die Helfer aus Südbaden die Reben für den bevorstehenden Austrieb vorbereiteten. Die Ahrtaler Winzer verabschiedeten die erste Gruppe, die in dieser Saison zu einem Arbeitseinsatz gekommen war, mit großer Dankbarkeit.
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