Prof. Karl Bayer feierte seinen 85. Geburtstag
Fast zwei Jahrzehnte war Prof. Karl Bayer Dekan des Fachbereichs Weinbau und Getränketechnologie der damaligen Fachhochschule Wiesbaden. Er trieb in Geisenheim wesentlich die Internationalisierung und den Ausbau des Studienbereichs Weinbau und Oenologie voran. Im vergangenen Monat feierte er seinen 85. Geburtstag. Die Hochschule Geisenheim und ihr Ehemaligenverband gratulierten herzlich.
- Veröffentlicht am
Karl Bayer machte den Weg frei für den noch heute existierenden deutsch-italienischen Doppel-Bachelor. Es war ein Novum in der europäischen Hochschulwelt als er die in Geisenheim entwickelte Studien- und Prüfungsordnung des Studiengangs Weinbau und Oenologie an das italienische Agrarinstitut San Michele im Trentino exportierte. Inzwischen können auch Masteranten einen deutsch-italienischen Doppelabschluss erwerben. Seit 2006 gibt es den nach dem Jubilar benannten Karl-Bayer-Preis, mit dem jedes Jahr die besten Absolventinnen und Absolventen im Rahmen der Hochschulkooperation zwischen Geisenheim und den italienischen Universitäten ausgezeichnet werden.
Engagement für Geisenheimer Studierende
Am 21. Oktober 1937 wurde Karl Bayer wurde als Winzersohn geboren. Nach dem Studium der Betriebswirtschaft und mehrjähriger Tätigkeit in der Industrie, arbeitete er ab Mitte der 1960er Jahre in Geisenheim: ab 1969 als fester Mitarbeiter am damaligen Institut für Betriebswirtschaft und Marktforschung und ab 1971 als Hochschullehrer. Er setzte sich stets für die Weiterentwicklung von Lehre und Forschung am Standort ein. Der Nebenerwerbswinzer nutzte sein Amt, um die Arbeitsmarktchancen der Geisenheimer Absolventinnen und Absolventen zu verbessern und die Berufsabschlüsse aufzuwerten. Für sein Engagement wurde 2011 mit dem Professor Müller-Thurgau Preis ausgezeichnet.
In der Forschung konzentrierte sich Karl Bayer seit Ende der 1980er Jahre auf die Absatzchancen und das Marktpotenzial ökologischer Weine und war damit national Vorreiter. Für seine Arbeit erhielt er 1991 den ersten Umweltpreis der Firma Tengelmann.
Aufbau internationaler Kooperationen
Bayer war von 1976 bis 1982 und nochmals von 1990 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2002 Dekan des damaligen Fachbereichs Weinbau und Getränketechnologie. In dieser Zeit setzte er sich intensiv für die vielfältigen Beziehungen des Lehr- und Forschungsstandortes Geisenheim ein, um dessen internationale Sichtbarkeit zu stärken. Neben der Verbindung nach Italien initiierte Bayer in den 1990er Jahren Kooperationsgespräche mit der Universität Adelaide. Heute arbeitet die Hochschule Geisenheim mit dem in Australien und der Universität Bordeaux eng im Rahmen der sogenannten BAG (Bordeaux-Adelaide-Geisenheim) Alliance zusammen.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.