DWV beschließt Engagement für eine nachhaltigere Weinbranche
Am 22. November 2022 fand die Jahresendsitzung des Deutschen Weinbauverbands (DWV) statt. Thema war unter anderem die DWV-Nachhaltigkeitsstrategie und die Aufnahme des Deutschen Instituts für Nachhaltige Entwicklung (DINE e.V.) als neues Verbandsmitglied. Gleichzeitig bekräftigte der DWV, dass man beim Thema Komplettverbot von Pflanzenschutzmitteln in sensiblen Gebieten zu keinen Kompromissen bereit sei.
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In seiner Jahresendsitzung beschloss der DWV-Vorstand, seinen Mitgliedern einen Rahmen für die effiziente Umstellung der Weinbranche hin zu mehr Nachhaltigkeit an die Hand zu geben und bestehende Unsicherheiten in diesem komplexen Themenfeld zu minimieren. „Wir verstehen das Thema Nachhaltigkeit nicht als Trendbegriff, sondern sind uns als Grüne Branche unserer Verantwortung bewusst. Aus diesem Grund war eine einheitliche Nachhaltigkeitsstrategie von Nöten, damit alle Winzerinnen und Winzer dasselbe Verständnis haben und an einem Strang ziehen“, so DWV-Präsident Klaus Schneider.
Mit der DWV-Nachhaltigkeitsstrategie und einem digitalen Tool soll es Erzeugerinnen und Erzeugern in Zukunft ermöglicht werden, selbstständig ihren betrieblichen Nachhaltigkeitsgrad zu ermitteln und auf dieser Grundlage Veränderungen anzustoßen und umzusetzen. Um Synergieeffekte zu nutzen und Ressourcen zu schonen, sei eine Zusammenarbeit mit bereits bestehenden oder geplanten Tools und Kriterienkatalogen wünschenswert.
Neues Verbandsmitglied
Des Weiteren wurde das Institut für Nachhaltige Entwicklung DINE e.V. als neues Mitglied in den DWV aufgenommen. Das DINE entwickelte unter anderem das Nachhaltigkeitslabel FairChoice, um für die Verbraucherschaft nachhaltige Produkte und Dienstleistungen zu kennzeichnen und transparent zu kommunizieren. Nachhaltiges Wirtschaften wird dabei ganzheitlich durch ökonomische, ökologische und soziale Faktoren gemessen und bewertet.
Keine Kompromisse
Auf der DWV-Vorstandssitzung wurden zahlreiche EU-Themen besprochen. Heraus stach hier insbesondere das EU-Naturschutzpaket mit der Verordnung zur nachhaltigen Nutzung von Pflanzenschutzmitteln (SUR = Sustainable Use Regulation). Der DWV bekräftigte hier seine Haltung, dass man beim Thema Komplettverbot von Pflanzenschutzmitteln in empfindlichen Gebieten zu keinen Kompromissen bereit sei. DWV-Präsident Schneider machte deutlich: „Der aktuelle Kompromissvorschlag der EU-Kommission ist zwar erfreulich, da sie auf den massiven Widerstand des Berufsstandes reagiert – aber das ist nicht ausreichend!“ Der DWV lehne die Flickschusterei ab und fordere die Kommission auf, die Vorschläge grundlegend und im Dialog mit der Praxis zu überarbeiten. „Bis das geschieht, werden wir weiter auf die Politik einwirken und auf die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit der Winzerinnen und Winzer pochen!“
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